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Frankfurter Fastnachtszug ohne die Stadt-Garde

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Wöchentliches Training, wie gestern in Nied. Doch auf den Auftritt beim Fastnachtsumzug verzichtet die ?Stadt-Garde? in diesem Jahr.
Wöchentliches Training, wie gestern in Nied. Doch auf den Auftritt beim Fastnachtsumzug verzichtet die ?Stadt-Garde? in diesem Jahr. © Maik Reuß

Die Stadt-Garde nimmt nicht am Fastnachtszug am 7. Februar teil. Der Grund: Angst vor Terroranschlägen. Der Große Rat ist düpiert.

Auf dem online einsichtigen Plan für den Fastnachtszug in Frankfurt sind 195 Zugnummern angegeben. Doch es werden nur 193 sein. 177 und 178, ein Prunkwagen der Stadt-Garde und ihre Tanztruppe, fallen in diesem Jahr aus.

Der Grund: „Wir fühlen uns einfach unwohl“, sagte Stefanie Künstler gestern, die Vorsitzende der StadtGarde. Sechs der 25 Teilnehmerinnen seien junge Mütter mit kleinen Kindern, die in Kinderwagen mitgeschoben worden wären. Nachdem in den letzten Monaten Fußballspiele abgesagt und Terroranschläge verübt wurden, treibt die Damen die Angst um. „Wir feiern diesmal gemeinsam am Rand des Zug“, sagt Künstler.

Für Uwe Forstmann, Sprecher des Großen Rats der Frankfurter Karnevalsvereine, ist die Entscheidung des Vereins, die er gestern aus der Zeitung erfahren hat, unverständlich. „Wir hatten am 15. Januar noch eine große Besprechung mit allen Vereinen. Die Sicherheitslage ist erörtert worden, und keiner hat etwas angedeutet.“ Deswegen war er gestern auf dem falschen Fuß erwischt worden. Eine Gefahr, dass die Stadt-Garde nur der Anfang ist, noch andere Vereine vor dem Start des großen Umzugs am 7. Februar absagen, sieht Forstmann jedoch nicht. „Ich habe nichts gehört, weder gerüchteweise noch sonst, dass noch andere überlegen abzusagen“, versicherte er gestern. Dass sich zum Zug 2016 etwas kürzer ist als im Vorjahr, begründet er hingegen damit, dass die Saison im Vorjahr länger war. Da kam es zu weniger Terminkollissionen als in dieser, extrem kurzen Session, und mehr Vereine hatten zugesagt.

Großer Rat war informiert

Heike Bavosi ist Ehrenpräsidentin der Stadt-Garde. Sie wirbt um Verständnis für die Entscheidung. An jenem 15. Januar, als der Große Rat die Vereine informierte, hatte die Garde einen Trainings-Termin. „Wir haben an dem Abend abgestimmt. Die Mehrheit war dafür, diesmal nicht teilzunehmen, sondern uns an den Rand zu Stellen, mit Verkleidung und Kindern, und zu jubeln.“ Dass die jungen Mütter vor allem wegen ihrer kleinen Kinder nicht am Zug teilnehmen möchten und sich durch die Terroranschläge in Frankreich verunsichert fühlen, sei dem Großen Rat auch in einer E-Mail mitgeteilt worden.

Kein Hinweis auf Anschläge

Forstmann wirbt: „Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen, sind gut gesichert.“ Deswegen rät er den Frankfurtern auch, sich nicht bange machen zu lassen und zum Zug zu kommen. Ein Polizeisprecher sagte, dass keinerlei Warnungen vor einer Gefahr beim Umzug bekannt sind.

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