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U5 in Frankfurt: Bahnprojekt unter Europaviertel wächst – nächster Meilenstein erreicht

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Der Tunnel unter dem Europaviertel ist so gut wie fertiggestellt. Die Verlängerung der U5 wird eine Verbindung zum Frankfurter Hauptbahnhof darstellen.
Der Tunnel unter dem Europaviertel ist so gut wie fertiggestellt. Die Verlängerung der U5 wird eine Verbindung zum Frankfurter Hauptbahnhof darstellen. © Klaus Helbig/ Stadt Frankfurt

Die Verlängerung der U5 in Frankfurt ist einen guten Schritt weiter. Der wichtigste Teil des Tunnels steht.

Frankfurt – Unter dem Europaviertel in Frankfurt gehen die Arbeiten voran. Der Tunnel, der die U-Bahnlinie U5 vom Hauptbahnhof ins Europaviertel verlängern soll, ist nahezu fertiggestellt. Ende Mai erreichte die Tunnelbohrmaschine ihr Ziel unter dem Platz der Republik, wie die Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft mitteilte.

Es ist ein riesiges Projekt: 1700 Tunnelmeter – verteilt auf zwei Röhren – hat die Tunnelbohrmaschine EVA seit Januar 2021 unter Frankfurt zurückgelegt. Die letzten Meter der Röhren werden nun bergmännisch gegraben, da die schwere Maschine die Wand des unterirdischen Anschlussbauwerks aus den 1970er Jahren nicht durchfahren kann. Die Tunnelbohrmaschine EVA startete die Arbeiten am Tunnel Anfang September 2019. Nicht alles lief nach Plan: So musste EVA Ende 2019 für mehrere Monate stoppen, da das Schneidrad sich ungewöhnlich schnell abnutzte und noch unter Tage saniert werden musste. Der letzte Bauabschnitt verlief allerdings problemlos, wie die Verantwortlichen mitteilten.

U-Bahn vom Hauptbahnhof Frankfurt ins Europaviertel: Röhre fertiggestellt

„Wir sind äußerst positiv gestimmt, da die Vortriebsarbeiten insgesamt trotz einiger Herausforderungen so gut gelaufen sind“, sagte Florian Habersack, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft und Prokurist der Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main. „Für kommende Projekte haben wir hier viele Erfahrungen sammeln können“, so Habersack.

Die rund 80 Meter lange Tunnelvortriebsmaschine beim traditionellen Andrehfest. Der Bau des neuen U-Bahn-Tunnels zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und dem Europaviertel ist ein gutes Stück weitergekommen. (Archivbild)
Die rund 80 Meter lange Tunnelvortriebsmaschine beim traditionellen Andrehfest. Der Bau des neuen U-Bahn-Tunnels zwischen dem Frankfurter Hauptbahnhof und dem Europaviertel ist ein gutes Stück weitergekommen. (Archivbild) © Arne Dedert/dpa

Ingo Kühn, technischer Geschäftsführer der SBEV, fügte hinzu: „Die Tunnelarbeiten beider Röhren verliefen sicher sowie nahezu setzungsfrei und wir haben erlebt, was heutzutage beim innerstädtischen Tunnelbau technisch möglich ist. Für die letzten Meter sind wir zuversichtlich und gut vorbereitet. Wir danken der Tunnelmannschaft und allen Beteiligten, insbesondere aber auch den Anliegern für ihre Geduld und Unterstützung.“

Frankfurt: U-Bahn unter dem Europaviertel – So geht es jetzt weiter

Die Tunnelbohrmaschine wird nun wieder aus der Röhre geborgen. Dafür muss sie den ganzen Weg zurück ins Europaviertel transportiert werden. Doch nicht alle Teile der im Querschnitt über sieben Meter messenden Maschine können aus dem Boden geholt werden, der Schild verbleibt in der Röhre, genauso wird das Schneidrad nur in Teilen gehoben. Die sogenannten Nachläufer können wieder auf anderen Baustellen zum Tunnelbau eingesetzt werden.

An der anderen Seite des Tunnels wird ober Tage weitergearbeitet und mit dem Bau der Rampe begonnen. Gleichzeitig soll laut Angaben der SBEV die Baugrube der Station „Güterplatz“ ausgehoben werden, die dort liegenden Tunnelröhren werden zurückgebaut. Der Bau des oberirdischen Streckenabschnitts, der Ausbau des Tunnels Europagarten und der technische Ausbau der Gesamtstrecke soll sich in den nächsten Jahren schrittweise anschließen. Der neue Abschnitt der U-Bahn in Frankfurt soll nach derzeitiger Planung Ende 2025 in Betrieb genommen werden.

Frankfurt: Die Verlängerung U5 wird teurer als geplant

Die 2,7 Kilometer lange Strecke soll das Europaviertel direkt mit dem Frankfurter Hauptbahnhof verbinden. Dabei entstehen vier neue U-Bahn-Stationen, die Strecke verläuft von der unterirdischen Station „Güterplatz“ über eine Rampe an die Oberfläche und soll dann in der Mitte der Europa-Allee in Richtung Westen führen. An der Oberfläche folgen die Stationen „Emser Brücke“, „Europagarten“ und „Wohnpark“. 373,5 Millionen Euro soll das Projekt inzwischen kosten, ein Drittel teuerer als ursprünglich geplant.

Die U-Bahn wird nach Fertigstellung den Weg vom Europaviertel zum Hauptbahnhof in Frankfurt deutlich verkürzen. Der Bau des Tunnels steht fast nie still – zum Ärger der Anwohner, die sich mit Baulärm auseinander setzen müssen. (Sebastian Richter)

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