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Gemeinschaftliches Filmerlebnis

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Von: Alexandra Flieth

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Rund 400 Schüler sahen sich zum Start der Schulkino-Wochen im Cinestar Metropolis den Film ?Das Tagebuch der Anne Frank? an.
Rund 400 Schüler sahen sich zum Start der Schulkino-Wochen im Cinestar Metropolis den Film ?Das Tagebuch der Anne Frank? an. © Salome Roessler

400 Schüler sahen gestern zum Auftakt der Schulkino-Wochen Hessen im Cinestar Metropolis den Film „Das Tagebuch der Anne Frank“. Das Projekt soll die Medienkompetenzen der Schüler stärken und die Liebe zum Kino wecken.

„Die Juden warten, die Christen warten, der ganze Erdball wartet und viele warten auf ihren Tod“, schrieb Anne Frank am 13. Januar 1943 in ihr Tagebuch. Jungschauspielerin Lea van Acken, die die Titelrolle im Kinofilm „Das Tagebuch der Anne Frank“ spielt, spricht diese Worte in der Anfangssequenz in die Kamera. Ihr tränenüberströmtes Gesicht liegt dabei im Halbschatten. Sie befindet sich in einem abgedunkelten Raum, draußen wütet der Zweite Weltkrieg in den Straßen von Amsterdam.

Erst vergangene Woche startete der Film, bei dem Hans Steinbichler Regie führte, in den deutschen Kinos. An diesem Vormittag haben rund 400 Mädchen und Jungen aus 14 Schulklassen aus Frankfurt, Offenbach und Bensheim die Gelegenheit, sich „Das Tagebuch der Anne Frank“ zusammen mit ihren Lehrern im Cinestar Metropolis Kino unweit des Eschenheimer Turms anzuschauen. Es ist der Start der Schulkino-Wochen in Hessen, die in diesem Jahr ihren zehnjährigen Geburtstag feiern. Organisiert wird das Projekt von Vision-Kino mit Sitz in Berlin. Sie kooperieren in Hessen bereits seit 2007 mit dem Deutschen Filminstitut (DIF).

Filme verstehen lernen

80 hessische Kinos beteiligen sich dieses Mal an dem Projekt. Bis zum 18. März werden rund 100 Kinofilme für unterschiedliche Altersgruppen gezeigt, darunter den in Frankfurt gedrehten Film „Im Labyrinth des Schweigens“. Aber auch Filme nach Kinderbuch-Klassikern wie „Der kleine Prinz“ oder „Sams im Glück“ gehören mit zur Auswahl. „Am vergangenen Freitag lagen uns bereits 60 015 Anmeldungen vor“, sagt Sabine Imhof, Projektleiterin der Schulkino-Wochen Hessen. Sie ist sich sicher, dass der Rekord des vergangenen Jahres von insgesamt 62 000 Teilnehmern erreicht, beziehungsweise sogar noch überboten wird.

Mit dem Projekt sollen die Medienkompetenzen von Schülern gestärkt werden und es soll die Liebe zum Kino wecken und fördern. Es geht dabei sowohl um die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Medium Film als auch darum, das Kino als Gemeinschaftserlebnis erfahrbar zu machen. Das Projekt bietet den Teilnehmern außerdem an, mit verschiedenen Akteuren des Films wie Regisseuren oder Kameraleuten ins Gespräch zu kommen. „Filmbildung ist wichtig“, betont DIF-Leiterin Claudia Dillmann.

Swedha und Helena (beide 13) sowie Lea (14) aus der achten Jahrgangsstufe des Goethe-Gymnasiums haben es sich in den Sesseln des Kinos gemütlich gemacht. Eine bestimmte Erwartungshaltung an den Film haben die drei Mädchen nicht. „Wir wissen darüber, was damals passiert ist, schon Bescheid“, sagt Helena. „Ich habe das Tagebuch der Anne Frank auch gelesen“, erzählt Swedha (13).

Transfer in die Gegenwart

„Der Film ist für die Altersgruppe sehr gut geeignet, obwohl die Zeit des Nationalsozialismus im Fach Geschichte erst in der neunten Klasse ansteht“, sagt Kerstin Erlen, Lehrerin für Politik und Wirtschaft am Goethe-Gymnasium. Für die Schüler sei es eine erste Begegnung mit dem Thema. Es gehe auch darum zu fragen, wie man heute mit Diskriminierung in unserer Gesellschaft umgeht.

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