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Randale auf dem Opernplatz: Wer zu lange wegschaut, bekommt irgendwann die Rechnung

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Immer wieder feiern bis zu 3000 Menschen auf dem Opernplatz in Frankfurt. Am Wochenende artete es zu sehr aus.
Immer wieder feiern bis zu 3000 Menschen auf dem Opernplatz in Frankfurt. Am Wochenende artete es zu sehr aus. © Andreas Arnold/dpa

Das Entsetzen über die Angriffe auf dem Opernplatz in Frankfurt ist billig, das Feindbild Polizei inzwischen gängig. Die Aggression muss Konsequenzen haben. Ein Kommentar.

Frankfurt – Seit Wochen ist der Opernplatz der Party-Hot-Spot in Frankfurt. Trotz Corona, trotz Abstandsregeln, trotz Versammlungsverbot treffen sich dort an den Wochenenden abends mehr als 2500 Menschen, um zu feiern. Und um einen der schönsten Plätze der Stadt zu vermüllen, in die Wallanlagen und an die Fassade der Alten Oper zu urinieren, um Polizisten und Mitarbeiter des Ordnungsamts anzupöbeln. Seit Wochen. Deshalb ist das Entsetzen über die Angriffe auf die Polizei, über die Zerstörungswut in der Nacht auf Sonntag nur eines: billig.

Randale auf dem Opernplatz Frankfurt: Gewalt gegenüber der Polizei ist nichts Neues mehr

Gewalt, vor allem jugendliche Gewalt gegenüber der Polizei, ist nichts Neues mehr in Deutschland. Siehe Hamburg, Berlin, Stuttgart und nun Frankfurt. In Stuttgart waren die Tatverdächtigen zwischen 16 und 33 Jahre alt, in Frankfurt die Festgenommenen zwischen 17 und 21. Polizisten sind Hassobjekte für Kinder einer Gesellschaft geworden, die zu deren Werten, deren Freiheit und Lebensstandard nichts beigetragen haben. Festgenommen wurden 39 Personen, die „vorwiegend“ einen Migrationshintergrund haben. Wer zu lange wegschaut, zu lange Verständnis zeigt, bekommt irgendwann die Rechnung präsentiert. So wie wir gerade. Zuletzt in der Nacht auf Sonntag.

So begründet und wichtig Untersuchungen zu Extremisten in der Polizei auch sind, ist es ein fatales Zeichen, wenn der Eindruck erweckt wird, in jeder Uniform stecke ein Nazi. Dies leistet der politischen Radikalisierung Vorschub, verstärkt das Feindbild Polizei. Deshalb brauchen die „Freunde und Helfer“ nun eines: den selbstverständlichen Rückhalt von uns allen.

Ausschreitungen auf dem Opernplatz Frankfurt: Nicht tatenlos zusehen

Wir dürfen genauso wenig wie die staatlichen Institutionen tatenlos zusehen, wie eine Kultur der Rücksichtslosigkeit und Aggressivität immer stärker wird, wie sich neue Negativstandards für unser Zusammenleben etablieren, wie Asoziale unseren Alltag dominieren, wie 500 bis 800 Menschen johlen und applaudieren, wenn eine Flasche Richtung Polizei fliegt und trifft. Nur wenn der Staat und seine Bürger zeigen, dass sie eine Radikalisierung der Gesellschaft nicht dulden, kann diese Entwicklung aufgehalten werden. Dabei dürfen keine Zweifel am Willen des Staates entstehen, sein Gewaltmonopol durchzusetzen. Der Frankfurter Sicherheitskonferenz, die am Montag (20.07.2020) zusammenkommt, sollte das klar sein. Spätestens nach diesem Wochenende. (Von Simone Wagenhaus)

Kommentar zur Krawallnacht: Nach der Randale am Opernplatz in Frankfurt hat eine Sicherheitskonferenz erste Maßnahmen beschlossen. Gefragt ist jetzt aber auch die Justiz. Ein Kommentar.

Die Leiterin der Pädagogischen Abteilung der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt sieht auch ein Problem bei der Polizei. Nämlich das des „Racial Profiling“.

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