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Trotz Kritik von Gastronomen: Das sind die Pläne für den Riedbergplatz

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Von: Judith Dietermann

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Zehn Bäume gibt es derzeit auf dem Riedbergplatz, der mehr grau als grün ist. 24 weitere sind deswegen geplant. FOTO: leonhard hamerski
Zehn Bäume gibt es derzeit auf dem Riedbergplatz, der mehr grau als grün ist. 24 weitere sind deswegen geplant. FOTO: leonhard hamerski © hamerski

Mehr Grün für den grauen Riedbergplatz in Frankfurt. Neben einer Bepflanzung soll der Platz auch anderweitig verschönt werden.

Frankfurt - Groß ist der Riedbergplatz. Groß und grau. Und nur wenig grün. Gerade einmal zehn Bäume stehen auf dem rund 3200 Quadratmeter großen Areal an der Riedbergallee. Ein Problem, das Ortsbeiratsmitglied Susanne Kassold (SPD), mittlerweile stellvertretende Ortsvorsteherin, schnell erkannte. Nur einen Monat nach der Einweihung des Platzes im Mai 2009 formulierte sie einen entsprechenden Antrag für die Juni-Sitzung des Ortsbeirates 12 (Kalbach, Riedberg). Mit dem Titel: "Der Riedbergplatz soll grüner werden". Große Pflanzkübel mit Ziersträuchern sowie Hochzierbeete mit Blühpflanzen hatte ihre Fraktion damals als schnelle Lösung vorgeschlagen. Doch CDU und Grüne lehnten den Vorschlag ab.

Riedbergplatz in Frankfurt: SPD-Ortsbeiratsmitglied war Kollegen einen Schritt voraus

Ob Susanne Kassold mit ihrem Antrag damals die Grundlage dafür legte, dass der Riedbergplatz, der übrigens damals bereits stolze 1,4 Millionen Euro kostete, nun tatsächlich grüner werden wird, wäre vielleicht etwas übertrieben. Trotzdem sollte ihr Antrag erwähnt werden, schließlich war sie damit damals ihren Ortsbeirats-Kollegen einen Schritt voraus. Die sich mittlerweile übrigens längst einig sind, dass die "Betonwüste Riedbergplatz" umgestaltet werden muss. Und sich auch dementsprechend begeistert zeigten, als ihnen im November vergangenen Jahres die ersten Planungen präsentiert wurden.

Die unter anderem die Pflanzung von 24 neuen Bäumen vorsehen - 19 im Südwesten und fünf im Norden. Wo letztere den Gästen der dortigen Lokale im Außenbereich Schatten spenden sollen. Doch was sich gut anhört, stieß bei den Pächtern auf Kritik. Denn Bäumen brauchen Platz. Platz, der den Gastronomen verloren gehen würde, monierten einige von ihnen. Und sich in weniger Einnahmen widerspiegeln würde. Denn die Terrassen seien vom Frühjahr bis in den Herbst eine wichtige Einnahmequelle.

Kritik, die der Ortsbeirat durchaus ernst nahm, nach einer Lösung suchte und einen entsprechenden interfraktionellen Antrag verabschiedete. Der den Magistrat darum bat, die fünf Bäume an der nördlichen Platzseite weiter südlich zu pflanzen. Ungefähr 8,15 Meter von der Häuserreihe entfernt. Zudem sollte sichergestellt werden, dass die bislang gepachteten Außenflächen der gastronomischen Betriebe nicht verkleinert werden.

Riedbergplatz in Frankfurt: Gastronomen üben Kritik

Doch was gut und logisch klingt, ließe sich mit hoher Wahrscheinlichkeit so nicht umsetzen, teilt der Magistrat jetzt in einer Stellungnahme mit. Obwohl es bislang noch keine Ausführungsplanung für die Bäume auf der Nordseite gebe. Für eine optimale Baumentwicklung sei allerdings immer ein möglichst großer und gleichmäßiger Abstand zu den umlaufenden Betonfundamenten erforderlich. Südlich der geplanten Baumstandorte befinde sich zudem eine Wasserleistung, zu der ein Mindestabstand von zweieinhalb Metern eingehalten werden müsse, führt der Magistrat weiter aus.

Abschließend bestätigt werden könnten die dem Ortsbeirat vorgestellten Baumstandorte derzeit allerdings auch noch nicht. Denn noch lägen dem Grünflächenamt noch nicht alle Unterlagen zum Brandschutz vor. Insbesondere die genauen Anleiterpunkte an der Fassade des Riedbergzentrums. Eventuell seien deshalb noch Verschiebungen nach Osten oder Westen möglich. Aber eben nicht nach Süden.

Bäume am Riedbergplatz in Frankfurt: Brandschutz nicht vergessen

500 000 Euro hatte Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) für die Umgestaltung des Riedbergplatzes zugesichert. Das werde allerdings nicht reichen, sagte Jürgen Burkert vom Grünflächenamt bei der Vorstellung der Pläne. Stattdessen nannte er Zahlen wie 1 bis 1,5 Millionen Euro. Also soviel, wie der Neubau des Platzes seinerzeit gekostet hat.

Knapp 1000 Quadratmeter sollen entsiegelt werden, neben den 24 neuen Bäumen sind ein Wasserspiel, feiner Schotterbelag sowie drei Pergolen aus Stahl als Schattendach geplant. Ende 2022 könnte mit der Umgestaltung begonnen werden, schon 2023, spätestens 2024 soll diese abgeschlossen sein. (Judith Dietermann)

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