1. Startseite
  2. Frankfurt

Koalition will feste Parkplätze fürs Carsharing

Kommentare

Bisher können nur einige Carsharing-Autos auf normalen Parkplätzen abgestellt werden - wie hier eines im Nordend. Bald soll es überall reservierte Stellplätze für solche Angebote geben. FOTO: Dennis Pfeiffer-Goldmann
Bisher können nur einige Carsharing-Autos auf normalen Parkplätzen abgestellt werden - wie hier eines im Nordend. Bald soll es überall reservierte Stellplätze für solche Angebote geben. © Pfeiffer-Goldmann, Dennis

Carsharing in Frankfurt soll besser werden. Das Land hat den Weg längst frei gemacht.

Frankfurt – Feste Parkplätze an Straßen sollen das Carsharing attraktiver machen. Die Koalition aus Grünen, SPD, FDP und Volt beantragt, dass die Stadt flächendeckend reservierte Carsharing-Stellplätze ausweist. Die rechtliche Möglichkeit hat das Land Hessen schon vor einiger Zeit geschaffen.

So dürfen Kommunen seit Oktober 2021 solche Parkplätze im öffentlichen Straßenraum einrichten. Die Forderung ist noch deutlich älter. Denn die Autos zum Teilen leiden bisher darunter, dass ihre festen Ausleihstationen nur auf Privatgrund erlaubt waren - zumindest für dieses Betriebsmodell.

Es gibt auch noch ein zweites, das ohne feste Stationen auskommt: Die Autos sind im Freefloating-Prinzip, also „frei schwimmend“, im Frankfurter Verkehr unterwegs und können überall geparkt werden, müssen nicht zu einer Station zurückfahren. Das betreibt allerdings mit Share Now, einer gemeinsam Tochter von Mercedes-Benz und BMW, nur ein Anbieter halbwegs flächendeckend in Frankfurt.

Wiesbaden und Kassel reagieren bei festen Carsharing-Plätzen schneller als Frankfurt

Hingegen gibt es mit Stadtmobil sowie Book-n-drive zwei Anbieter, die in Frankfurt das stationsbasierte Carsharing anbieten. Book-n-drive gehört über die Mainova und die Wohnungsbaugesellschaft ABG sogar zu zwei Dritteln der Stadt. Diese beiden sowie weitere Anbieter könnten von der Neuregelung profitieren.

Vor allem nutzt das Angebot den Anwohnern und letztlich allen: "Stationsbasiertes Carsharing ist ein wichtiger Baustein für eine klimaverträgliche und flächensparsame Mobilität der Zukunft", begründet die Koalition ihren Antrag. Die stationsbasierte Variante habe sich in Studien immer wieder als besonders verkehrsentlastend erwiesen. Kein Wunder: Ideal ist das Angebot für denjenigen, der sein eigenes Auto abschafft, dennoch aber hin und wieder eines benutzen will oder muss.

Dass der Magistrat daran arbeite, die Neuregelung des Landes zu nutzen, hatte Wolfgang Siefert, der Referent von Mobilitätsdezernent Stefan Majer (Grüne), bereits angekündigt. Andere hessische Städte aber waren schneller: In Wiesbaden wurden im März die ersten elf Carsharing-Parkplätze am Straßenrand in Betrieb genommen, in Kassel die ersten zwei. Wie schnell Frankfurt reagiert, ist noch offen. Denn der Arbeitskatalog, den die Koalition in Auftrag geben will, ist etwas länger.

Die Parkplätze in Frankfurt sollen mit E-Ladesäulen ausgestattet sein oder nachgerüstet werden können

Die Verwaltung soll nicht nur mögliche Standorte für Carsharing-Parkplätze in Frankfurt „identifizieren“, sondern diese möglichst in gemischten Losen aus ertragreichen und weniger ertragreichen Lagen an Anbieter vergeben. Ausgewiesen werden sollten sie in allen Stadtteilen, in der Nähe von S- und U-Bahn-Halten sowie hochfrequentierten Tram- und Bushaltestellen. Auch sollten Rad- und E-Scooter-Parkplätze „mitgedacht“ werden, damit Nutzer die letzten Meter einfach bewältigen könnten, und die Parkplätze mit E-Ladesäulen ausgestattet oder nachgerüstet werden können.

Und bei der Vergabe solle die Stadt den Verleihern die Vorgabe machen, entweder sofort Elektroautos bereitzustellen. Oder die Teil-Autos sollten „in einem angemessenen Zeitraum“ durch Elektrowagen ausgetauscht werden. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

Auch interessant

Kommentare