Privatjet-Verbot bald auch am Flughafen Frankfurt?
Der Flughafen Amsterdam will Privatjets und Nachtflüge verbieten. Wie steht der Flughafen Frankfurt dazu?
Frankfurt - Der Schiphol Flughafen in Amsterdam möchte bis 2025/2026 den Flugverkehr stiller und sauberer, einfach besser gestalten. Der Amsterdamer Drei-Punkte-Plan jedenfalls dürfte vor allem um die Welt jettenden Superreichen missfallen: Neben gestrichenen Nachtflügen und dem Verbot besonders lauter Flugzeuge sollen auch Privatjets künftig verboten werden.
Greenpeace begrüßt das Verbot: „Klimaschädliche Privatjets sind die rücksichtsloseste Form der Mobilität“
Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace begrüßen das Verbot: „Während Superreiche mit Privatjets fliegen, als gäbe es kein Morgen, leiden ärmere Menschen aus dem globalen Süden am stärksten unter den Konsequenzen der Klimakrise. Klimaschädliche Privatjets sind die rücksichtsloseste Form der Mobilität. Sie gehören verboten“, sagt Lena Donat, Greenpeace-Mobilitätsexpertin, in einer Pressemitteilung. Und wie steht der Flughafen Frankfurt dazu?
Am Flughafen Frankfurt gibt es schon seit 2011 ein Nachflugverbot. „Amsterdam plant in Grundzügen das, was in Frankfurt schon gilt: ein konsequentes Nachflugverbot“, teilte ein Sprecher des Flughafens auf Anfrage dieser Redaktion mit. „Die höchstrichterlich bestätigte Nachtflugbeschränkung von 23 bis 5 Uhr gilt seit Oktober 2011 und ist eines der schärfsten, aber auch wirksamsten Instrumente des aktiven Schallschutzes in Frankfurt.“
Privatjets verursachen CO2-Ausstoß wie 130.000 Autos
Und die Privatjets? Mit 208.600 Tonnen CO2 im Jahr 2022, die dem Ausstoß von 130.000 Autos entsprechen, ist Deutschland immerhin EU-weit hinter Frankreich Spitzenreiter. „Der Flughafen Frankfurt ist als eines der international führenden Luftverkehrsdrehkreuze auf Linien-, Urlaubscharter- und Frachtflüge spezialisiert“, sagt der Sprecher des Flughafen Frankfurt. „Für die Abwicklung von Privatjets gibt es in der Region Flugplätze wie Egelsbach, die sich darauf spezialisiert haben.“ Ein Verbot für Privatjets ist in Frankfurt also kein Thema.

In der Tat finden sich andere Flughäfen in Deutschland unter den Top drei der 2022 am häufigsten von Privatjets genutzten Abflughäfen. Das verrät die im März veröffentlichte Analyse „CO2-Emissionen der privaten Luftfahrt in Europa“ des Forschungsinstituts CE Delft: Der Flughafen Berlin Brandenburg führt die Liste mit 6526 gestarteten Privatjets an, es folgen der Flughafen München mit 5753 und der Flughafen Hamburg mi 4302 Maschinen. (lea)