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Mann nach Gaga-Aktion auf der Zeil direkt abgeführt – „Auch dumme Menschen dürfen Raketen kaufen“

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Jeweils über 100 Brände und Rettungseinsätze ist die Bilanz von Silvester in Frankfurt. Beim Blick auf Videos von der Zeil wundert das nicht.

Frankfurt – Das Feuerwerk an Silvester soll der Tradition nach die bösen Geister des alten Jahres vertreiben. Ob das noch zeitgemäß ist, darüber streiten sich die im Hier und Jetzt lebenden Geister immer intensiver. Nach den Bildern insbesondere aus Großstädten wie Frankfurt dürfte die Debatte nur noch hitziger werden.

Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren im Dauereinsatz. Allein die Bilanz von Silvester in Frankfurt ist erschreckend: 24 Brände, 3 Hilfeleistungen und 34 Rettungsdiensteinsätze zwischen 22 und 0 Uhr, 77 Brände und 67 Rettungsdiensteinsätze in den ersten beiden Stunden des neuen Jahres.

Wahnsinn an Silvester: Ein Mann schießt eine Rakete quer über die Zeil.
Wahnsinn an Silvester: Ein Mann schießt eine Rakete quer über die Zeil. © Screenshot/fitnaprime/TikTok

Silvester in Frankfurt: Hemmschwelle sinkt immer weiter

Auch in anderen Großstädten kamen die Rettungskräfte kaum hinterher, in Leipzig starb ein 17-Jähriger, nachdem er sich beim Hantieren mit Feuerwerk schwer verletzte. In ganz Deutschland verloren Menschen Körperteile durch Unfälle mit Feuerwerk.

Was auf Videos auffällt, die in den sozialen Netzwerken wie TikTok kursieren: die Hemmschwelle wird immer geringer. Quer über die Straße fliegende Raketen werden immer normaler. Ein Mann auf der Zeil in Frankfurt schießt dabei im wahrsten Sinne die Rakete ab.

Auf einem TikTok-Video ist zu sehen, wie er eine Rakete mit dem Fuß von sich weg kickt. Überraschenderweise fliegt die Rakete aber nicht gen Himmel, sondern quer über die Zeil. Direkt vorbei an einer Gruppe Polizisten, die nur wenige Meter entfernt über die Zeil laufen.

Silvester in Frankfurt: „Auch dumme Menschen dürfen Raketen und Böller kaufen“

In diesem Moment fand das offenbar nur der Raketenkicker selbst eine gute Idee, die restlichen Gesichter der umstehenden Menschen verraten andere Gefühle. Ein Nutzer kommentiert unter dem Video auf TikTok: „Auch dumme Menschen dürfen Raketen und Böller kaufen. Traurig aber wahr...“

Auch auf einem anderen Video von der Zeil ist die Reaktion der Menschen nicht unbedingt mit entspannter Feierlaune verbunden. Eine Rakete schießt unter einem Polizeiauto durch und direkt in eine Menschenmenge.

So entspannt, wie die vergangenen Jahre Silvester durch die Corona-Beschränkungen und das damit einhergehende Böllerverbot verliefen, so gegenteilig war es zum Jahreswechsel 2023. Die Nachfrage nach Feuerwerk in Frankfurt war groß.

Über Klima- und Tierschutz, über Millionen verbrannter Euros während der Inflation und über die ungezählten Einsatzstunden der Rettungskräfte, die nach Berichten vielerorts auch angegriffen wurden, wird spätestens in einem Jahr wieder heftig diskutiert werden. Bis dahin kehrt in Frankfurt und auf der Zeil vergleichsweise Ruhe ein. (esa)

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