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Ghibli-Merchandise gibt es nur hier: Frankfurt wird für einen Monat zum Fanartikel-Hotspot

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Der Comicladen Atomax am Dom in Frankfurt verkauft Ghibli-Fanartikel, die es sonst nur in Japan gibt. Auf das Onlinegeschäft verzichtet das Studio in Europa komplett.

Update von Mittwoch, 15. November, 18.34 Uhr: Der Pop-up-Store des Studios Ghibli war ein voller Erfolg. Stundenlang standen Fans vor dem Comic-Laden in Frankfurt Schlange, dementsprechend schnell war das Sortiment innerhalb weniger Stunden erschöpft – und die Fanartikel somit ausverkauft. Auch die erste Nachschubwelle reichte nicht lang, bis der Laden erneut leergekauft war. Nun ist der Laden erstmal geschlossen, wie die Betreiber auf Facebook mitteilen.

Doch für Fans von Totoro und Co. ist Hoffnung in Sicht: Wieder ist neue Ware unterwegs. Wann genau das Geschäft die Pforten öffnen wird, ist allerdings noch nicht klar.

Erstmeldung von Freitag, 3. November, 20.37 Uhr: Frankfurt – Der japanische Waldgeist Totoro ist groß, passt gerne auf Kinder auf und sitzt seit heute reihenweise in den Regalen des „Atomax“. Wo sonst die Comicfiguren Tim und Struppi in allen Variationen zu kaufen sind, haust nun der gutmütige Totoro - aus Plüsch, aus Plastik und auf Porzellan. Für vier Wochen öffnet das „Maison Ghibli“ in der Domstraße seine Pforten - der erste und einzige deutsche Pop-up-Store des japanischen Filmstudios Ghibli. Für Freunde der oskarprämierten Animationsfilme ist dies die beste Gelegenheit, Fanartikel zu kaufen, die sonst nur in Japan erhältlich sind.

Totoro ist die mit Abstand beliebteste Figur der Ghibli-Filme. Das Filmstudio, dessen Mitbegründer und bedeutendster Regisseur Hayao Miyazaki als „der japanische Walt Disney“ gilt, produziert seit 1986 Animationsfilme. 1988 erschien der Film „Mein Nachbar Totoro“, in dem der namensgebende Waldgeist zwar nicht die Hauptrolle spielt, seitdem aber zu einer Ikone der internationalen Popkultur aufstieg. Totoro als Figur in Europa zu kaufen ist jedoch nicht ganz einfach. Die Produkte sind rar. Die japanischen Lizenzinhaber sind vorsichtig, wem sie ihre plüsch- und plastikgewordenen Popikonen anvertrauen.

Der Comic-Laden Atomax überrascht mit einer Anime-Aktion der Extraklasse: Eine ganz exklusive Platte halten Yubin Kim (links) und Ruby Lutz in Händen. Davon gibt es nur drei Stück im Laden.
Der Comic-Laden Atomax überrascht mit einer Anime-Aktion der Extraklasse: Eine ganz exklusive Platte halten Yubin Kim (links) und Ruby Lutz in Händen. Davon gibt es nur drei Stück im Laden. © Rüffer

Pop-up-Store bringt Ghibli-Universum nach Frankfurt

Dass Totoro und die Helden der anderen Ghibli-Filme, wie die schwarze Katze Jiji oder das Mädchen Chihiro, jetzt trotzdem für vier Wochen in Frankfurt zu haben sind, ist dem Geschäft „Atomax“ und der dahinterstehenden gleichnamigen Importfirma geschuldet. Thomas Schützinger, Inhaber von Atomax, vertreibt exklusiv für Deutschland Merchandise rund um „Tim und Struppi“ und andere franko-belgische Comic-Klassiker. Die japanischen Ghibli-Produkte werden von der französische Import-Firma Semic nach Europa importiert, mit der Atomax schon lange zusammenarbeitet. Semic organisiert seit zehn Jahren unter den Namen „Maison Ghibli“ in Paris auf einen bestimmten Zeitraum begrenzte Läden, so genannte Pop-up-Stores, für Ghibli-Fanartikel. Schützinger bringt das Model nun nach Deutschland.

Als Standort des deutschen „Maison Ghibli“ ist Frankfurt naheliegend. Zwar ist Atomax in Köln ansässig, das gleichnamige Ladengeschäft der Firma in der hiesigen Domstraße ist seit seiner Eröffnung im Oktober vergangenen Jahres wirtschaftlich jedoch derart erfolgreich, dass es nie eine Frage war, wo jetzt temporär der Ghibli-Store eröffnet wird. „Wir wussten, dass der Standort nahe der neuen Altstadt, des Doms und des MMKs für unser Geschäft ideal ist“, sagte Schützinger. „Von so viel Erfolg sind wir trotzdem überwältigt worden.“

Frankfurt: Erdgeschoss von Atomax gehört einen Monat ausschließlich Ghibli

Dieser reguläre Erfolg wird jedoch mit dem regulären Sortiment von Atomax erzielt, mit Figuren der Comic-Helden Asterix und Lucky Luke sowie allem rund um Tim und Struppi. Doch diese Klassiker sind für die kommenden vier Wochen in die erste Etage verbannt, und ab heute gehört das Erdgeschoss den Ghibli-Figuren. Rund 300 Produkte zwischen 5 und 350 Euro gibt es. Seit Wochen wird in Online-Foren von Fans die Nachricht bejubelt, dass von heute an ein Ghibli-Store in Frankfurt zu finden ist.

Mit welchem Ansturm der Laden heute rechnen muss, können die Betreiber nicht vorhersagen. „Wir haben keine Ahnung, worauf wir uns einlassen“, verriet Schützinger. „Aber wir glauben, dass es richtig gut wird.“ Wenn das diesjährigen „Maison Ghibli“ in Frankreich ein Indikator für die zu erwartenden Besucherzahlen ist, muss sich die Nachbarschaft des Atomax auf einiges gefasst machen. In Paris bildete sich vor dem Laden eine 150 Meter lange Schlange, der Laden war schnell ausverkauft und die Polizei schloss ihn kurzfristig, um die Menschenmenge zu zerstreuen.

Studio Ghibli hält Produkte in Europa vom Onlinegeschäft fern

Der Ursprung dieses riesigen Erfolgs war der Wunsch der Importfirma Semic, den französischen Comic- und Buchhändlern zu demonstrieren, dass die Ghibli-Produkte sehr wohl eine Käuferschicht finden, erklärte Jerome Martineau, General Manager von Semic. „Der Pop-up-Store war als Showroom für Händler gedacht, und jetzt stehen 600 Menschen bei uns Schlange“, sagte er. Einer der Gründe dafür ist die Vermarktungsstrategie von Studio Ghibli. Die Produkte soll es in Europa nur in richtigen Läden zu kaufen geben, nicht online.

Im Frankfurter Ghibli-Store haben sie sich jedenfalls auf einen etwaigen Käuferansturm eingerichtet. Es wurde zusätzliche Lagerfläche angemietet. Und ist ein Produkt ausverkauft, wird schnell nachbestellt. Doch einige Artikel sind limitiert, etwa der Soundtrack von „Mein Nachbar Totoro“ auf farbiger Schallplatte. Wer hier zu spät kommt, kann nur direkt in Japan bestellen. Geöffnet ist der Shop übrigens montags bis freitags 12 bis 18 Uhr, samstags 11 bis 17 Uhr. (Thomas Scholz)

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