1. Startseite
  2. Frankfurt

Hanau wird Standort eines weiteren Rechenzentrums – geht Frankfurt leer aus?

Kommentare

Der Betreiber CyrusOne baut ein neues Rechenzentrum in Hanau. Was bedeutet der Neubau im Main-Kinzig-Kreis für den IT-Standort Frankfurt?

Frankfurt/Hanau – In Hanau entsteht ein neues Rechenzentrum des Betreibers CyrusOne, der bereits in Frankfurt und an anderen europäischen Standorten ähnliche Einrichtungen unterhält. Der Campus soll aus zwei Gebäuden mit einer Gesamtfläche von mehr als 18.000 Quadratmetern bestehen, wie die Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis) am Donnerstag (20. Juli) bei der offiziellen Übergabe der Baugenehmigung mitteilte. Er entsteht auf einem freigewordenen Gelände des Reifenherstellers Goodyear in der Nähe des Hauptbahnhofs, das das Unternehmen dort nicht mehr benötigt.

Die Bauarbeiten für die neue Anlage „FRA5“ sollen den Angaben zufolge im September dieses Jahres beginnen, das erste Gebäude soll im ersten Quartal 2025 in Betrieb gehen. Über die Investitionssumme wurden keine Angaben gemacht.

Ein Serverraum in einem Rechenzentrum. (Symbolbild)
Ein Serverraum in einem Rechenzentrum. (Symbolbild) © Sebastian Gollnow/dpa

CyrusOne baut neues Rechenzentrum in Hanau – und auch in Frankfurt

Der Bau neuer Rechenzentrumsstandorte außerhalb Frankfurts bedeute nicht, dass diese zu Lasten von Standorten in Frankfurt gingen, teilte die Stadt Frankfurt am Freitag (21. Juli) auf Anfrage dieser Redaktion mit. Vielmehr steige die Nachfrage nach IT-Serverflächen in Frankfurt und der Rhein-Main-Region stetig und könne aufgrund der begrenzten Gewerbeflächen nicht vollständig innerhalb des Frankfurter Stadtgebietes befriedigt werden.

So habe CyrusOne erst vor wenigen Tagen angekündigt, das nächste Rechenzentrum „FRA6“ im Frankfurter Stadtteil Sossenheim mit einer deutlich höheren IT-Kapazität als in Hanau – 72 Megawatt gegenüber 54 Megawatt – zu errichten. CyrusOne betreibe derzeit drei Rechenzentren in Frankfurt, baue ein weiteres und plane mit „FRA6“ den Bau eines fünften Rechenzentrums.

Fernwärme für 3600 Wohnungen aus dem Rechenzentrum – Investoren entwickeln Neckermann-Areal in Frankfurt.

Um der Nachfrage gerecht zu werden, heißt es nach Angaben der Stadt Frankfurt derzeit für viele Betreiber nicht „Frankfurt oder Region“, sondern „Frankfurt und Region“. Je nach Betriebskonzept seien derzeit Ansiedlungsaktivitäten von Rechenzentren in einem Umkreis von etwa 25 Kilometern um den Frankfurter Internetknoten „DE-CIX“ zu beobachten. Diese stetige Vergrößerung der Entfernung zum Knoten sei mit den fortschreitenden technischen Möglichkeiten zur Reduzierung der Latenzzeiten zu erklären und auch in anderen konkurrierenden europäischen Metropolregionen wie London, Paris oder Amsterdam zu beobachten.

Mit dem im Juni 2022 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen „Rechenzentrumskonzept“ wolle die Stadt Frankfurt zudem das Wachstum der „Zukunftsbranche Rechenzentren“ innerhalb der Frankfurter Gewerbe- und Industriegebiete städtebaulich steuern. (cas, dpa)

Auch interessant

Kommentare