Neuer Wirt für den Ratskeller gesucht - Zwei Namen kursieren

In Frankfurt wird ein neuer Gastronom für den Ratskeller gesucht. Es gibt zwei Kandidaten. Die Stadt Frankfurt muss entscheiden.
- Das Deutsche Apfelweinmuseum hat einen Betreiber für den Ratskeller vorgestellt
- Ein weiterer Bewerber für das Restaurant geht an den Start
- Die Stadt Frankfurt muss entscheiden
Frankfurt - Seit einigen Monaten suchen das Deutsche Apfelweinmuseum und die Stadt Frankfurt nach einem gastronomischen Betreiber des Ratskellers. "Bereits im Februar 2017 haben wir uns bei der Stadt Frankfurt um die Vergabe von Rats- und Römerkeller mit interaktiver Ausstellung beworben und seitdem auch Vorschläge für geeignete Gastronomen unterbreitet", betont Thorsten Dorn, Sprecher des Trägervereins Deutsches Apfelweinmuseum und ehemaliger Wirt des Lorsbacher Thals.
Den Zuschlag für die Räumlichkeiten erhielt der Verein schließlich im vergangenen Juni, während der vom Dezernat für Bau und Immobilien erarbeitete Vorschlag für einen geeigneten Gastronomen noch im Büro des Oberbürgermeisters liegt. Nun geht der Vorstand des Vereins einen Schritt weiter und nennt den Restaurantleiter und Systemgastronomen Christian Kutschera als vorgeschlagenen und favorisierten Kandidaten.
Restaurant Ratskeller in Frankfurt: Stadt Frankfurt muss entscheiden
Denn aus dem Umfeld des Römers wird immer häufiger der Name eines angeblich favorisierten Kandidaten der Stadt genannt: Bernd Reisig, Musik- und Künstlermanager. Der bestätigt auf Anfrage dieser Zeitung, sich zusammen mit Gastronom Christian Dressler (Lohrberg-Schänke, Apfelwein Solzer) um den Römer- und Ratskeller beworben zu haben, jedoch "weiterhin voller Geduld und Demut" auf die Antwort der Stadt zu warten.
Dort werden während der internen Abstimmung im laufenden Verfahren noch keine Namen genannt oder kommentiert. "Wir haben einen Vorschlag ausgearbeitet, nun sollten sich der Oberbürgermeister und der Magistrat dazu äußern", erklärt Günter Murr, Sprecher des Dezernats für Bau und Immobilien. Ob schon in wenigen Wochen nach allen nötigen Abklärungen auch mit dem Wunschkandidaten der Name bekannt gegeben werden könne, sei noch nicht abzusehen. Das bestätigt auch das Büro von Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD).
Restaurant Ratskeller in Frankfurt: Gastgeber, Koch und Freund in einem
"Unser Konzept bestand immer aus der kombinierten Bewerbung unseres Vereins mit einem Gastronomen, denn nur ein vertrauensvolles Zusammenarbeiten kann wirtschaftlich einen Erfolg bringen", betont Dorn. Schon vor längerer Zeit habe sich die Enchilada-Gruppe angeboten, die in Deutschland bereits fünf weitere Ratskeller betreibt, und wollte umfassend in die Räumlichkeiten investieren, sei jedoch von der Stadt als "zu groß" abgelehnt worden.
"Römer- und Ratskeller sollten auf jeden Fall von einem Gastronomen betrieben werden, der auch das Apfelweinmuseum zusammen mit dem Verein nach außen als eine Einheit vertritt", erklärt Kutschera seine Motivation. Von 2003 bis 2015 war er in Frankfurt Gesellschafter der Sushi Circle Gastronomie GmbH, doch ebenso wie japanische liegen dem gebürtigen Wolfsburger auch traditionelle hessische Spezialitäten und der Ebbelwei am Herzen. "Ich habe mich mit dem Gemalten Haus, dem Lorsbacher Thal und anderen Wirtschaften eng vernetzt. Ich stelle mir ein Frankfurter Apfelweinlokal mit einmaliger Küche, gutem Hausschoppen und Bier vor", so Kutschera.
Ratskeller in Frankfurt: Zwei Betreiber buhlen um Zuschlag für Restaurant
Trotzdem werde sich der neue Wirt dem vielfältigen Marketing- und Eventkonzept des Deutschen Apfelweinmuseums unterordnen: "Denn wir werden hier auch spanische Sidra-Wochen oder amerikanische Cider-Wochen veranstalten oder einen Monat lang Werbung für neuen Cidre aus Hessen machen", erläutert Dorn. "Zudem möchte Herr Kutschera als erfahrenes Mitglied der Dehoga-Gruppe im Fachausschuss Systemgastronomie und Vorstandsmitglied des Gastronomieverbandes Leaders Club Deutschland nicht nur mit einem kräftigen Investment einsteigen, sondern ist auch bereit, die Haftung für die Lokalitäten im ersten Untergeschoss zu übernehmen."

Und er könne wegen seiner guten Vernetzung in Frankfurt rasch erfahrenes Fachpersonal rekrutieren. "Denn ein weiteres Lokal mit schlecht gelaunten Mitarbeitern und einfallsloser Küche braucht hier niemand", betont Kutschera. "Solch ein Restaurant betreibt man nicht neben anderen Apfelweinlokalen, hier ist man Gastgeber, Koch und Freund."
got
Zuvor hat der Trägerverein Deutsches Apfelweinmuseum einen Standort in Frankfurt gesucht. Die Stadt hat grünes Licht für dessen Wunschdomizil gegeben: Die Ausstellung kommt in den historischen Ratskeller des Römers.
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