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Haft bis mindestens 2025 für Mörder von Jakob von Metzler

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Der Mörder von Jakob von Metzler sitzt seit 20 Jahren in Haft.
Der Mörder von Jakob von Metzler sitzt seit 20 Jahren in Haft. © Boris Roessler/dpa

Vor 20 Jahren wurde in Hessen der Frankfurter Bankierssohn Jakob von Metzler entführt und umgebracht. 2025 könnte der Täter freikommmen.

Frankfurt/Kassel - 20 Jahre nach der Entführung und Ermordung des elfjährigen Jakob von Metzler in Frankfurt sitzt der Täter weiter in Haft. Der verurteilte Mörder, der seinen Namen inzwischen geändert hat, hatte 2017 die Aussetzung der lebenslangen Freiheitsstrafe zur Bewährung beantragt. Im Mai 2019 habe das Landgericht Kassel eine Entlassung abgelehnt und eine Mindestverbüßungsdauer von 23 Jahren festgesetzt, teilte ein Gerichtssprecher der Deutschen Presse-Agentur nun mit.

Vor September 2025 sei damit keine Entlassung möglich. Der Täter, der vor der Namensänderung Magnus Gäfgen hieß, war 2003 zu lebenslanger Haft mit besonderer Schwere der Schuld verurteilt worden. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren rechtlich zwar möglich, in der Praxis aber so gut wie ausgeschlossen.

Mordfall in Hessen: Polizei nahm Mörder von Jakob von Metzler drei Tage nach der Tat fest

Der Fall sorgte bundesweit für Entsetzen. Gäfgen lockte den elfjährigen Jakob, Sohn einer bekannten Bankiersfamilie, am 27. September 2002 in seine Wohnung und erstickte ihn mit Klebeband. Von der Familie verlangte er eine Million Euro Lösegeld. Der Täter habe ein „luxuriöses Leben mit reichen Freunden“ leben wollen, hieß es in der Urteilsbegründung. Der damalige Jurastudent habe den Tod des Kindes von Beginn an gewollt, befand das Frankfurter Landgericht.

Drei Tage nach der Entführung nahm die Polizei Gäfgen fest. Erst nach einer Drohung mit Schmerzen nannte er den Beamten den Ort, an dem er die Leiche versteckt hatte - die Polizei nahm zu dem Zeitpunkt noch an, das Kind sei am Leben und brauche dringend Hilfe. Die Drohung beim Polizeiverhör löste eine kontroverse Folter-Debatte aus.

Mord an Jakob von Metzler in Hessen: Täter verbüßt seine Strafe in Kassel

Gäfgen legte zahlreiche Rechtsmittel ein, das Urteil wurde jedoch nicht aufgehoben. Seine Strafe verbüßt er in Kassel. Wegen der Androhung von Schmerzen musste das Land Hessen ihm schließlich 3000 Euro plus Zinsen Entschädigung zahlen. (dpa)

2018 hatte der Gutachter des Falls, Georg Stolpmann, festgestellt, dass der Mörder von Jakob von Metzler seine Tat auch nach 15 Jahren immer noch nicht verarbeitet hat.

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