Nach 26 Jahren: Beliebte „Verkehrsinsel“ auf der Zeil in Frankfurt schließt
In bester Lage direkt an der Hauptwache in Frankfurt berät die Stadt seit 1997 Fahrgäste von Bus und Bahn. Damit soll nun bald Schluss sein.
Frankfurt - Eine Ära im Nahverkehr der Stadt endet ganz plötzlich: Zum Mittwoch (1. November) schließt die Stadt die zentrale Fahrgastinformationsstelle „Verkehrsinsel“ an der Hauptwache, extrem prominent mitten auf dem Platz an der Zeil gelegen.
„Die städtische Nahverkehrsgesellschaft Traffiq reagiert damit auf die geänderten Kundenanforderungen, hin zu digitalen Vertriebskanälen“, erklärt Traffiq-Sprecher Klaus Linek auf Nachfrage. Die Schließung gab Traffiq erst kurz nach einer Anfrage dieser Zeitung öffentlich bekannt. Die „Verkehrsinsel“ war im September 1997 als eine der ersten Mobilitätszentralen im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) überhaupt eröffnet worden.

Schließung der „Verkehrsinsel“ in Frankfurt: Fahrgäste nutzten zunehmend digitale Angebote
Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) lehnte auf Anfrage dieser Zeitung eine Stellungnahme ab und verwies auf die Erklärungen von Traffiq. Fahrgäste könnten sich weiterhin nebenan in der B-Ebene der S- und U-Bahn-Station Hauptwache im Ticketcenter der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) oder in den „Online-Vertriebskanälen der VGF“ beraten lassen, erklärt der Traffiq-Sprecher. Seit einigen Jahren sei ein „Rückgang der Beratungsanfragen deutlich spürbar“ gewesen.
„Durch die zunehmende Einführung digitaler Ticketangebote hat sich dieser Trend noch verstärkt.“ 2019 habe Traffiq bereits mit einer Reduzierung der Öffnungszeiten reagiert. Wie viele Beratungsgespräche es überhaupt gegeben hat? Linek: „Dazu haben wir keine Zahlen.“ Den Fahrkartenverkauf hatte Traffiq schon vor längerer Zeit eingestellt.
Schließung der „Verkehrsinsel“ in Frankfurt: Nachfolgenutzung steht fest
Ein weiterer Anlass für die Schließung sei, dass in diesen Wochen drei Viertel der Mitarbeiter der „Verkehrsinsel“ in den Ruhestand gingen. Ein Mitarbeiter werde „die zielgruppenorientierte Kundeninformation von Traffiq verstärken“, sagt Linek.
Immerhin wird der prominente Bau nicht leer stehen: Das städtische Klimareferat wolle darin Anfang 2024 eine zentral gelegene Beratungstelle eröffnen, kündigt der Traffiq-Sprecher an. Das Klimareferat berät Menschen und Unternehmen, wie sie sich klimafreundlich verhalten. Traffiq hatte anderen Ämtern intern monatelang die Folgenutzung angeboten. (Dennis Pfeiffer-Goldmann)
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