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Halt in der Langen Straße 2024 barrierefrei

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Der Einstieg in die Tram an der Haltestelle „Hospital zum Heiligen Geist“ ist vor allem für mobilitätseingeschränkte Menschen eine Herausforderung. Nun wird sie endlich umgebaut und ist danach barrierefrei. FOTO: Rainer Rüffer
Der Einstieg in die Tram an der Haltestelle „Hospital zum Heiligen Geist“ ist vor allem für mobilitätseingeschränkte Menschen eine Herausforderung. Nun wird sie endlich umgebaut und ist danach barrierefrei. © Rüffer

Arbeiten für den Umbau der Tram-Haltestelle sollen in vier Monaten beginnen

Die Straßenbahnhaltestelle „Hospital zum Heiligen Geist“ in der Langen Straße wird endlich barrierefrei umgebaut. Die eigentlichen Baumaßnahmen durch die VGF und das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) sollen in etwa vier Monaten beginnen und ein knappes Jahr dauern. „Die Vorbereitungen für den barrierefreien Umbau laufen, der Baubeginn ist für den September geplant“, sagt Karola Brack, Sprecherin der VGF. „Im Sommer 2024 sollen die Arbeiten dann abgeschlossen sein.“

Der Ortsbeirat 1 (Altstadt, Bahnhofsviertel, Europaviertel, Gallus, Gutleutviertel Innenstadt) hat dem Magistratsbericht einstimmig zugestimmt, doch vor allem in der CDU und SPD wünscht man sich eine schnellere Planung und Umsetzung- auch wenn die zahlreichen Einzelmaßnahmen zwischen der VGF und dem ASE sorgfältig abgestimmt werden müssten.

Haltestelle wird erhöht

So lässt die VGF im Wesentlichen das Niveau der Haltestelle auf 24 Zentimeter anheben - mit der Folge, dass eine Abgrenzung zum Straßenverkehrsraum mit sogenannten Hochbordsteinen und einem Geländer ausgebildet werden muss. Die hat laut Bericht gegenüber der jetzigen Situation zur Folge, dass der Verkehr auf der Langen Straße verschwenkt werden muss.

Zu den Baumaßnahmen der Stadt gehören die Deckenerneuerung der Langen Straße, die Anpassungen der Fußgängerfurt in der Fischerfeldstraße sowie der entsprechenden Ampelsteuerung im Bereich der Fußgängerfurt in der Langen Straße und des Bahnübergangs in der Fischerfeldstraße.

In der Battonnstraße erfolgt eine Neuanordnung der Fahrstreifen und Reduzierung der Fahrbahnstreifen auf zwei. Dafür kommen eine Fahrradspur mit Radfahrstreifen und Schutzstreifen sowie eine Radwegüberfahrt und Sicherheitstrennstreifen hinzu.

Eine entsprechende Markierung der Radwegeführung auf der Fahrbahn und dem notwendigen Sicherheitstrennstreifen soll ein hohes Maß an Verkehrssicherheit gewährleisten. Wobei Längsparken weiterhin erlaubt bleibt, wie es im Magistratsbericht heißt.

Nach den Kostenberechnungen zur derzeit vorliegenden Planung werden die Gesamtkosten der Baumaßnahmen rund 2,5 Millionen Euro betragen. Den größeren Anteil des Haltestellenumbaus von rund 1,9 Millionen Euro wird die VGF übernehmen. Die Stadt Frankfurt wird einen Anteil von 585 000 Euro aus dem Programm zum Umbau barrierefreier Straßenbahnhaltestellen beisteuern.

Bei den Grünen im Ortsbeirat 1 stoßen neben dem eigentlichen Haltestellenumbau auch die vom Straßenbauamt betreuten Maßnahmen für die Geh- und Radwege auf begeisterte Zustimmung: „Wir finden es super, dass hier der Radweg der Langen Straße gleich in diesem Abschnitt mitgedacht und gebaut wird“, betont der Sprecher Alex Mitsch. „Rasengleise wären super gewesen, aber man kann in der Kürze der Zeit nicht alles haben.“

„Wir begrüßen die Maßnahmen, aber die Geschwindigkeit Frankfurts beim barrierefreien Umbau seiner Haltestellen ist generell zu langsam“, findet der SPD-Fraktionsvorsitzende Clemens Schubert. „Gerade vor einem Krankenhaus wie hier in der Langen Straße ist Barrierefreiheit wichtig und sollte Priorität genießen.“

Verkehrsraum neu ordnen

Es sei auch gut, den Verkehrsraum neu zu ordnen, da die Einfahrt in die Fischerfeldstraße eine Modernisierung an aktuelle Standards verdiene und so die Lange Straße zunehmend ihren Charakter als Raserparadies verliere.

Auch das Urteil der CDU fällt differenziert aus: „Wir finden das Vorhaben natürlich gut, doch wichtig ist, dass alle Haltstellen in Frankfurt uneingeschränkt von mobilitätsbeeinträchtigten Personen benutzt werden können“, betont die Fraktionsvorsitzende Sara Steinhardt. Daher sei die Haltestelle Heiliger Geist nur ein weiterer Schritt.

„Aber was mich stört ist, dass dies eigentlich laut Rechtslage bis 2022 hätte passieren müssen und die Stadt einfach nicht in die Gänge kommt.“ Man müsste jetzt den Ausbau der noch nicht-barrierefreien Haltestellen entsprechend beschleunigen. „Von daher: Kein großes Lob von mir. Denn was die Stadt am Hospital zum heiligen Geist macht, ist eine Selbstverständlichkeit und überfällig.“

Gernot Gottwals

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