Altlasten

PFAS-Chemikalien in Boden und Grundwasser in Frankfurt - mehrere Orte betroffen

  • Caspar Felix Hoffmann
    VonCaspar Felix Hoffmann
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1.500 Orte in Deutschland sind mit sogenannten PFAS kontaminiert. Auch in Frankfurt und Umgebung wurden sie in den vergangenen Jahren nachgewiesen.

Frankfurt – Nach Recherchen von ARD, NDR und Süddeutscher Zeitung sind 1.500 Orte in Deutschland mit sogenannten PFAS, per- und polyfluorierten Chemikalien, belastet. Auch in Frankfurt und Umgebung seien in den vergangenen Jahren vermehrt PFAS nachgewiesen worden: In Kelsterbach (Kreis Groß-Gerau) wurde im Jahr 2022 ein Wert von 1305,4 Nanogramm pro Liter im Grundwasser gemessen. Der Grenzwert für PFAS-Konzentrationen im Grundwasser von 100 Nanogramm pro Liter wurde damit deutlich überschritten. Im Jahr 2021 sei zudem im Frankfurter Grundwasser ein Wert von 152,5 Nanogramm pro Liter festgestellt worden.

PFAS-Chemikalien stehen im Verdacht, Krebs, Unfruchtbarkeit und eine Schwächung des Immunsystems zu verursachen, so das Bundesumweltministerium. Einmal im Boden verbleiben die Chemikalien dort für sehr lange Zeit. Sie fänden sich in zahlreichen Konsumgütern wie Kosmetika, Kochgeschirr, Papierbeschichtungen, Textilien und Skiwachsen. Unter anderem werden PFAS-Chemikalien zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen, in Pestiziden oder Feuerlöschmitteln verwendet.

Im Dunst liegt die Skyline von Frankfurt am Main hinter den Anlagen des Industrieparks im Stadtteil Höchst beim Blick von einem Hang im nahegelegen Kriftel.

Daikin produziert PFAS-Chemikalien im Industriepark Höchst in Frankfurt

Nach Angaben des Ministeriums ist das Wissen über die Auswirkungen von PFAS noch begrenzt. In den vergangenen Jahren habe sich jedoch gezeigt, dass bestimmte PFAS nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Der Recherche zufolge gibt es in Deutschland sechs Betriebe, die PFAS herstellen – einer davon ist Daikin in Frankfurt, der sich im Industriepark Höchst befindet.

„Daikin produziert und verwendet eine Vielzahl von Perfluoroalkyl- und Polyfluoralkylsubstanzen, die derzeit als ‚PFAS‘ bezeichnet werden“, so das Unternehmen. Man sei sich der Notwendigkeit einer kontinuierlichen Verbesserung der Produktion bewusst. „In Zukunft werden wir neue Technologien und Praktiken in Betracht ziehen, um die sichere Herstellung und Verwendung unserer Produkte zu gewährleisten.“ (cas)

Rubriklistenbild: © Frank Rumpenhorst/dpa

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