Streik bei Galeria Karstadt Kaufhof: Wie sehr trifft er das Ostergeschäft in Hessen?
Bei Galeria Karstadt Kaufhof stehen massive Veränderungen an. Nun sind Mitarbeiter in Teilen Hessens zum Streik aufgerufen. Etwa in Frankfurt.
Frankfurt - Galeria Karstadt Kaufhof hat turbulente Wochen und Monate hinter sich. Bundesweit mussten rund 17.000 Mitarbeiter um ihre Jobs bangen. Vor wenigen Wochen dann die bittere Entscheidung des Konzerns: 52 Filialen in Deutschland sollen schließen. Auch jene auf der Zeil in Frankfurt steht auf der Liste. Derweil wird in Hessens größter Einkaufsmeile bereits geklärt, wie es anschließend vor Ort weitergehen soll.
Nun ruft Verdi bei fünf Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt und Hessen zum Streik auf. Hintergrund ist nach Angaben der Gewerkschaft, dass der Konzern den Integrationstarifvertrag von 2019 gekündigt hat. Das Ziel sei es, in den Fortführungsfilialen einen Haustarifvertrag zu verhandeln, zu schlechteren Konditionen für die Mitarbeiter. Nach Angaben von Verdi sei die neue Vereinbarung des Namens „Tarifvertrag kaum würdig“, wenn der Konzern die eigenen Vorstellungen durchsetzen kann. Dies würde nach Angaben der Gewerkschaft bedeuten:
- Keine sichere Entwicklung bei der Bezahlung. Stattdessen soll die Lohnentwicklung an die wirtschaftliche Situation gekoppelt werden.
- Eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeiten.
- Verschlechterter tariflicher Kündigungsschutz, da sachgrundlose Befristungen auch länger als die gesetzlich vorgesehenen zwei Jahre andauern sollen.

Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt und Hessen: Zahlreiche Angestellte verlieren Jobs - Streik vor Ostern
Den Streiktag bei Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt und Teilen Hessens plant Verdi bereits am Samstag (8. April) vor Ostern. Inwiefern die Arbeitsniederlegungen Auswirkungen auf das Kundengeschäft haben werden, das ist aktuell noch unklar. Unter den betroffenen Filialen finden sich auch zwei, die auf der Schließungsliste stehen: Jene auf der Frankfurter Zeil und das Haus an der Kirchgasse 28 in Wiesbaden. „Nahezu alle Beschäftigten dieser beiden Filialen sollen ihren Job verlieren und werden mit einer mageren Abfindung abgespeist. Dementsprechend ist in diesen beiden Filialen die Stimmung unter den zusammen fast 300 Beschäftigten, die in die Arbeitslosigkeit oder in eine Transfergesellschaft wechseln sollen“, heißt es bei Verdi.
Gestreikt wird in folgenden Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt und Hessen:
- Frankfurt Hauptwache
- Frankfurt Zeil
- Main-Taunus-Zentrum
- Wiesbaden Kirchgasse 28
- Wiesbaden Kirchgasse 35-43
Galeria Karstadt Kaufhof in Frankfurt und Hessen: Streik für mehr Geld und besseren Kündigungsschutz
Die Gewerkschaft fordert vom Konzern unter anderem den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages auf der Höhe der Flächentarifverträge der jeweiligen Tarifgebiete des regionalen Einzelhandels. Ebenso Insolvenzschutz für Zeitgutschriften und für nicht monatliche Zahlungsansprüche. Hintergrund: Die Beschäftigten haben laut Verdi durch die jüngste Insolvenz zugesagte Zeitgutschriften verloren. Zudem stehen finanzielle Zulagen für Ausscheidende und Vorteilsregelungen für Verdi-Mitglieder in Form eines Einkaufsgutscheins auf der Liste der Forderungen. (fd)