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Streik in Frankfurt: Was die Beschäftigten der VGF und Fridays for Future verbindet

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Fridays for Future und die Beschäftigten der VGF streiken am Freitag gemeinsam in Frankfurt. Sie sind vereint in ihrer Forderung nach Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr.

Frankfurt - Freitag ist Streiktag in Frankfurt: Am 3. März legen in der Mainmetropole nicht nur die Beschäftigten der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) ihre Arbeit nieder, für diesen Tag haben auch die Klimaschützer von Fridays for Future wieder zum Klimaprotest aufgerufen. Unter dem Motto „Wir fahren zusammen“ protestieren die beiden Gruppen am Freitag in Frankfurt gemeinsam. Ihre vorrangigen Ziele sind nicht identisch, aber vereint sind sie in ihrer Forderung nach Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr.

Während für die Aktivisten von Fridays for Future die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens und die Verringerung der CO₂-Emissionen im Vordergrund steht, geht es für die Gewerkschaft Verdi und die Beschäftigten in erster Linie um eine Verbesserung des Tarifvertrags. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert Verdi für rund 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro im Monat.

Laut, aber friedlich: Klimastreik im vorigen Jahr.
Laut, aber friedlich: Klimastreik im vorigen Jahr. © Peter Jülich

Für Fridays for Future eine angemessene Forderung: Die Beschäftigten im ÖPNV müssten besser bezahlt werden, da es ohne sie keine Verkehrswende gebe, schreiben die Frankfurter Klimaaktivisten auf ihrer Internetseite. Sie fordern Investitionen in den Ausbau des ÖPNV und den Antrieb von Bahnen durch erneuerbare Energien. Zudem müsse sich jeder ein Ticket leisten können: „Deshalb muss der ÖPNV kostenlos sein.“ Statt das Geld für Straßenbau auszugeben und teure E-Autos als individuelle Lösungen zu verkaufen, brauche es gesamtgesellschaftliche Mobilitätslösungen, heißt es in dem Streikaufruf von Fridays for Futures weiter.

Streik in Frankfurt: Vernetzung mit Verdi deckt für die Klimaaktivisten eine offene Flanke ab

Die Vernetzung mit der arbeitenden Bevölkerung deckt für die Klimaaktivisten dabei auch eine offene Flanke ab. Die Bewegung sah sich in der Vergangenheit dem Vorwurf ausgesetzt, vor allem Schüler und Studenten aus gut betuchten Elternhäusern anzuziehen. Auszubildende können ihre Arbeit freitags nicht mal eben niederlegen, um zur FFF-Kundgebung zu gehen. Auch die Gewerkschaften waren bislang keine natürlichen Verbündeten der Klimaaktivisten. Sie kämpfen für den Erhalt guter Arbeitsplätze, auch in der Auto- oder Braunkohleindustrie.

Diese Lücke versuchen die Aktivisten zu schließen. „Weil der ‚Klimastreik zu einem echten Streik werden muss, vernetzen wir uns weiter hin mit allen, die von Links und von unten kämpfen“, twitterte Fridays for Future Frankfurt am Montag (27. Februar). Und: Auch den Gewerkschaften ist die Dringlichkeit des Klimaschutzes bewusst.

Der Kampf für Investitionen in den ÖPNV bringt Verdi und Fridays for Future nun zusammen. Mit dem gemeinsamen Aktionstag wollen man auf die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs im Kampf gegen die Klimakrise aufmerksam machen, schreibt der Verdi-Bezirk Frankfurt auf seiner Webseite. Die Kundgebung an der Alten Oper in Frankfurt beginnt am Freitag um 12 Uhr. (nhe)

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