Neue Kleingärten für den Frankfurter Nordosten?
Es fehlen 3,5 Hektar Grünflächen im Ortsbezirk 10 in Frankfurt - Deshalb wurden neue Flächen identifiziert, auf denen Kleingärten entstehen könnten.
Frankfurt - Im Ortsbezirk 10, also in Preungesheim, Eckenheim Bonames, Berkersheim und Frankfurter Berg, fehlen Kleingärten. Zu diesem Ergebnis kommen Untersuchungen des Grünflächenamts, die auf der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 10 vorgestellt wurden. Sie zeigen auch, wo weitere Kleingärten entstehen könnten.
„Die Stadtteile sind nicht stark unterversorgt, die Lage ist vergleichsweise entspannt, aber es besteht ein Bedarf“, sagte Renate Friedrich, Mitarbeiterin des Grünflächenamts. Sie arbeitete mit am Kleingartenentwicklungskonzept (Kek), das das Amt derzeit in den Ortsbeiräten vorstellt. Das Konzept solle zeigen, wo es derzeit wie viele Kleingärten in Frankfurt gibt und wie hoch der Bedarf ist. „Auch haben wir Flächenpotenziale identifiziert, wo neue Kleingärten entstehen könnten“, sagte Heinz-Peter Westphal, Leiter der Abteilung Grünflächenmanagement im Grünflächenamt. Stadtweit seien das 38 Hektar.

Frankfurt: In den Stadtteilen Preungesheim und Frankfurt Berg bedarf nach Grünflächen besonders groß
In den Stadtteilen des Ortsbezirks 10 ist der Bedarf in Preungesheim und am Frankfurter Berg besonders groß. Flächen von acht bis zwölf Quadratmeter pro Einwohner im Stadtteil hat das Grünflächenamt als Richtschnur festgelegt, erläuterte Friedrich. In dicht besiedelten Stadtteile, wo es weniger Grünflächen zur Erholung gibt, gelten zwölf Quadratmeter als Standard. In ländlicheren Stadtteilen gelten acht Quadratmeter.
Entspannt werde die Situation im Ortsbezirk durch viele Freizeitgärten etwa in Preungesheim oder Berkersheim. Kleingärten - anders als Freizeitgärten - werden durch einen Kleingartenverein verwaltet und ihre Nutzung wird durch das Kleingartengesetz geregelt.
Eine Folge des festgestellten Bedarfs sei es, dass etwa bei Neubaugebieten mehr Kleingärten eingeplant werden sollen. Für den Frankfurter Bogen wiesen Westphal und Friedrich auf Flächen für knapp 100 neue Kleingärten zwischen Boskoopstraße und der A661 hin. Für diese seien im Bebauungsplan schon Kleingärten vorgesehen. „Warum wurden die noch nicht entwickelt?“, fragte Bilal Can (SPD). „Bei manchem Verein stehen mehr als 200 Menschen auf der Warteliste. Corona hat das noch verschärft.“ Bislang habe ein Anstoß vom Ortsbeirat gefehlt, sagte Friedrich. Der Reaktion der Ortsbeiratsmitglieder nach zu urteilen, wird der nicht lange auf sich warten lassen. Friedrich Reinhardt
Frankfurt: Grünflächen des Ortsbezirks 10 in der Übersicht
- Eckenheim ist der einzige Stadtteil im Ortsbezirk, der aus Sicht des Grünflächenamts ausreichend mit Kleingärten versorgt ist. Mit zehn Quadratmetern pro Einwohner hat das Amt kalkuliert. Für 14 400 Einwohner sollten daher 14,4 Hektar Kleingärten geben, 22 Hektar sind vorhanden.
- Bonames gilt als „nahezu gedeckt“, sagt Renate Friedrich vom Grünflächenamt. 6300 Einwohner bräuchten 5,1 Hektar (acht Quadratmeter pro Einwohner). Auf 4,5 Hektar wird bereits gegärtnert.
- Preungesheim ist da schlechter versorgt. Für 15 500 Preungesheimer gibt es 8,3 Hektar Kleingartenfläche. Der Bedarf für den Stadtteil liegt laut des Kleingartenentwicklungskonzepts (Kek) allerdings bei 12,4 Hektar (acht Quadratmeter pro Einwohner). Dafür gebe es aber viele Freizeitgärten. Außerdem könnte das nahgelegene Seckbach die Preungesheimer mitversorgen.
- In Berkersheim gibt es die wenigsten Kleingärten im Ortsbezirk - und zwar keinen einzigen. Das Kek rechnet mit einem Bedarf von rund drei Hektar für die 3800 Einwohner. Auch hier gebe es viele Freizeitgärten, die den Mangel schmälerten, sagt Friedrich.
- Auch am Frankfurter Berg wird der Bedarf von 6,6 Hektar nicht gedeckt. Für die 8200 Einwohnern gibt es nur 3,2 Hektar. Die müsste bei neuen Baugebieten berücksichtigt werden.
(Friedrich Reinhardt)