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Gleisschubser erhält Therapieauflage

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Täter entschuldigt sich im Gerichtssaal

Frankfurt -Am Maifeiertag vergangenen Jahres herrschte in der Halle des Hauptbahnhofs reger Betrieb. In dem Getümmel ereignete sich an Gleis fünf schließlich ein folgenschwerer Vorfall: Ein 40-Jähriger attackierte einen ihn bis dahin völlig unbekannten Mann und warf ihn auf das Gleis. Nur dem schnellen Eingreifen seines Begleiters war es zu verdanken, dass der nur leicht verletzte 27-Jährige hochgezogen werden konnte, noch ehe ein Zug eingefahren war.

Der Mann leidet seither psychisch noch stark unter dem Erlebten, zumal der Täter den Mann noch einmal angriff. Beide Männer wurden zur ärztlichen Versorgung in die Uniklinik gebracht, wo sie sich in der Notaufnahme wieder über den Weg liefen. Der 40-Jährige attackierte den Jüngeren mit den Fäusten und musste von der Polizei gebändigt werden.

Gestern stand die dauerhafte Unterbringung des Täters in der Klinik zur Debatte. Das Landgericht verhandelte über einen entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft. Der 40-Jährige, der in Begleitung seines Vaters aus Schweinfurt angereist war, hatte allerhand Belege mitgebracht, die auf eine mit großem Erfolg absolvierte Therapie in den vergangenen Monaten hinwiesen. In vielen Gesprächen mit Therapeuten und Fachärzten sei ihm klar geworden, dass er sein Leben ohne ständige Einnahme von Medikamenten nicht weiter gestalten könne. Sei er aber medizinisch eingestellt, so verhalte er sich völlig unauffällig. Mit seinem Auftritt machte er Eindruck, sowohl beim Staatsanwalt als auch bei den Richtern der Strafkammer. Der 27-Jährige, der noch während seiner Zeugenvernehmung laut geweint hatte, nahm erfreut Worte der Entschuldigung und Reue des Beschuldigten entgegen.

Nach der Verhandlung konnte er wieder mit seinem Vater in die unterfränkische Heimat zurückkehren. Das Gericht setzte die dauerhafte Unterbringung zur Bewährung aus und verhängte als Auflage die Teilnahme an einer ambulanten Therapie mit regelmäßiger Einnahme der Medikamente. ge

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