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Nach Gruppenvergewaltigung: Der jüngste Täter bekommt die höchste Strafe

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Frankfurt am Main - Alt-Sachsenhausen
In einer Wohnung in Sachsenhausen haben die Männer ihr Opfer mehrfach sexuell missbraucht © Andreas Arnold/dpa

Nach der Gruppenvergewaltigung in Frankfurt Sachsenhausen wurde nun das Urteil gesprochen. Der jüngste Täter bekommt die höchste Strafe.

Update vom Donnerstag, 24.10.2019, 13.49 Uhr: Der Vorsitzende Richter Jens Peter Kulik machte zu Beginn der Urteilsbegründung in Frankfurt klipp und klar: „Es gibt Taten, die so verwerflich sind, dass am Ende eine Strafe ohne Bewährung stehen muss“. Entsprechend wurden zwei der Angeklagten zu Haftstrafen verurteilt. Nur der dritte Angeklagte erreichte eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren. Bei ihm war die Beweislage des Gerichts schwieriger, außerdem hatte er sich in der Wohnung zurückgehalten.

Die Frau hatte den Männern trotz ihrer Alkoholisierung deutlich gemacht, dass sie keinen sexuellen Kontakt haben will. Gleichwohl saßen die Männer kurze Zeit später nur noch spärlich bekleidet auf ihrem Sofa in Frankfurt Sachsenhausen. Um doch noch aus der Sache herauszukommen, legte sie sich ins Bett und stellte sich schlafend, während es zu den Übergriffen verschiedenster Art kam. Nach zirka 20 Minuten war der Spuk vorüber und die Männer verließen den Tatort.

Die härteste Strafe bekam der jüngste der drei Männer (24). Er hatte in der Wohnung praktisch die Initialzündung für die Übergriffe gegeben und die alkoholisierte und übermüdete Frau sogar noch als „Hure“ und „Schlampe“ tituliert. Eine der Taten wurde – heutzutage offenbar üblich – mit Foto- und Video dokumentiert.

Update vom Mittwoch, 23.10.2019, 16.32 Uhr: Weil drei Männer eine junge Frau in Frankfurt-Sachsenhausen vergewaltigt haben sollen, sind zwei der Männer nun zu Haftstrafen zu zwei Jahren und neun Monaten beziehungsweise zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Der dritte Angeklagte kam mit einer Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren davon. 

Die drei Angeklagten, alle zwischen 24 und 30 Jahren alt, hatten die 22-Jährige im Februar 2018 in einem Tanzlokal in Frankfurt kennengelernt und waren ihr anschließend in ihre Wohnung in Sachsenhausen gefolgt. Dort nutzten sie den alkoholisierten Zustand der jungen Frau aus, um sie mehrfach zu missbrauchen. Sie hatte den sexuellen Kontakt vorher eindeutig zurückgewiesen. 

Gruppenvergewaltigung in Sachsenhausen: Neue Details kommen ans Licht

Update vom Donnerstag, 17.10.2019: In ihrer Print-Ausgabe nennt die Frankfurter Neue Presse* Details zu den drei Angeklagten, die am Mittwoch vor dem Landgericht gestanden haben und nach einer Party-Nacht in Frankfurt Sachsenhausen eine 22-Jährige vergewaltigt haben sollen. 

Der bisherige Lebensweg der 24, 26 und 30 Jahre alten Männer sei "recht bieder", heißt es in dem Bericht. Einer arbeite derzeit an seinem Aufstieg zum Filialleiter einer Supermarkt-Kette, ein zweiter kellnert in einer Eisdiele. Auch der Dritte arbeite in der Gastronomie. 

Frankfurt: Gruppenvergewaltigung kostete Täter ihre Beziehungen

Alle drei gaben laut FNP vor Gericht an, in engem Kontakt zu ihren jeweiligen Familien zu stehen. Die Beziehungen von zwei der mutmaßlichen Vergewaltiger seien jedoch in die Brüche gegangen, nachdem die Freundinnen von den Vorwürfen erfahren hätten. Der Supermarkt-Mitarbeiter verschweigt die Tat und deren Folgen demnach bis heute vor seiner Lebensgefährtin. 

Ein Urteil über die drei Angeklagten steht noch aus, dürfte nach ihrem umfassenden Geständnis aber bald folgen. 

Landgericht Frankfurt: Männer gestehen Gruppenvergewaltigung in Sachsenhausen

Erstmeldung vom Mittwoch, 16.10.2019: Frankfurt - Drei Männer mussten sich am Mittwoch, den 16. Oktober 2019, vor dem Landgericht Frankfurt wegen einer Gruppenvergewaltigung verantworten. Wie die Deutsche Presse Agentur berichtet, begann der Prozess mit der Überreichung von insgesamt 15.000 Euro Schmerzensgeld, das die Beschuldigten an das Opfer bezahlten.

Die 24, 26 und 30 Jahre alten Männer gaben zu, die 22 Jahre alte Frau im Februar in ihrer Wohnung im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen mehrfach vergewaltigt und genötigt zu haben.

Vergewaltigung in Frankfurt-Sachsenhausen: Angeklagte entschuldigen sich

"Es war Blödsinn, was wir da gemacht haben", zitiert die dpa einen der beiden Angeklagten. Auch die beiden anderen Männer entschuldigten sich bei der Frau, die sie flüchtig kennen würden. Die Frau tritt auch als Nebenklägerin im Prozess auf (AZ 4781 Js 208169/18). Vor der Tat hatten die Männer und die Frau einen feucht-fröhlichen Abend in einem Tanzlokal verlebt. 

Danach habe die Frau die drei Männer in ihre Wohnung gelassen, dabei aber klargemacht, dass sie keinen sexuellen Kontakt wollen würde. In dieser Wohnung in Frankfurt Sachsenhausen soll es dann zu massiven Übergriffen gekommen sein. Nachdem die Männer schließlich gegangen waren, habe die junge Frau sich mit einer Bekannten besprochen und die drei Angeklagten kurze Zeit später bei der Polizei angezeigt. 

Vergewaltigung in Frankfurt-Sachsenhausen: Prozess könnte sich verkürzen

Für den Prozess sind noch zwei weitere Verhandlungstage angesetzt. Der Prozess könnte sich nun durch die Geständnisse allerdings verkürzen.

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agr/ag/ge

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