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Rettungskräfte-Ärger um neue Poller in Frankfurt - Kann „auch zu Todesfällen führen“

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Wer mit dem Rad unterwegs ist, kann die Poller an der Cronstettenstraße/Ecke Frauensteinplatz problemlos passieren. Rettungsdienste müssen einen Schlüssel verwenden - was viel Zeit in Anspruch nehme, kritisiert der ASB.
Wer mit dem Rad unterwegs ist, kann die Poller an der Cronstettenstraße/Ecke Frauensteinplatz problemlos passieren. Rettungsdienste müssen einen Schlüssel verwenden - was viel Zeit in Anspruch nehme, kritisiert der ASB. © Rolf Oeser

Neue Straßenpoller im Frankfurter Nordend sorgen für heftige Kritik von Rettungskräften. Sie sehen sich in ihrer Arbeit behindert.

Frankfurt – Die Verkehrspolitik in Frankfurt sorgt weiter für Diskussionen. Neben Anwohnern und Gewerbetreibenden melden sich nun auch Rettungskräfte zu Wort. Und das durchaus kritisch. „Die Menschen in dieser Stadt werden sich daran gewöhnen müssen, dass man in Zukunft auf Helfer länger warten muss“, schreibt Thomas Müller-Witte als Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) in einem Facebook-Post. Und gegenüber der FR konkretisiert er: Das könne „auch zu Todesfällen führen“.

Hintergrund seiner mahnenden Worte ist die Verkehrssituation an der Cronstettenstraße im Frankfurter Nordend. Hier stehen seit einigen Wochen mehrere Poller auf der Straße. Autofahrer nutzten die Strecke zuletzt vermehrt, um den umgestalteten Oeder Weg zu umfahren. Damit soll nun Schluss sein.

Rettungskräfte-Kritik an Poller-Entscheidung an Cronstettenstraße in Frankfurt

Für die Rettungskräfte ist das aber problematisch, denn Wagen des ASB nutzten die Strecke bislang, um schnellstmöglich in benachbarte Stadtteile wie das Westend zu kommen. Müller-Witte auf Facebook: „Der Absurdität wurde mit der Sperrung der Cronstettenstraße nun die Krone aufgesetzt. Fest verbaute Poller in beide Fahrtrichtungen, die ein Durchkommen selbst für Einsatzfahrzeuge unmöglich machen.“

Verkehr im Frankfurter Nordend - „Wir teilen die Kritik vollumfänglich“

Auch andere Dienste schlagen in die selbe Kerbe: „Wir teilen die Kritik vollumfänglich“, sagt etwa Markus Schips als Landesgeschäftsführer Hessen der Malteser und Bezirksgeschäftsführer für den Rettungsdienst gegenüber der FAZ.

Bei der Stadt Frankfurt wird darauf verwiesen, dass die Poller über Schließmechanismen verfügen und von Rettungskräften geöffnet werden könnten, so sollten Hilfsfristen eingehalten werden können. Problematisch für die Rettungskräfte jedoch: Das Aufschließen dauert Zeit. Und bei ihrer Arbeit komme es im Zweifel auf jede Sekunde an: „Drei bis vier Minuten können bei manchen Notfallbildern die entscheidenden sein“, meint Schips. (fd)

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