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Klimaprotest: Warum Fridays for Future in Frankfurt ein Schiff entern wollen

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Die Klimaaktivisten von Fridays for Future rufen auf Twitter zu einer neuen Protest-Aktion auf. Sie wollen einen Kohlekahn übernehmen, der am Frankfurter Hafen anlegen soll.

Frankfurt - In einem Tweet riefen die Frankfurter Aktivisten von Fridays for Future am Montagnachmittag (6. März) dazu auf, ein mit Steinkohle beladenes Schiff zu entern. Die Kohl werde aus den USA geliefert, um im Heizkraftwerk-West verbrannt zu werden. Zahlreiche Unterstützer befürworteten die Aktion unter dem Tweet.

Das Heizkraftwerk-West im Frankfurter Gutleutviertel produziert seit 1951 Elektrizität und Heizwärme, die dem gesamten innerstädtischen Fernwärmenetz zugutekommt. Bis 2026 möchte der Energieversorger Mainova die Verbrennung von Steinkohle einstellen und vollständig auf Gas umsteigen - bereits jetzt wird ein Teil der Energie aus Gas gewonnen. Der Konzern gibt an, noch in diesem Jahr mit dem Bau neuer Anlagen zu starten, um den finalen Wechsel auf Erdgas zu erleichtern.

Produzent von Wärme und Elektrizität in Frankfurt

Fridays for Future geht dieses Vorhaben nicht schnell genug, um das 1,5-Grad Ziel einzuhalten. Sie stehen für einen kompletten Kohle-Stopp und fordern eine sofortige Abschaltung von 1/4 der deutschen Kohlekraftwerke. Diese Forderung vermittelten sie am Montag nochmal mit gesteigerter Ausdrücklichkeit.

Kohlekraftwerk in Jänschwalde
Mainova plant den Bau von zwei neuen Gasturbinenanlagen, damit eine Dekarbonisierung des Kraftwerks möglich wird. © Patrick Pleul/dpa

Abseits von friedlichen Demonstrationen: Die Frankfurter Aktivisten wollen zu härteren Maßnahmen greifen

Normalerweise legen Fridays for Future großen Wert auf ihre Sicherheitskonzepte und appellieren an die Verantwortung der Beteiligten. In der Frankfurter Innenstadt demonstrierten sie zuletzt am vergangenen Freitag. Der neueste Aufruf der Frankfurter Gruppe zeigt jedoch untypische Bereitschaft, den Rahmen gesetzlich legitimierter Aktionen zu verlassen. Damit wird der Abstand zu den Aktivisten der Letzten Generation geringer, die sich durch ihr Festkleben an den Straßen Deutschlands schon lange einen Namen gemacht haben. (Maibrit Schültken)

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