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So schlimm war’s lange nicht mehr: Schlaglöcher nerven Autofahrer in Frankfurt

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Von: Holger Vonhof, Thomas J. Schmidt

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Zahlreiche massive Schlaglöcher gefährden derzeit den Verkehr auf den Straßen in Frankfurt wie hier in der Mörfelder Landstraße in Sachsenhausen.
Zahlreiche massive Schlaglöcher gefährden derzeit den Verkehr auf den Straßen in Frankfurt wie hier in der Mörfelder Landstraße in Sachsenhausen. © Thomas J. Schmidt

Der Frost von vergangenem Dezember hat die Straßen in Frankfurt arg in Mitleidenschaft gezogen. Der Verkehr ist durch Schlaglöcher gefährdet. 

Frankfurt -Wo kommen denn die Löcher her? Das mag sich fragen, wer nach dem Winterurlaub nach Frankfurt zurückkommt. Fast täglich werden auf dem Mängelmelder der Stadt neue Schlaglöcher angegeben.

Zum Beispiel auf der Kilianstädter Straße in Fechenheim, wo laut Mängelmelder mehrere Schlaglöcher in Fahrtrichtung stadteinwärts entstanden sind. Ähnlich auch der Mörfelder Landstraße in Sachsenhausen, ebenfalls stadteinwärts. Entlang etwa 100 Metern reihen sich Löcher an Löcher in der Mitte der Fahrbahn. Oder im Frankfurter Westen. Auf der Bolongarostraße kurz vor dem Knick nach Nied: Wer am früheren Landratsamt vorbei auf der rechten Spur unterwegs ist und in Richtung Mainzer Landstraße möchte, sollte dort, wo die rot-weißen Fahrbahntrenner beginnen, ganz vorsichtig fahren und gegebenenfalls die Straßenbahn neben sich besser passieren lassen, denn dort gilt es zwei tiefen Schlaglöchern auszuweichen - eines reicht bis aufs Kopfsteinpflaster, das unter dem Asphalt verborgen ist.

Verkehr in Frankfurt: Die Stadt beginnt mit Reparaturen

Dabei entstehen Schlaglöcher überall, wo Wasser in die Straßenfläche eindringen kann. Friert es auf, dehnt es sich aus und sprengt den Asphalt. Temperaturschwankungen belasten die Straßen. In jedem Jahr kommt es so zu neuen Schäden an Straßen, auf Brücken, Wegen und Plätzen. Zwar ist es derzeit mild, aber vor Weihnachten gab es einige Nächte mit Temperaturen unter null Grad, und die haben ihre Spuren hinterlassen. Diese repariert das zuständige Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) seit Montag.

„Wir haben grundsätzlich den Zustand der Straßen und Plätze gut im Blick. Aber gerade in den Wintermonaten geht es manchmal sehr schnell. Hinweise der Bürger sind dann eine gute Ergänzung, um schnell eine Reparatur durchführen zu können“, sagt die Leiterin des ASE, Michaela C. Kraft. Sie ergänzt: „Unsere Teams der Baubezirke sind bereits dabei, Schlaglöcher und kleinere Schäden zu beheben, die nun auftreten und auf die frostigen Temperaturen Mitte Dezember zurückzuführen sind.“

Verkehr in Frankfurt: Schäden durch Frost kosten Stadt Millionen Euro jedes Jahr

Zu den finanziellen Belastungen, die durch die Frosttage entstanden sind, konnte Kraft noch nichts sagen. Nach dem strengen Winter 2012 jedoch kostete die Sanierung mehr als zwei Millionen Euro, nach einem milden Winter nur rund 1,5 Millionen. Aktuell, schätzt Kraft, sind die Winterschäden mit denen vor einem Jahr vergleichbar.

Seit Montag, 2. Januar, nehmen die drei Baubezirke des ASE wieder Meldungen zu witterungsbedingten Frostschäden entgegen, auch unter der Behördenrufnummer 115. Stadtrat Stefan Majer (Grüne), Dezernent für Mobilität und Gesundheit, hatte noch vor dem Jahreswechsel erklärt, dass die Arbeiter der ausführenden Baufirmen die Löcher jetzt nur mit Kalt-Asphalt verschließen. Wenn es wieder wärmer sei, könne eine grundlegende Sanierung angegangen werden.

CDU fordert Verbesserungen für den Verkehr in Frankfurt

Das Thema eignet sich aber auch zum Wahlkampf: „Sicher kann nicht sofort in jeder Seitenstraße jedes Schlagloch umgehend ausgebessert werden, dass aber über Tage selbst auf Grundnetzstraßen in Frankfurt gefährliche Schlaglöcher nicht beseitigt werden, ist nicht akzeptabel“, sagt Uwe Becker, Kandidat der CDU für den Oberbürgermeister-Posten. „Vielleicht sollte der Magistrat in seinen Prioritäten den einen oder anderen Eimer roter Farbe einmal stehen lassen, bis unsere Straßen ordentlich repariert sind. Denn gerade für Radfahrer sind solche Schlaglöcher ein großes Verletzungsrisiko.“

Doch das ASE hat auch ohne rote Farbe genug zu tun. Der Mängelmelder weist inzwischen mehr Schlagloch-Meldungen als Sperrmüll-Hinweise auf. Friedberger Landstraße, Falkensteiner Straße, Ziegenhainer Straße, Breitlacher Straße, Zeppelinallee, Schumannstraße, Hügelstraße, Gutzkowstraße sind jüngste Einträge. Die Pfaffenwiese war am 31. Dezember gemeldet, am 2. Januar bereits war sie provisorisch repariert. So schnell kann es nicht immer gehen. Angesichts der rund 3400 offiziellen Straßen in Frankfurt mit einer Gesamtlänge von rund 1450 Kilometern muss man auch Geduld haben, bis ein Schaden wenigstens provisorisch behoben ist. Doch auch Verkehrsteilnehmer, die in der Zwischenzeit lieber auf den öffentlichen Verkehr in Frankfurt zurückgreifen, stehen derzeit aufgrund steigender Ticketkosten, Verspätungen und Ausfällen vor Herausforderungen. (Thomas J. Schmidt und Holger Vonhof)

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