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Giftköder im Stadtwald gefunden

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Im Stadtwald nahe Oberrad sowie zwischen Oberschweinstiege und Stadion haben Hunde Giftköder gefressen. Nun wurden Warnschilder aufgestellt. Die Polizei appelliert an die Besitzer von Vierbeinern, verdächtige Leckerlis zu melden.

Erbrechen, Krämpfe, Atemnot, Durchfall, große Pupillen, Unruhe: Das sind nur einige Symptome, wenn ein Hund einen Giftköder, ein mit Rattengift, Rasierklingen oder Glasscherben bespicktes Stück Wurst, frisst. Im Stadtwald sind nun wieder diese vermeintlichen Leckerlis aufgetaucht.

Verdächtige Wurst

Jüngst wurde der Revierleiter von Oberrad, Förster Lars Eckert, von einer Spaziergängerin angesprochen und gebeten, Warnschilder aufzustellen. Sie erzählte ihm von einer Bekannten, deren Hund ein im Wald gefundenes Stück Wurst vertilgte und anschließend Schaum vorm Mund hatte. Da die Hundebesitzerin schnell reagierte, konnte der Vierbeiner gerettet werden – Lars Eckert nahm dies dennoch zum Anlass, drei Hinweisschilder im Wald aufzustellen, am Goetheturm, Scheerwald und Beckerweg. Damit werden Frauchen und Herrchen darauf aufmerksam gemacht, dass sie beim Spazierengehen auf ihren Vierbeiner und herumliegende Gegenstände achten sollen.

„Mehr können wir erst einmal nicht machen“, sagt die Leiterin des Stadtwaldes, Dr. Tina Baumann. „Wir hoffen jetzt, dass die Spaziergänger die notwendige Aufmerksamkeit walten lassen und nicht noch mehr passiert.“

Dr. Tina Baumann appelliert an die Hundebesitzer, ihre Vierbeiner an die Leine zu nehmen. „Es gibt auch Menschen, die vor den Tieren Angst haben“, sagt sie. „Wir wollen aber doch eine friedliche Koexistenz zwischen allen Waldbesuchern haben, zwischen Fußgängern, Radfahrern und Hundebesitzern. Eine gegenseitige Rücksichtnahme ist dabei ganz wichtig.“

Sofort zum Tierarzt

Vergiftete Leckerlis tauchen immer wieder im Stadtwald auf. „Das ist nicht schön. Die Tiere können, sollten sie einen Giftköder fressen, unter großen Schmerzen leiden“, sagt Baumann. Wer denkt, dass sein Vierbeiner etwas Verdächtiges gefressen hat, sollte sofort einen Tierarzt aufsuchen. Dann bekommt der Hund ein Brechmittel. Ansonsten kann es schnell zu spät sein.

Erst im Frühjahr meldete die Polizei einen Vorfall an einem Waldweg nahe der Babenhäuser Landstraße in Sachsenhausen. Damals hatte ein Vierbeiner eine mit einer Rasierklinge bespickte Fleischwurst entdeckt, das Herrchen jedoch reagierte schnell und nahm ihm den Fund wieder weg. Und auch in der vergangenen Woche wurde dem 8. Polizeirevier in Sachsenhausen ein Fall gemeldet.

„Zwischen der Oberschweinstiege und dem Stadion hatte ein Hund ein ausgelegtes Stück Wurst gefressen, bekam Gleichgewichtsstörungen und hat das Leckerli ausgebrochen“, sagt der stellvertretende Revierleiter, Ralf Landsherr. Bei den Tätern handele es sich meist um Bürger, die zuvor in einen Hundehaufen getreten sind. „Legen sie aus Wut einen Giftköder aus, vergessen sie, dass dies ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und eine Straftat ist“, so Landsherr. Deshalb appelliert der Polizeihauptkommissar an die Hundebesitzer, verdächtige Funde sofort den Beamten zu melden. „Dann versuchen wir, den Täter zu finden.“

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