Neues Warenhaus an Zeil in Ex-Karstadt-Gebäude - riesige Verkaufsfläche geplant
Auf der Zeil in Frankfurt läuft der Umbau des früheren Galeria-Warenhauses. Die Modekette Aachener übernimmt die Fläche. Öffnen könnte das Geschäft Ende September.
Frankfurt - Im früheren Gebäude der Karstadt-Filiale auf der Frankfurter Zeil wird auch künftig auf großer Fläche ein typisches Warenhaussortiment zu finden sein. Das Modehaus Aachener, das die Räume im Juli von Signa übernahm, will das traditionsreiche Haus in der Nähe der Konstablerwache, das zuletzt als Galeria firmierte, am 28. September oder in der ersten Oktoberwoche als „Aachener Department Store“ wiedereröffnen. Das wäre etwas später als zunächst angekündigt.
Modehaus Aachener plant riesige Verkaufsfläche auf Frankfurter Zeil
Das Warenhaus soll sich, wie Friedrich-Wilhelm Göbel, Geschäftsführer des Modehauses Aachener, im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau erläutert, auch künftig über alle Stockwerke erstrecken. Zunächst gebe es etwa 20 000 Quadratmeter Verkaufsfläche, später wachse diese auf 27 000 Quadratmeter an. Damit würde das Warenhaus eine nur 3000 Quadratmeter kleinere Fläche als Galeria nutzen. Diese hatte Ende Juni geschlossen, obwohl das Immobilienunternehmen Signa, dem Galeria gehört, der Stadt Frankfurt und den Beschäftigten im Jahr 2020 versprochen hatte, das Haus bis Ende 2024 geöffnet zu lassen.

Zeil Frankfurt: Sonderverkauf für Sport und Fahrräder in Ex-Karstadt-Haus
Aachener ist bereits dabei, das Warenhaus für seine Zwecke herzurichten. Die Arbeiten würden nun intensiviert, sagte Göbel am Donnerstag. Gleichzeitig nutzt das Unternehmen das Gebäude übergangsweise sechs Wochen lang für einen Sonderverkauf für Fahrräder, Sport- und Outdoorartikel.
Im Untergeschoss des Gebäudes, das Sahle Wohnen gehört, soll es auch weiterhin Gastronomie und Lebensmittel geben, darüber unter anderem Mode, Sportartikel, Schmuck und Uhren, Parfüms, Spielwaren, Haushaltswaren, Heimtextilien und Reisebedarf. Matratzen und Großelektrogeräte sollen dagegen nicht mehr angeboten werden.
Modehaus Aachener will im Warenhaus auf der Zeil viel Beratung anbieten
Das Warenhaus werde „die breite Mitte“ ansprechen, sagte Göbel am Donnerstag. Es werde ausschließlich Markenprodukte anbieten, also nicht auch Eigenmarken. Das Personal wolle er sogar ausbauen. Zunächst arbeiteten etwa 150 Menschen im Warenhaus, Ziel sei es aber, diese Zahl auf 260 bis 300 zu erhöhen. Die Kundinnen und Kunden suchten Beratung und honorierten es, wenn ein Warenhaus mehr Personal auf der Fläche habe, sagte Göbel. Bei einer Betriebsversammlung im April habe er allen Beschäftigten von Galeria auf der Zeil ein Angebot gemacht. Etwa 100 seien bisher darauf eingegangen.
Der „Aachener Department Store“ wird voraussichtlich nur einige Jahre das frühere Karstadt-Gebäude nutzen können. Dessen Eigentümer hat früh deutlich gemacht, dass er den Komplex gerne vom Jahr 2026 an durch einen siebengeschossigen Neubau ersetzen würde, der Platz für Einzelhandel, aber auch Apartments und ein Hotel bieten könnte. Auch darüber hinaus wird sich an der Zeil baulich einiges tun. So soll etwa das frühere Esprit-Haus an der Hauptwache, in dem derzeit das Pop-up-Konzept „No Ordinary Store“ zu finden ist, saniert und in ein gemischt genutztes Gebäude mit Ladenflächen und viel Platz für Büros umgebaut werden. (Christoph Manus)