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Nach dem Reise-Chaos am Flughafen Frankfurt: Tausende klagen gegen Airlines

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Im Sommer vergangenen Jahres gab es über mehrere Monate ein großes Gepäckchaos am Frankfurter Flughafen, was viele Reisende erzürnte. Jetzt gibt es insgesamt 11.300 Klagen gegen die Airlines.

Frankfurt – Wegen der chaotischen Zustände am Flughafen Frankfurt und anderen Flughäfen in Deutschland im vergangenen Sommer sind massenhaft Klagen eingereicht worden. Deutschlandweit insgesamt 70.000, wie rnd.de mit Verweis auf Aussagen des Deutschen Richterbunds berichtete. 11.300 Klagen richten sie gegen Airlines am Frankfurter Airport und müssen jetzt vom Amtsgericht Frankfurt bearbeitet werden, was zu großen Herausforderungen führt.

Die Airlines am Frankfurter Flughafen liegen damit auf dem zweiten Platz. Mit circa 18.000 Klagen haben nur die Airlines am Flughafen Köln/Bonn mehr Beschwerden am Hals. Den dritten Platz belegen die Fluggesellschaften am Düsseldorfer Flughafen mit 9000 Klagen, am Flughafen Berlin-Brandenburg kommen ungefähr 7000 Klagen zusammen. Laut des Deutschen Richterbunds seien die Beschwerden damit im Vergleich zum Jahr 2021 deutschlandweit um ganze 40 Prozent gestiegen.

Zahlreiche Koffer blieben im Sommer 2022 am Flughafen Frankfurt liegen. (Archivfoto)
Zahlreiche Koffer blieben im Sommer 2022 am Flughafen Frankfurt liegen. (Archivfoto) © Peter Henrich/Imago

„Fließbandklagen“ erschweren Arbeit von Gerichten

Auch in 2023 wurden bundesweit bis jetzt 2808 Klagen an die zuständigen Amtsgerichte übermittelt. Grund dafür seien laut Sven Rebehn, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Richterbunds, vor allem Internetportale, die das Einreichen der Klagen für geschädigte Reisende vereinfachen. Dadurch komme es an den Amtsgerichten aber zu einer riesigen Flut an Beschwerden, weshalb auch von sogenannten „Fließbandklagen“ gesprochen wird.

Um die Situation für die Justiz zu erleichtern, wird nun eifrig nach Lösungen gesucht. Nach Angaben des Hessischen Justizministeriums werde für das Amtsgericht Frankfurt zum Beispiel eine KI-Anwendung angeschafft, die die Richter vor Ort entlasten soll. Wie ein Justizsprecher rnd.de mitteilte, machten Flug- und Reiseklagen nämlich 44 Prozent aller Zivilsachen am Gericht aus. Die durchschnittliche Verfahrensdauer hierfür liege bei 5,9 Monaten.

Frankfurter Flughafen: Lufthansa setzt auf moderne Technik

Damit es erst gar nicht wieder zu so chaotischen Zuständen am Flughafen Frankfurt kommt, will auch die Lufthansa in Zukunft auf moderne Technologie setzen. Momentan entwickeln sie zusammen mit dem IT-Unternehmen Sita ein System, was verlorene Koffer automatisiert zu seinem Besitzer zurückbringt. Dadurch sollen Personalengpässe am Frankfurter Flughafen kompensiert werden. (Jakob von Sass)

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