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Polizisten sollen an Haus eines mutmaßlichen Islamisten gepinkelt haben - das hat Konsequenzen

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Frankfurter Polizeipräsidium wird von Skandal erschüttert
Frankfurter Polizeipräsidium wird von Skandal erschüttert © Boris Roessler/dpa

Feier ausgeufert? Frankfurter Polizisten sollen an die Haustür eines mutmaßlichen Islamisten uriniert haben. Die Verantwortlichen ziehen un Konsequenzen.

Update, 16. April, 15.52 Uhr:  Es gibt Neuigkeiten im neuen Polizei Skandal: Bei der Feier der Staatsschutzbeamten handelte es sich um eine private Feier von einigen Kollegen, unter anderem des K 43. Sie fand nicht im Polizeipräsidium Frankfurt, sondern in einer Lokalität außerhalb statt, wie die Polizei mitteilt. Zum Inhalt des besagten Videos könne gegenwärtig keine Aussage getroffen werden, heißt es weiter. Aber die Frankfurter Polizei hat offenbar bereits Konsequenzen gezogen: So sollen die betroffenen Beamten bereits vom Dienst suspendiert worden sein. "Die betroffenen Polizeivollzugsbeamtinnen und – beamten verrichten keinen Dienst mehr beim Staatsschutz oder einer anderen operativen Einheit", heißt es vonseiten der Polizei. Sie wurden nach Bekanntwerden der Vorwürfe in andere Bereiche der Polizei umgesetzt.

Erstmeldung, 16. April, 10.38 Uhr:  Frankfurt - Die Frankfurter Polizei sieht sich erneut mit Vorwürfen gegen eigene Beamte konfrontiert. Sechs Kriminalpolizisten sollen Ende Januar nach einer privaten Abschiedsfeier im Kollegenkreis ein Observationsobjekt aufgesucht haben: das Wohnhaus eines als Gefährder eingestuften Islamisten. Ein Beamter habe geklingelt, zwei andere an die Tür uriniert, berichtet bild.de.

An Haustür eines oberservierten Gefährders uriniert?

Ein Sprecher des Polizeipräsidiums bestätigte, dass gegen die sechs Beamten Disziplinarverfahren eingeleitet wurden. Sie seien beim Staatsschutz-Kommissariat 43 tätig. Das ist die „Operative Einheit“, die für die Überwachung von Gefährdern zuständig ist. Von der Aktion gebe es Videoaufnahmen, auf denen allerdings nicht zu erkennen sei, ob jemand an die Tür uriniere. Die Polizisten sollen sich Kapuzen übergezogen haben, sie seien aber dennoch identifiziert worden.

Der Polizeisprecher versicherte, dass der Vorfall konsequent aufgeklärt werde. Polizeipräsident Gerhard Bereswill habe die Angelegenheit zur Chefsache erklärt.

Frankfurter Polizei: Skandal um rechtsradikalen Nazi-Chat noch nicht aufgeklärt

Seitdem im Dezember interne Ermittlungen gegen eine Gruppe mutmaßlich rechtsradikaler Streifenbeamter bekannt geworden sind, steht die Frankfurter Polizei in der öffentlichen Kritik. Die Polizisten sollen sich per Handy fremdenfeindliche Botschaften und Nazi-Bilder geschickt haben.

Entdeckt wurde diese Chatgruppe, als der Frankfurter Staatsschutz nach den Urhebern eines Drohschreibens an eine Rechtsanwältin suchte. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen inzwischen übernommen.

Einen Zusammenhang zu dem nun bekannt gewordenem Vorfall von Ende Januar sieht die Polizei bisher nicht. Es gebe keine Hinweise auf eine rechtsradikale Motivation der belasteten Kripobeamten, sagte der Polizeisprecher. „Vermutlich war zu viel Alkohol im Spiel. Eine Entschuldigung ist das aber natürlich nicht.“

(dg)

In Hessen könnte sich nun ein weiterer Polizei-Skandal ereignet haben. In Bischofsheim (Kreis Groß-Gerau) sind Alkohol und Kosmetika aus der Aservatenkammer verschwunden.

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