1. Startseite
  2. Frankfurt

Frankfurt: Zwei Wahl-o-Mate erleichtern die Entscheidung

Kommentare

Screenshot
Screenshot © Screenshot

Unsicher, welche Partei oder Person bei der Wahl zum Frankfurter Stadtparlament unterstützenswert ist? Hilfe naht!

Frankfurt -1105 Kandidaten auf 28 Listen stehen bei der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung zur Auswahl. Wie sich entscheiden?, fragten sich zwei Gruppen junger Menschen - und entschlossen sich unabhängig voneinander, Wahlhilfen zu erstellen. Die einen für Parteien, die anderen sogar für jeden Kandidaten. Wir haben beide Programme getestet.

"Kommunalwahlkompass"

Die Wahlhilfe für Parteien ist ein Projekt der TU Darmstadt in Kooperation mit den Unis Frankfurt und Oldenburg sowie dem Frankfurter Jugendring. "Als Wähler durchdringt man diese Tapete vor einem ja gar nicht", sagt Projektleiter Christian Stecker. Und eine Wahlhilfe für Kommunalwahlen gab es bisher nicht. "Wir wollten diese Leerstelle füllen." Nicht nur für Frankfurt, sondern für 33 weitere Hessische Kommunen,

46 Thesen kann der Nutzer bewerten, darunter solche, die für alle Kommunen gleich lauten, und solche, die für Frankfurt spezifisch sind, etwa nach den Konsequenzen der Mainkai-Sperrung. Die Studierenden eines Forschungssemesters an der TU Darmstadt haben die Einzelthemen in Kooperation mit dem Jugendring zusammengetragen, Mitte Dezember wurden die Thesen mit politischen Akteuren diskutiert und verfeinert.

Der Nutzer kann auf fünf Arten reagieren, von "Starker Zustimmung" bis "Starker Ablehnung", Standpunkte, die einem besonders wichtig sind, bekommen ein "Wichtig für mich".

Die Auswertung basiert auf einem mehrdimensionalen Modell, das für jede der vom Benutzer ausgewählten Parteien angibt, in wie viel Prozent der Fälle deren Aussage mit der eigenen Meinung übereinstimmt. Danach werden die Aussagen zu jeder These verglichen. Weil Ablehnung rot und Zustimmung grün hinterlegt ist, reicht zur Not ein schneller Blick. Wer tiefer einsteigen will, liest einfach genauer. "Viele Parteien waren für unser Angebot dankbar, weil die Pandemie keinen Haustürwahlkampf zulässt."

Website: kommunalwahlkompass.de

Spezifika: zeigt Übereinstimmung mit Parteimeinungen

Vorteile: sehr gute Bedienbarkeit; enthält die Positionen der Parteien zum Nachlesen und Infos zu den Kandidaten

Nachteile: acht Parteien fehlen (wird transparent gemacht); viele Profile sind nicht ausgefüllt; einige Parteiantworten sind nicht korrekt bewertet, so dass man bei wichtigen Fragen nicht allein auf rot und grün vertrauen sollte

"Voto"

Auch die Gründer von Voto wollten wählen einfacher machen, insbesondere für junge Menschen. "Sie sind die Wähler von morgen. Wenn wir auch in Zukunft eine lebendige und demokratische Gesellschaft haben wollen, müssen wir sie einbinden", sagt Co-Gründer Julius Oblong. Bei Voto sind 40 Thesen vorgegeben, viele, um sich nicht doppelt Arbeit machen zu müssen, vom Wahlkompass übernommen. Auch hier sind fünf Antworten möglich, wichtige Fragen können markiert werden. Dann ermittelt das mehrdimensionale Modell, in wie viel Prozent der Fälle die eigene Aussage mit der aller teilnehmenden Kandidaten übereinstimmt. Die ersten 32 sind farblich markiert, bei Interesse kann man sich Kandidatenprofil inklusive Motivation/Ziele anschauen.

Website: voto.vote

Spezifika: zeigt Übereinstimmung mit Kandidatenmeinungen

Vorteile: gute Bedienbarkeit; kumulieren wird einfacher

Nachteile: Es fehlen Parteien, ohne dass man weiß, welche; Infos über die Kandidaten sind spärlich; man weiß nicht, in welchen konkreten Punkten man übereinstimmt

Auch interessant

Kommentare