Mehr für Sicherheit und Umwelt: So verändert sich die Busflotte in Frankfurt

Der ÖPNV in Frankfurt verändert sich. Die städtische In-der-City-Bus GmbH (ICB) hat für den Frankfurter Busverkehr einiges an Neuerungen geplant.
- Frankfurt verändert seine Busflotte
- ICB hat 60 neue Busse bestellt, darunter elf Elektrobusse
- Kamerasysteme sollen Außenspiegel ersetzen
Frankfurt - Die städtische In-der-City-Bus GmbH (ICB) hat zu Beginn des Jahres nach Abschluss von europaweiten Ausschreibungen 60 neue Busse bestellt, darunter elf Elektrobusse. Das Unternehmen verjüngt damit die Busflotte und bereitet sich auf die Übernahme des Busbündels C vor. Ab Dezember wird das Unternehmen wie von den städtischen Gremien beschlossen etwa die Hälfte der Busverkehrsleistungen für die Stadt als Direktvergabe im Auftrag der lokalen Nahverkehrsgesellschaft Traffiq erbringen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember soll der Großteil der Neuzugänge vom ICB Betriebshof in den Frankfurter Stadtverkehr rollen.
Die ICB hat im Januar 2020 insgesamt elf Elektrobusse bestellt. Neun E-Gelenkbusse des spanischen Herstellers Irizar liefert Ferrostaal Equipment Solutions. Zwei E-Solobusse kommen vom Hersteller Caetano aus Portugal. Die Fahrzeuge sollen auf den innerstädtischen Linien 33 und 37 im Gutleutviertel und rund um den Hauptbahnhof eingesetzt werden. Damit wird an das Erfolgskonzept der Linie 75 rund um den Uni-Campus angeknüpft, die bereits seit Ende 2018 komplett elektrisch betrieben wird. Die Anschaffung der neuen E-Busse wurde vom hessischen Wirtschaftsministerium mit 2,8 Millionen Euro gefördert.
ÖPNV Frankfurt: 60 neue Busse für den städtischen Nahverkehr
Mit den E-Modellen von Caetano und Irizar kommen im Herbst 2020 zwei neue Herstellermarken auf den Betriebshof. Bevor es aber soweit ist, stehen bei der ICB der Aufbau der erforderlichen Ladeinfrastruktur sowie die Erweiterung des Netzanschlusses am Busdepot Rebstock auf der Agenda. "Wir freuen uns auf die umweltfreundlichen Neuzugänge, geraten aber damit auf dem Betriebshof tatsächlich an unsere Grenzen für die Ladung von Elektrobussen", erklärt ICB-Geschäftsführer Christian Schaefer.
Die ICB hat im Januar 2020 auch 41 Diesel-Solobusse, davon 21 Solaris und 20 MAN, sowie acht Solaris Diesel-Gelenkbusse bestellt. Alle erfüllen die Grenzwerte der Schadstoffklasse Euro VI und genügen somit dem modernsten Standard bei Verbrennungsmotoren. Doch die Stadt F hat das Ziel ausgerufen, bis 2030 die Dieselbus-Flotte gegen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auszutauschen. Deshalb wird nach den E-Bussen mit Batterie mit Brennstoffzellenbussen eine zweite klimaneutrale Technologie in den Stadtverkehr kommen.
Busse in Frankfurt: Neue Elektrobusse und Kameras statt Außenspiegel
"Derzeit arbeiten wir an einer Ausschreibung über 22 Brennstoffzellenbusse. Sie sollen 2021 in die ICB-Flotte integriert werden. Im Zuge dessen befassen wir uns auch mit einem Konzept für eine Wasserstoff-Tankstelle, damit die Busse auf unserem Betriebshof betankt werden können", informiert Einkaufsleiter Sebastian Heisig. "Mit Realisierung dieses Projekts würde bereits in naher Zukunft rund ein Drittel aller ICB-Fahrzeuge klimaneutral durch den Stadtverkehr fahren", freut sich Verkehrsdezernent Klaus Oesterling (SPD).
Alle neuen Fahrzeuge sind mit einem Kollisionswarnsystem ausgestattet. Der Einsatz von Kamera und Bilderkennungssoftware sorgt dafür, dass Verkehrsteilnehmer im toten Winkel und im Frontbereich des Fahrzeuges erkannt werden. Zum Teil werden außerdem Kamerasysteme die Außenspiegel ersetzen. Beide Systeme stehen für mehr Sicherheit. Und mehr Komfort wird es auch geben: Die Busse werden mit leistungsfähigeren Klimaanlagen ausgestattet. Sie sollen Ausfälle der Klimaanlagen weitestgehend vermeiden.
ffm
Die Elektro-Busse legen in Frankfurt bisher eher einen Stotterstart hin. Der Umbau der Flotte in Frankfurt kommt so nicht recht in Gang.