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A66: Endlich Einigung beim Riederwaldtunnel erzielt

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An der Ringwaldtunnel-Baustelle und der künftigen A66 in Frankfurt ist mehr Lärmschutz geplant.
Hinter der Baustelle fürs Dreieck Erlenbruch stehen die Häuser des Riederwalds. Der Volks-, Bau und Sparverein hat mehr Lärmschutz für die Bewohner ausgehandelt. © Dennis Pfeiffer-Goldmann

Es gibt eine Einigung beim Lärmschutz am Riederwaldtunnel. Viele Bewohner des Frankfurter Ostens dürfte diese Nachricht freuen.

Frankfurt – Für noch mehr Bewohner im Riederwald wird es Lärmschutz an der Riederwaldtunnel-Baustelle und der künftigen A66 geben. Darauf haben sich das Land und der Volks-, Bau- und Sparverein (VBS) geeinigt. Der VBS zieht seine Klage gegen den Tunnel zurück.

Lärmschutz wegen A66: Freude bei Wohnungsgenossenschaft in Frankfurt ist groß

"Unsere Freude ist wirklich groß, so viel erreicht zu haben ohne ein streitiges Verfahren." Karin Lenz ist hörbar erleichtert. Sie ist Rechtsvorstand beim VBS, der größten Wohnungsgenossenschaft in Frankfurt und einer der ältesten in Deutschland. Für ihre Mieter kommt die Nachricht einem späten Weihnachtsgeschenk gleich: In noch mehr Wohnungen im Riederwald wird es passiven Lärmschutz geben.

Schon vor 13 Jahren hatte die VBS gegen die Genehmigung des Tunnels und auf besseren Lärmschutz für die Mieter geklagt. Die Genossen ließen ihre Klage jedoch ab 2009 erst einmal ruhen und warteten ab. "Es haben sich immer wieder positive Änderungen an der Planung ergeben", erklärt Karin Lenz - auch weil sich die technischen Möglichkeiten fortentwickelt hätten. Immer wieder habe die Genossenschaft die Nachbesserungen neu bewertet. Viele Kritikpunkte seien dadurch nach und nach erledigt worden.

Hessens Verkehrsminister Al-Wazir: A66-Bau nutzt Anwohnern in Frankfurt

Jetzt sei es nur noch um "Kleinigkeiten" gegangen: zusätzlichen passiven Lärmschutz. Herausgehandelt hat die VBS, dass weitere Wohnungen in mehreren Häusern Lärmschutzfenster erhalten, und zwar möglichst schon vor Beginn der Hauptbauarbeiten. Konkret geht es um Wohnungen am Johanna-Tesch-Platz, in der Rümelin-, der Theodor-Haubach-, der Schulze-Delitzsch-Straße und Am Erlenbruch. Ein Drittel der 600 VBS-Wohnungen am Riederwald liegt im vom Bau- und Autobahn-Lärm betroffenen Bereich.

"Es ist mir wichtig, die Situation auch im Interesse der Anwohner im Riederwald zu verbessern", erklärt Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne). Die Einigung mit den Baugenossen sei "ein wichtiger Schritt", um "die fast schon unendliche Geschichte" des Riederwaldtunnels zum Abschluss zu bringen.

A66-Tunnel in Frankfurt soll Schadstoff- und Lärmbelastungen reduzieren

Der Tunnel werde den Anwohnern nutzen, erinnert der Minister: "Mit den noch fehlenden 1100 Metern zwischen A66 und A661 soll die unerträgliche Verkehrssituation und die damit einhergehenden Luftschadstoff- und Lärmbelastungen vor allem an der Straße Am Erlenbruch deutlich reduziert werden."

Mit der VBS-Klage hat das Land, das hier im Auftrag des Bundes plant und baut, die vorletzte Klage gegen den Tunnel abgeräumt. Nun stehe noch eine - bislang ebenfalls ruhende - Sammelklage von 2007 für mehr Lärmschutz im Raum, sagt Al-Wazirs Sprecherin Franziska Richter. Inhaltlich könne sie wegen des laufenden Verfahrens nicht mehr sagen. "Es werden Gespräche geführt mit dem Vertreter der Klägerseite."

A66 in Frankfurt: Ausschreibung für Tunnelbau läuft

Bereits seit 2017 laufen die Bauarbeiten für den 2,2 Kilometer langen und 477 Millionen Euro teuren A66-Lückenschluss. Ende 2019 hatte das Land die letzte Genehmigung erteilt mit mehr Lärmschutz entlang von A66 und A661. Sie ist rechtskräftig, da niemand klagte. Kurz vor Weihnachten wurden die Ausschreibungen für die Tunnelbauarbeiten gestartet.

Schon seit 2013 ist das Autobahndreieck Erlenbruch in Bau, wo die A66 auf die A661 einmünden soll. Ende des Jahrzehnts sollen der 1,1 Kilometer lange Tunnel, die A66 und die fertig ausgebaute A661 in Betrieb gehen.

Debatte Lärmbelastung in Frankfurt: Lob für hessische Landesstraßenbehörde

Ausdrückliches Lob zollt VBS-Vorstandsmitglied Lenz der Landesstraßenbehörde "Hessen Mobil": "Sie ist in den vergangenen zehn Jahren sehr aktiv geworden in der Kommunikation." Die Gespräche seien äußerst konstruktiv gewesen. Dafür macht Karin Lenz allerdings auch die Klagen als Ursache aus: "Sie haben den Druck erzeugt, durch den sich die Politik und ,Hessen Mobil' bewegt haben." (Dennis Pfeiffer-Goldmann)

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