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Schüsse auf Döner-Imbiss in der Innenstadt: Sie wollten Schulden eintreiben

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Nach den Schüssen in einem Döner-Imbiss in Frankfurt untersuchte die Spurensicherung den Tatort.
Nach den Schüssen in einem Döner-Imbiss in Frankfurt untersuchte die Spurensicherung den Tatort. © Kolsen/Keutz TV-News/dpa

Nach Schüssen auf einen Döner-Imbiss in der Innenstadt von Frankfurt hat das Landgericht Frankfurt sein Urteil gefällt.

Update vom Dienstag, 31.03.2020, 14.57 Uhr: Das Landgericht Frankfurt hat zwei Männer, die im Mai 2019 in der Frankfurter Innenstadt für eine Schießerei gesorgt hatten, zu Haftstrafen verurteilt. 

Der 33-jährige Schütze, der ein ganzes Magazin leer geschossen, dabei aber nur in die Luft und auf den Boden gezielt hatte, bekam drei Jahre und vier Monate Haft. Der 41 Jahre alte Komplize muss für zwei Jahre und zehn Monate hinter Gitter, wie das Gericht am Dienstag (31.03.2020) mitteilte. Der Schütze wurde wegen gefährlicher Körperverletzung, der Mitangeklagte wegen versuchter schwerer räuberischer Erpressung verurteilt.

Schüsse in der Innenstadt von Frankfurt: Gericht verurteilt Täter-Duo

Die beiden Angeklagten wollten im Mai vergangenen Jahres in einem Döner-Imbiss nahe der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil Schulden eintreiben. Nachdem sich der Schuldner offenbar weigerte, den Forderungen nachzukommen, fielen die Schüsse, die einen größeren Polizeieinsatz zur Folge hatten. Ein Mann wurde dabei verletzt. 

Vor Gericht bestritten die Männer die von der Staatsanwaltschaft vermutete Tötungsabsicht. Im Urteil hieß es, der Mann mit der Pistole sei am Tatort „durchgedreht“, während der Komplize von dem Einsatz der Waffe nicht gewusst habe. Die Staatsanwaltschaft tendierte in eine ähnliche Richtung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Schüsse in der Frankfurter Innenstadt: Gericht fällt Urteil

Update vom Freitag, 21.06.2019, 11.06 Uhr: Die Hintergründe für die Schießerei Ende Mai in der Frankfurter Innenstadt sind immer noch unklar für die Ermittler. Bei der Auseinandersetzung zwischen den Männern soll es um Geldstreitigkeiten gegangen sein.

Fest steht mittlerweile: Keiner der beiden Tatverdächtigen hat eine gültige Waffenbesitzkarte oder gar einen Waffenschein, heißt es aus Ermittlerkreisen. Allerdings steht noch nicht fest, wer von den beiden geschossen hat.

Das wirft jetzt die Frage auf, woher die beiden Männer sich die Tatwaffe besorgt haben, mit der etwa ein halbes Dutzend Schüsse abgefeuert wurden.

Am Busbahnhof im Taunus hat ein Deutscher mehrere Menschen mit ausländischem Erscheinungsbild mit einer Zwille beschossen - ein Mann wurde verletzt. Und in Frankfurt wurde ein Mann in einer Tiefgarage niedergeschossen und schwer verletzt. 

Schüsse in Frankfurt: Mann schießt auf Döner-Imbiss

Update, 30. Mai, 9.51 Uhr: Als die Schüsse an der Konstablerwache fielen, hatte der Buchladen schräg gegenüber schon geschlossen, ein Mitarbeiter räumte gerade auf. „Dann habe ich einen Knall gehört und dachte zuerst, dass es Silvesterböller seien. Ich habe rausgeguckt und dann stand da ein Mann mit einer Waffe in der Hand auf der Straße, der Richtung Dönerladen geschossen hat. Drei Männer waren auf der anderen Seite. Neben dem Mann mit der Waffe war ein zweiter. Die Drei haben dann mit Gegenständen geworfen, einen Tisch hochgehoben und sich damit geschützt. Dann sind die Männer mit der Waffe abgehauen, die anderen hinterher. In dem Moment kam auch die Polizei. Das war richtig heftig.“

Update, 19 Uhr: Nach der Schießerei in der Frankfurter Innenstadt ist der betroffene Dönerladen wieder geöffnet. Appetitlich liegen frische Fleischtomaten mit Stielen vor Schalen voller Salate, Pasten und Teig. Die Männer hinter der Theke heben ernste Gesichter und sind sichtlich angespannt.

„Ich stand hinter der Theke, als die angefangen haben, lauter zu werden“, berichtet einer von ihnen. Ein zweiter, der ebenfalls am Tatabend vor Ort war, erinnert sich: „Wir haben was lautes vor dem Laden gehört und haben uns sofort versteckt. Wir waren das nicht, wir haben nichts damit zu tun“, betonen die Beiden und ärgern sich darüber, „dass alle zwei Minuten jemand fragt.“ Passanten laufen an dem Kebab-Lokal vorbei und gucken neugierig hinein.

Schießerei in Frankfurter Innenstadt: Wieso gab es keine Katwarn-Meldung? 

Update, 16.01 Uhr: Ob bei Bränden, Unwettern oder Terroranschlägen: Über die App Katwarn können sich alle fast in Echtzeit über drohende Gefahren an ihrem Standort informieren. Doch am Dienstagabend, als in der Frankfurter Innenstadt Schüsse fielen, blieb die App stumm. 

Lesen Sie auch: Acht Bundespolizisten wegen Körperverletzung am Hauptbahnhof angeklagt

Ein Nutzer hat auf Twitter bei der Polizei nachgefragt, schließlich stellte die Schießerei eine unmittelbare Bedrohung für die Bevölkerung dar. Man wolle den Hinweis in die Nachbereitung des Einsatzes aufnehmen, lautete die Antwort.

Am Mittwoch erklärte die Polizei gegenüber dem hr, warum sie nicht über die App gewarnt haben: "Wir haben durchaus überlegt, Katwarn einzusetzen. Aber am Ende ging es einfach zu schnell, sagte ein Sprecher. Da die Täter bereits nach 15 Minuten festgenommen werden konnten, wurde eine Meldung über die App überflüssig. 

Wären die Täter auf der Flucht gewesen, hätte die Polizei Katwarn eingesetzt, sagte der Sprecher. 

Update, 14.46 Uhr: Wie die Staatsanwaltschaft nun mitteilt, waren wohl tatsächlich Geldschulden die Ursache der Auseinandersetzung am Dienstagabend (28. Mai) in der Frankfurter Innenstadt. Neben einer Schusswaffe wurde auch ein Messer sichergestellt. Zwei der vier Tatverdächtigen wurden bei dem Streit verletzt. Der eine erlitt einen Streifschuss am Bein, der andere eine Schnittwunde am Daumen. 

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt unter anderem wegen Verdachts des versuchten Totschlags. Zwei der Männer, einer aus Kelsterbach und einer aus Rüsselsheim, sollen im Laufe des Tages dem Haftrichter beim Amtsgericht Frankfurt vorgeführt werden. Gegen sie soll ein Haftbefehl erlassen werden.  

Schießerei in Frankfurter Innenstadt: "Ich bin einfach nur gerannt" - Polizei wendet sich an Bevölkerung

Update, 13.49 Uhr: Die Schüsse in der Frankfurter Innenstadt am frühen Dienstagabend blieben nicht unbemerkt. Der Dönerladen, in dem der Streit eskalierte, und auch die Straßen waren bei den milden Temperaturen gut besucht. Deshalb hofft die Polizei, dass sich noch mehr Zeugen melden, die etwas zum Tathergang sagen können. Telefonische Hinweise werden erbeten an den Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 069-75553111. Dort bestünde auch die Möglichkeit, Bilder und Videos hochzuladen. 

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Update, 13 Uhr: Seit wenigen Minuten hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt die Ermittlungen im Fall der Schießerei Nahe der Konstablerwache übernommen. Noch ist der Hintergrund des Schusswechsels völlig unklar. Es gibt allerdings die Vermutung, dass es sich um einen Konflikt im Rocker-Milieu handeln könnte. Dies kann die Polizei allerdings nicht bestätigen. 

Update, 10.02 Uhr: Nach der Schießerei in der Frankfurter Innenstadt in der Nähe der Einkaufsstraße Zeil am Dienstagabend dringen immer mehr Zeugenaussagen in die Öffentlichkeit. "Als ich gesehen habe, wie geschossen wurde, bin ich einfach nur noch gerannt", erzählt er gegenüber fnp.de*. Ein Mann hatte in dem Dönerladen gegessen, als der Streit eskalierte. 

Die Bild-Zeitung will erfahren haben, dass es bei der Streiterei um Geld gegangen sein soll. „Ich habe doch schon 43.000 Euro gezahlt. Was wollt ihr denn noch?", soll das Opfer laut Bild gerufen haben. Wieder ein anderer Zeuge berichtet, dass insgesamt sechs Schüsse abgefeuert wurden. 

Update 08.15 Uhr: Die Polizei gibt Details zu den Festgenommen bekannt. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen hatten sich vier Männer vor einem Lokal in der Nähe der Konstablerwache getroffen. Bei ihnen soll es sich nach Polizeiangaben um einen 40-Jährigen aus Kelsterbach, einen 32-Jährigen aus Rüsselsheim, einen 46-Jährigen aus Frankfurt sowie einen 38-Jährigen aus Kassel handeln. Über die Ursache des Streits, bei dem die  Schüsse abgegeben wurden, liegen noch keine näheren Erkenntnisse vor.

Schießerei in Frankfurter Innenstadt: Die Festgenommenen schweigen

Update 29.05.19, 05.50 Uhr: Nach Schüssen und vier Festnahmen in der Frankfurter Innenstadt ermittelt die Polizei zu den Hintergründen. Die vier festgenommenen Männer hätten bisher keine Angaben gemacht, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwochmorgen. Die Spurensicherung sei inzwischen abgeschlossen. In der Nacht seien Zeugen befragt worden. Zusätzlich würden Kameraaufnahmen des Geschehens in der Innenstadt ausgewertet. Technische Unterstützung gebe es dabei vom Landeskriminalamt.

Bei den Tatverdächtigen stellte die Polizei den Angaben zufolge eine Schusswaffe und ein Messer sicher. Ein Mann habe eine leichte Schussverletzung am Bein erlitten, ein weiterer Tatbeteiligter weise leichte Schnittverletzungen am Oberkörper auf.  „Es ist noch alles sehr nebulös“, sagte der Polizeisprecher mit Blick auf die Hintergründe.

Update, 21.02 Uhr: Bei einer Streiterei gegen 19 Uhr in einem Dönerladen in der Innenstadt kam es am Abend zu einer Schießerei. Ein Mann erlitt einen Streifschuss. „Sechs Schüsse sind gefallen. Zum Glück wurden keine Unbeteiligten verletzt“, so ein Polizeioberkommissar vom 1. Revier im Einsatz. „Das Magazin wurde komplett leergeschossen. Der Mann rannte mit der Waffe Richtung Bushaltestelle an der Konstablerwache. Die Schusswaffe warf er auf dem Weg dorthin weg. Die Waffe wurde sichergestellt, der Mann ist festgenommen worden.“

"Es grenzt fast an ein Wunder, dass kein Unbeteiligter verletzt wurde"

Im Lokal saßen Unbeteiligte beim Essen, als der Streit zwischen den Männern begann. Auch während der Schießerei saßen noch Gäste im Lokal. Niemand von ihnen wurde verletzt. „Es grenzt fast an ein Wunder, dass kein Unbeteiligter verletzt wurde“, so der Polizeibeamte. „Das erinnert an die Schießerei am Stoltzeplatz am Vatertag vor fünf Jahren. Auch dort ist keiner der Passanten verletzt worden. 

Lesen Sie auch: Polizeieinsatz an der Konstablerwache in Frankfurt - Es fahren keine U- und S-Bahnen (RMV)*

Zum Glück war das Magazin leergeschossen.“ Am Tatort im Dönerladen fand die Spurensicherung Einschusslöcher, was auf eine scharfe Waffe schließen lässt. Vier Männer wurden verhaftet. Jeder von ihnen war bewaffnet. Ihre Messer wurden ebenfalls sichergestellt.

Frankfurt: Einsatzkräfte schwer bewaffnet mit Maschinenpistolen

Mindestens 30 Einsatzwagen der Polizei und der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) waren schwer bewaffnet mit Maschinenpistolen und Sicherheitsausrüstung im Einsatz, sperrten die Konrad-Adenauer-Straße ebenso ab, wie die Parallelstraßen. Busse und Bahnen mussten stehenbleiben, konnten erst nach knapp einer Stunde weiterfahren. Das Motiv der Schießerei ist unklar.

Schießerei in der Frankfurter Innenstadt
Schießerei in der Frankfurter Innenstadt © Friedrich Reinhardt

„Es gibt massenhaft Zeugen, die wir jetzt vernehmen werden“, so der Polizist. „Zunächst müssen wir zwischen Knallzeugen, die nur etwas gehört haben, und Augenzeugen unterscheiden.“ Auch der Notruf der Polizei klingelte während des Einsatzes ununterbrochen, erklärt der Beamte, während die Spurensicherung die Tatortstraße abgesperrt hält, um weitere Beweise zu sichern. Die Ermittlungen dauern an, der Angeschossene erlitt einen Streifschuss am Bein. Ein weiterer Mann laut Polizei eine leichte Stichverletzung am Oberkörper. Eine Schusswaffe und ein Messer wurden sichergestellt.

Großeinsatz in Frankfurt: Mehrere Festnahmen

Update, 20.42 Uhr: Bei dem Großeinsatz in der Frankfurter Innenstadt hat es nach Angaben eines Sprechers vier Festnahmen gegeben. Es seien Schüsse gefallen, Tote habe es aber nicht gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Zwei Männer hatten um kurz nach 19 Uhr auf einen anderen Mann geschossen. Dieser wurde leicht verletzt. Die Tat ereignete sich an dem Kreisel an der Großen Friedberger Straße. Alle Beteiligten flüchteten anschließend in Richtung Konstablerwache. Dort erfolgte kurz darauf die Festnahme.

Update, 20.35 Uhr: Weitere Zeugen berichten von mehreren Schüssen. Die Spurensicherung ist bereits vor Ort und untersucht den Tatort, direkt einem Kreisel an der Konstablerwache. Einer der Schüsse durchschlug demnach direkt die Scheibe eines angrenzenden Geschäftes.

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Bild vom Tatort in Frankfurt. © Friedrich Reinhardt

Update, 20.26 Uhr: Laut RMV werden die Straßenbahnlinien 12, 14 und 18 wegen des Polizeieinsatzes an der Konstablerwache umgeleitet. Auch auf der B-Ebene soll es zu einer kurze Störung gekommen sein.

Schüsse in Frankfurt: SEK vor Ort

Update, 20.18 Uhr: Das Sondereinsatzkommando (SEK) ist mit zahlreichen Kräften vor Ort. Es soll zudem bereits zu einer Festnahme gekommen sein. Das bestätigte die Polizei bisher nicht. Ein Teil der Friedberger Straße ist abgesperrt.

Update, 20.09 Uhr: Ersten Informationen zufolge, könnten vor dem Einsatz Schüsse gefallen sein. Das berichtet ein möglicher Zeuge in sozialen Netzwerken. Die Straßenbahnen und Busse fahren aktuell im Bereich der Konstablerwache nicht.

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Der Bereich wurde großräumig abgesperrt. © p

Erstmeldung, 28. Mai, 19.55 Uhr: In der Frankfurter Innenstadt läuft derzeit ein Großeinsatz der Polizei. Die Polizei bittet, den Bereich an der Konstablerwache zu meiden. "Wir sind mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort", schreiben die Beamten gegen 19.45 Uhr. Die Polizei möchte demnächst weitere Informationen zur Verfügung stellen. Wir aktualisieren den Artikel fortlaufend.

Von Damian Robota, Sabine Schramek und Rebecca Röhrich

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