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Hausmeister von Frankfurter Schulen unter Korruptionsverdacht: „Ausmaß noch nicht abzusehen“

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17 Hausmeister von 16 Frankfurter Schulen stehen unter Korruptionsverdacht.
Ein Stuhl steht in einem Klassenzimmer auf dem Tisch. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen 17 Hausmeister von Frankfurter Schulen. Sie sollen von einer Reinigungsfirma bestochen worden sein.

Frankfurt - Wegen des Verdachts auf Korruption und Vorteilsnahme ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen 17 Hausmeister von 16 Frankfurter Schulen. Die Hausmeister sollen von einer Reinigungsfirma bestochen worden sein. Um welche Leistungen es dabei konkret ging, ist bislang noch unklar. Ebenso wenig wollte die Frankfurter Staatsanwaltschaft auf Nachfrage am Donnerstag (07. Juli) Auskunft über den aktuellen Stand der Ermittlungen geben. „Das genaue Ausmaß der Taten ist derzeit noch nicht abzusehen“, erklärte Pressesprecherin Nadja Niesen.

Die Stadt Frankfurt hatte in einer Pressemitteilung am Dienstag bekannt gegeben, dass Wohnungen und Büros der beschuldigten Hausmeister am 30. Juni durchsucht worden seien. Bereits im vergangenen Jahr hätte es seitens der Staatsanwaltschaft den Verdacht auf Vorteilsnahme bei einigen Hausmeistern gegeben. Nachdem sich die Vorwürfe bewahrheitet hätten, sei es zu einer fristlosen Kündigung gekommen. Außerdem seien die Hausmeister erneut in Anti-Korruptionsschulungen unterwiesen worden.

Korruptionsverdacht gegen Frankfurter Hausmeister: „Nehmen die Situation sehr ernst“

„Alle Kolleginnen und Kollegen in den Ämtern und auch ich persönlich fühlen uns hintergangen und nehmen die Situation sehr ernst“, sagte Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD). Die Ereignisse hätten nicht nur Betroffenheit, sondern auch eine große Entschlossenheit und Solidarität im Kollegium ausgelöst. Bis zu den Sommerferien seien bereits Vertretungen für die beschuldigten Hausmeister organisiert worden.

Inzwischen ermittelten Staatsanwaltschaft und Zoll gegen weitere Verdächtige und eine weitere Reinigungsfirma, die an den Vorgängen beteiligt gewesen sein soll, hieß es vonseiten der Stadt. Auch diese Firma habe sich um die Reinigung von Schulen in Frankfurt, aber auch um andere Immobilien gekümmert. Sie sei umgehend von ihren Aufträgen entbunden worden. Das Ausmaß der Vorfälle, so scheint es, ist größer als bislang angenommen. (Niklas Hecht)

Ein Frankfurter Oberstaatsanwalt ermittelte in Sachen Abrechnungsbetrug und Wirtschaftskriminalität. Für die Vergabe von Gutachten soll der Justizbeamte aber selbst die Hand aufgehalten haben. Nun muss der ehemalige Oberstaatsanwalt aus Frankfurt wegen Korruptionsverdacht vor Gericht.

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