Frankfurts Ode an die Demokratie

Stadt stellt Veranstaltungen für das Paulskirchenfest vom 18. bis 21. Mai vor.
Frankfurt -Vier Tage volles Programm: Von Donnerstag bis Sonntag, 18. bis 21. Mai, steht die Stadt im ganz Zeichen des 175. Jubiläums der Nationalversammlung in der Paulskirche. Am 18. Mai 1848 waren die Abgeordneten des ersten gesamtdeutschen Parlaments unter dem Jubel der Bevölkerung ins das Gotteshaus eingezogen. 2023 werden Demokratie, Freiheit und Freiheit in einer noch nie dagewesenen Form gewürdigt. Konkret heißt das: 158 bunt gemischte Programmpunkte. Viele davon fordern Frankfurter, aber auch Besucher auf, sich zu beteiligen, ihre Ideen einzubringen und ja - Demokratie zu leben.
Das Programm wurde gestern von Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner, der kommissarischen Oberbürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (beide Grüne), Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD), Europadezernentin Eileen O’Sullivan (Volt) und Thomas Feda, Chef der Tourismus und Kongress GmbH (TCF), vorgestellt. Für Letzteren gab es gleich zu Beginn ein Lob von Eskandari-Grünberg: „Er ist ein besonderer Mann, ohne den dieses Programm nicht zustande gekommen wäre.“
Das stimmt wohl. Denn Feda ist derjenige, der mit seiner Mannschaft alle großen Feste in der Stadt auf die Beine stellt. Und doch sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung: „Das Paulskirchenfest zu organisieren, war und ist eine Herausforderung.“ Was auch damit zusammenhängt, dass Vereine, Initiativen, Gruppen, Musiker, Bürger aus Frankfurt und deutschlandweit aufgefordert waren, sich zu beteiligen. Mit 120 von ihnen hat Feda verhandelt. Manchmal überzeugte ihn die erste Idee, manchmal lehnte er ab - dann gab es oft ein weiteres Gespräch. Mehr als ein Jahr waren er und die TCF damit beschäftigt.
Herausgekommen ist ein fast 100-seitiges Programmheft, in dem für jeden Geschmack, für jedes Interesse, schlicht für jedermann etwas zu finden ist. „Wir wagen den Brückenschlag zwischen der Geschichte der Nationalversammlung und der Demokratie im Hier und Jetzt und blicken in die Zukunft“, sagte Feda in der Pressekonferenz.
Zwei Millionen Euro hat die Stadtverordnetenversammlung für das Paulskirchenfest zur Verfügung gestellt. Das reicht freilich nicht aus, um das Programm umzusetzen, mehr als zehn Sponsoren unterstützen das Fest deshalb: Zwei Hauptbühnen mit Auftritten zahlreicher namhafter und/oder lokaler Sänger, Chöre, Musiker, daneben Zeitreisen, Sonderausstellungen, Mitmach- und Informationsangebote, Vorträge und Diskussionen, Theatervorführungen, und ein ominöser Riese der Demokratie. Einen Tag der offenen Tür im Römer gibt es und zwei Abendinszenierungen mit dem Titel Ode an die Demokratie“, bei denen die Besucher eine spektakuläre 150 Meter breite Wasserinszenierung mit Feuerwerk, skulpturalen Projektionen auf dem Main, Musik und gesprochenen Texten erwartet. Auch der Dokumentarfilm „Die Frankfurter Paulskirche - ein singulärer Ort“ wird gezeigt. „Er beleuchtet die einzigartige Bedeutung der Paulskirche als Wiege der Demokratie, den Meilenstein der deutschen Demokratiegeschichte“, sagte Hartwig. Das Europafest, das von der Römer-Koalition beschlossen wurde, ist indes ein Fest im Fest am Mainkai. Künftig soll es jedes Jahr gefeiert werden, so O’Sullivan. Mit etwa 300 000 Besuchern an den vier Tagen rechnet Feda.
„Die Turbulenzen des vergangenen Jahres, die wir im Römer hatten, stehen auch für das, was wir feiern: gelebte Demokratie, sagte Eskandari-Grünberg und betonte: „Demokratie kann aufgehalten werden, aber nie besiegt.“ Das habe sich seit 1848 gezeigt. „Wir feiern in diesem Jahr keine abgeschlossene Geschichte, sondern eine Geschichte mit offenem Ausgang.“ Und Arslaner betonte: „Der Weg von 1848 bis heute war und ist kein Spaziergang, noch immer wird unsere Demokratie von inneren und äußeren Feinden bedrängt. Und doch ist sie die beste Staatsform, eben weil sie die Bürger einbindet.“ Gleichwohl erinnerte die Stadtverordnetenvorsteherin an geringe Wahlbeteiligungen wie zuletzt bei der OB-Stichwahl: „Die müsste höher sein, vor allem, wenn wir ins Ausland schauen, wo es immer noch Menschen gibt, die um ihr Wahlrecht kämpfen. sim /» Seite 9
Das komplette Programm
www.frankfurt-tourismus.de/ paulskirchenfest