Nach Gender-Wutrede: Nächste Heino-Provokation bei Auftritt in Frankfurt

Heino tritt beim Frankfurter Oktoberfest auf und spart nicht mit Provokationen. Die Bundesvereinigung der Sinti und Roma äußert sich.
Frankfurt – Heino ist zurück in den Schlagzeilen. Auf seinem neuen Album interpretiert er Bierkönig-erprobte Mallorca-Hits neu, wobei das heftig umstrittene „Layla“ natürlich nicht fehlen darf. Und nur wenige Tage ist es her, dass er mit seinem Auftritt im „Sat.1-Frühstücksfernsehen“ inklusive Anti-Gender-Wutrede für Diskussionen gesorgt hat. Nun also Frankfurt: Am Mittwoch (20. September) trat er im Rahmen des Frankfurter Oktoberfests am Deutsche Bank Park auf.
Die Reaktionen fallen ganz unterschiedlich aus. „Habe Heino gesehen, kann nun sterben“, liest man etwa von Besuchern in den Sozialen Netzwerken. Aber auch Beschreibungen wie „Gesangsdreck“ sind dort zu lesen. Die Unterstützer wollen feiern. Den Kritikern bietet Heino diverse Ansatzpunkte.
Heino singt „Lustig ist das Zigeunerleben“ bei Frankfurter Oktoberfest
Immerhin kam es kurz nach der unflätigen Gender-Wutrede beim Frankfurter Oktoberfest zur nächsten Provokation. Denn Heino spielte im Festzelt das Lied „Lustig ist das Zigeunerleben“, dessen Wurzeln offenbar Mitte des 19. Jahrhunderts liegen, und das heute ebenfalls deutlich in der Kritik steht. Gegenüber der FAZ erklärt Kelly Laubinger als Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma: „Der Vorfall zeigt erneut, wie gekonnt über Jahrzehnte die Perspektiven von Getroffenen vom historisch tradierten Rassismus gegenüber Sinti und Roma ausgeblendet werden, ohne sich der eigenen Privilegien bewusst zu werden.“ Und: „Heino verdient Geld mit seinem rassistischen Kulturgut, während wir um unsere Leben fürchten müssen.“
Der Stimmung beim Frankfurter Oktoberfest schien das allerdings keinen Abbruch zu tun. Es wurde ordentlich gefeiert, auch wenn im Vorfeld bei Weitem nicht alle der 2500 Tickets verkauft worden waren. Natürlich gibt Heino dabei auch „Layla“ zum Besten. „Da gibt es ein Lied, das sehr stark polarisiert, und ich liebe dieses Lied“, kündigt er an. Die Provokation gehört zum Programm.