1. Startseite
  2. Frankfurt

Mit Krypto-Kunst Gutes tun

Kommentare

NFT-Kunst für den guten Zweck: Die Künstler Mike Kuhlmann und Ben Baldieri gemeinsam mit Laurent Strauss von Vigee Art.
NFT-Kunst für den guten Zweck: Die Künstler Mike Kuhlmann und Ben Baldieri gemeinsam mit Laurent Strauss von Vigee Art. © Schramek

Kunst fasziniert. Kunst tut gut. Krypto-Kunst ist ein boomender Markt und passt in jedes Handy. Im Atelier Hab & Gut wurde jetzt Vigee Art vorgestellt, die erste Künstler- und Community Plattform, in der nicht nur digitale Kunst gehandelt wird, sondern jedes NFT auch für einen guten Zweck ist.

Ostend. Mike Kuhlmann (56) hat es nicht nur mit Herzen, der Eintracht, Audrey Hepburn oder dem
Dalai Lama, sondern auch mit der D-Mark. Eine ganze Serie hat der Künstler der Münze gewidmet. „Die geilste Mark“, „Die Friedensmark“, „Die Pressemark“ großformatig auf Leinwand für die Wand. Dass ausgerechnet der D-Mark-Fan Kuhlmann einige seiner Kunstwerke auch als digitale NFT-Originale anbietet, passt zu seiner Art der Betrachtung zwischen Beständigem und Modernem, Mutigem und Vertrauten. „Das Original auf Leinwand gibt es natürlich auch, wenn der Kunde es will“, sagt er grinsend im seinem Atelier Hab & Gut, in dem zwischen Kunst und Gästen ein Beamer das näher bringt, was hier und heute Premiere hat. Der Schweizer Laurent Strauss (51) und der Brite Ben Baldieri (31) arbeiten seit über einem Jahr an der Plattform „Vigee Art“, die als erste in Deutschland nicht nur Krypto-Kunst anbietet, sondern sie mit Gemeinschaft und wohltätigen Projekten verbindet.

Sie sind IT-, Cyber Security und Blockchain-Spezialisten und gleichzeitig Kunstliebhaber. Künstler legen den Preis selbst fest, zu dem ihr NFT, das sogenannte Non Fungible Token, als einzigartiges und nicht reproduzierbares Unikat einer Blockchain, präsentiert wird. Sie suchen sich eine Stiftung oder ein soziales Projekt dazu aus und verpflichten sich, einen selbst festgelegten Prozentsatz der Einnahmen dorthin abzugeben. Wer Kunst kauft, zahlt nicht mit D-Mark oder Euro, sondern mit der Kryptowährung Algo beziehungsweise Algorand. „Das passiert alles über die digitale Brieftasche“, so Strauss. Über Kreditkarten läuft der Algo-Kauf, die Kunst landet als Original in der digitalen Brieftasche.

„Auch Käufer können an die Stiftungen spenden und ebenfalls die, die sich der Community anschließen und sich weltweit über Kunst und Künstler, Fotos und Fotografen, allgemeines oder soziale Projekte austauschen“, so Strauss. Was futuristisch klingt, ist es auch und hat sich mittlerweile insoweit etabliert, dass digitalisierte Kunst weltweit gehandelt und gehypt wird. Kunstbausteine von „The Merge“ des NFT-Künstlers Pak wechselten für 91,8 Millionen Dollar in digitale Brieftaschen und sind so das bisher teuerste Krypto-Kunstwerk. Vigee Art versteht sich als „Sharity“. Als Kunstraum, um etwas zu teilen und um gemeinsam Gutes zu tun.

Künstler können mitmachen und höhere Bekanntheit erlangen, Kunstinteressierte können der Community beitreten und voneinander lernen, soziale Projekt und Stiftungen werden in jedem Fall unterstützt und können ebenfalls dabei sein. Die virtuellen Kunstwerke können weitergehandelt werden. Was für den Käufer lukrativ sein kann, ist auch gut für den Künstler, denn er bekommt bei jedem weiteren Verkauf Tantiemen. „Das gibt es bei Original-Gemälden nicht. Der Künstler verkauft nur einmal sein Original“, erklärt Baldieri. Bei Vigee Art trifft Geschichte auf Moderne und Zukunft. Benannt nach der französischen Malerin, Louise-Élisabeth Vigée-Le Brun (1755-1842), die in der Zeit des Rokoko und Klassizismus vor allem Portraits europäischer Adeliger malte, will die Plattform die Welt durch miteinander teilen und jedermanns Teilhabe ein bisschen besser machen.

Ob „Orange Babies“, die HIV infizierten Müttern und Kindern in Afrika helfen, „Atlas Children“, die sich für verlassene Kinder in Marokko einsetzt oder die „Künstlerhilfe Frankfurt“, die junge Künstler fördert, die Vereine setzen sich ein. Ebenso wie die Künstler selbst. Kuhlmann ist einer von ihnen, der sich nicht nur auf Großformatiges zum Anfassen, sondern auch auf Digitales zum bei sich tragen setzt. Vor allem überzeugt haben ihn Strauss und Baldieri durch das, was die Website von anderen unterscheidet. „Die Idee finde ich richtig gut. Kunst tut gut und so noch besser.“ Ob Gemälde, digitalisierte Skulpturen oder Fotokunst, Schrilles, Gediegenes oder Überraschendes. Kunst kennt keine Grenzen. Infos im Internet unter https://vigee.art/. (Sabine Schramek)

Auch interessant

Kommentare