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Ohne Binding machen nicht alle Vereine beim Schweizer Straßenfest mit

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Archivbild: Die Binding-Schirme und -Stände wird es in diesem Jahr nicht geben.
Archivbild: Die Binding-Schirme und -Stände wird es in diesem Jahr nicht geben. © Ursula Wetzel

Beim Schweizer Straßenfest werden die Sachsenhäuser Vereine dieses Jahr nicht dabei sein. Der Vorstand der Aktionsgemeinschaft Schweizer Straße wurde jetzt in seiner Arbeit bestätigt und wiedergewählt.

Frankfurt - Der Vorstand wurde von den 25 Mitgliedern, die zur Hauptversammlung der Aktionsgemeinschaft Schweizer Straße gekommen waren, einstimmig wiedergewählt. „Wir sind bestätigt worden, und nach einer intensiven Diskussion war alles friedlich“, sagt Torsten Schiller, der weiterhin Vorsitzender der AG bleibt. „Jetzt kann ich entspannen“, fügt er erleichtert an.

Auf dem Schweizer Straßenfest im Juni bleibt allerdings vieles nicht beim Alten. Wie berichtet, wechselt der Sponsor: Dieses Jahr werden keine Binding-Schirme Schatten spenden, sondern, wenn überhaupt, Schirme mit Braustüb’l-Logo. Die Festzelte der Getränke- und Essensstände sollen aber einheitliche, weiße Pagodenzelte mit spitzem Dach sein, ähnlich wie beim Opernplatzfest, um das Fest optisch aufzuwerten. So möchte es der Vorstand der Aktionsgemeinschaft. Ausgeschenkt werden diverse Biere der Darmstädter Brauerei, außerdem Apfelwein von Rapps und Hochstädter sowie Sachsenhäuser Schoppen vom Gemalten Haus und von Apfelwein Wagner. Coca-Cola ist tabu, stattdessen gibt es Sinalco-Cola.

Durch Sponsorenwechsel: Geld bleibt nicht in Frankfurt sondern fließt ins Umland 

Das lehnen die Vereine ab. Deshalb werden mindestens zwei Stände dieses Mal fehlen: der große Stand des Sachsenhäuser Vereinsrings neben der Hauptbühne und die Theke der Sachsenhäuser Karnevalsgesellschaft, die traditionell vor dem Geschäft „Wäsche Mode Köhler“ zu finden war. Beide wollen wegen des Sponsorenwechsels weg von der Sachsenhäuser Traditionsbrauerei nicht mehr mitfeiern. Denn „das Fest wandert immer mehr von Frankfurt ab“, sagt Markus Mannberger, Vorsitzender des Sachsenhäuser Vereinsrings. „Das Geld bleibt nicht in Frankfurt, sondern fließt ab ins Umland“.

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Mannberger hatte in den vergangenen Wochen noch versucht, den Vorstand der AG umzustimmen und wenigstens eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. Der Vereinsring, der mit der Binding eng zusammenarbeitet und etwa das Goetheturmfest mit ihrer Unterstützung ausrichtet, möchte der Tradition treu bleiben. „Es ging uns nie darum, lediglich unseren Etat aufzubessern. Das Geld floss in die Vereine zurück“, fügt Mannberger an. Zudem hatte er sich bemüht, den Vorstand zu überzeugen, wenigstens eine „Frankfurter Lösung“ zu finden – ohne Erfolg. „Man hätte eine kleine Frankfurter Brauerei fragen können, etwa den ,Bierhannes‘ aus Fechenheim“, findet Mannberger. Die Aktionsgemeinschaft lehnte ab. Grund für den Sponsorwechsel sind die gestiegenen Kosten für das zweitägige Fest. Das Musikprogramm und die Sicherheitsvorkehrungen, etwa Betonpoller, werden immer teurer. Die Binding wollte ihren Anteil aber nicht aufstocken.

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Mit einem weinenden, aber auch einem lachenden Auge sieht der Friseurmeister Michael Müller, der sein Geschäft in der Schweizer Straße 83 hat, den Sponsorwechsel. „Binding und Sachsenhausen passen eben zusammen, das ist die Tradition. Aber ich bin offen für Innovationen, also sehe ich es optimistisch. Warum sollten wir nicht den Darmstädtern eine Chance geben? Das Getränkesortiment ist super“, findet Müller.

Streit ist beigelegt

Auf dem Schweizer Straßenfest betreibt Müller einen Stand mit Cocktails und Musik. „Die Firma Braustüb’l weiß, in welche großen Fußstapfen sie tritt. Nun schauen wir uns an, wie es dieses Jahr läuft, und dann kann man weitersehen.“ Der Streit dürfte nun fürs erste beigelegt sein.

stw

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