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„Held der Steine“ gegen Lego – Konzern nimmt Stellung

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Die Fans des „Held der Steine“ aus Frankfurt stehen nach dem Streit mit Lego hinter ihm. Nun verrät er, wie sich Lego nach seinem Reaktions-Video bei ihm gemeldet hat.
Die Fans des „Held der Steine“ aus Frankfurt stehen nach dem Streit mit Lego hinter ihm. Nun verrät er, wie sich Lego nach seinem Reaktions-Video bei ihm gemeldet hat. © Youtube Screenshot

Thomas Panke aus Frankfurt, auf YouTube als „Held der Steine“ bekannt, hat Streit mit Lego. Jetzt hat sich das Unternehmen geäußert.

Update vom Dienstag, 23.02.2021, 11.49 Uhr: Nachdem der Rechtsstreit zwischen dem „Held der Steine“, Thomas Panke aus Frankfurt, und dem Spielwarenkonzern Lego immer höhere Wellen geschlagen hat, hat sich das dänische Unternehmen nun selbst geäußert. „Wir ergreifen immer nur dann rechtliche Schritte, wenn es notwendig ist“, schreibt Lego in einer Pressemitteilung. Notwendig war das offenbar, da die Wortmarke Lego bedroht war. Das erklärt auch David Ziegelmayer von der Kölner Markenrechtskanzlei Lexantis gegenüber der „Welt“.

Lego hatte schon vor Streit mit „Held der Steine“ aus Frankfurt Probleme

Offen bleibt, ob das, was danach kam, im Sinne der Verantwortlichen bei Lego war. Denn der „Held der Steine“ macht jetzt umso mehr deutlich, welche Nachteile die Produkte von Lego zum Teil gegenüber denen aus China und Polen haben. Diese Konkurrenzprodukte waren es auch, die den Streit ausgelöst hatten. Denn Panke hatte sie als „Lego“ bezeichnet, obwohl sie eigentlichen die Markennamen Cobi, XingBao oder CaDa tragen.

Aus Branchenkreisen kommen Spekulationen darüber, warum Lego so scharf gegen den „kleinen Mann aus Frankfurt“ vorgeht. Denn der Konzern soll in einer strukturellen Krise stecken. Sinkende Verkaufszahlen und eben die zunehmende Konkurrenz machen es Lego schwer. Hinzu kommt der Verlust des Patentschutzes für die Klemmbausteine der Firma, den Lego 2009 nach einem Prozess vor dem Bundesgerichtshof verloren hat. Es ist zweifelhaft, ob der Streit mit dem „Held der Steine“ zum Image des Unternehmens beiträgt.

Update vom Mittwoch, 17.02.2021, 10.40 Uhr: Das Nachbeben der Abmahnung, die die Firma Lego wegen seiner Videos an den bekannten Frankfurter Youtuber „Held der Steine“ gesendet hat, hält weiter an. Thomas Panke, der den Youtube-Kanal „Held der Steine“ und einen Spielwarenladen in Frankfurt-Sachsenhausen betreibt, hatte Ende Januar Post von den Anwälten des Weltkonzerns erhalten. Er würde Markenrechte verletzen, weil er den Begriff „Lego“ in seinen Videos auch für Klemmbausteine verwendet, die nicht von Lego selbst produziert wurden. „Lego“ sei ein Markenname und kein Gattungsbegriff. Der „Held der Steine“ solle alle Videos von seinem Kanal löschen, in denen er den Begriff falsch verwendet.

Das Schreiben teilte Thomas Panke natürlich sofort mit seinen Fans auf Youtube. Es war ja auch nicht das erste Mal, dass Lego sich so unpersönlich bei dem Frankfurter beschwerte. Der „Held der Steine“ kam der Forderung des Konzerns nach. Und er fand sich prompt in einer Welle der Solidarität wieder. Nicht nur seine treuen Fans scheinen den Frankfurter zu unterstützen: Durch die große Aufmerksamkeit, die der Konflikt in den sozialen Netzwerken und in den Medien bekam, zählte der Youtube-Star auch zahlreiche neue Abonnenten auf seinem Kanal.

Zoff mit Lego: Abo-Zahlen des „Helden der Steine“ auf Youtube schießen in die Höhe

Laut der Statistik-Webseite „Social Blade hat der Youtube-Kanal „Held der Steine Inh. Thomas Panke“ innerhalb der letzten 30 Tage 143.000 neue Abonnentinnen und Abonnenten gewonnen. Die Reichweite des Frankfurters wächst rasant. Bereits nach dem ersten Streit mit Lego um das Logo seines Spielwarenladens in Sachsenhausen gewann der „Held der Steine“ innerhalb kürzester Zeit mehr als 50.000 Abonnenten. Damals zählte er insgesamt rund 160.000 Fans auf YouTube. Kurz nach der Veröffentlichung des Videos „Extrablatt! Lego verlangt, dass ich meine Videos lösche!“, nach dessen Erscheinen wir am 28. Januar über die Lego-Abmahnung erstmals berichteten, hatte der Kanal dann bereits rund 530.000 Abonnenten. Heute (Stand 17.02.2021, 10.30 Uhr) sind es schon 636.000.

Statistik von Social Blade nach Streit mit Lego: Abo-Zahlen des Frankfurter Youtoubers „Held der Steine“ schießen in die Höhe.
Nach Streit mit Lego: Abo-Zahlen des Frankfurter „Held der Steine“ schießen in die Höhe. © socialblade.com

Lego im Streit mit „Held der Steine“ aus Frankfurt: Wie traurig der Spielzeughersteller reagiert

Update vom Freitag, 12.02.2021, 10.30 Uhr: Der Konflikt zwischen dem „Held der Steine“ und Lego schwelt weiter. Der YouTube-Star (600.000 Abonnenten) und Inhaber eines Spielwarenladens in Frankfurt-Sachsenhausen ist von den Anwälten des Spielartikel-Riesen Lego aus Dänemark aufgefordert worden, Videos zu löschen. Der Grund: Er hat in seinen Videos den Begriff „Lego“ auch für Klemmbausteine benutzt, die nicht von Lego produziert worden sind. Der Forderung ist der „Held der Steine“ aus Frankfurt nachgekommen, auch wenn er sagt: „Einfache Probleme sollten ohne Anwälte gelöst werden, insbesondere in Social-Media-Kanälen.“

Der einzige Verlierer in dieser Geschichte scheint ohnehin Lego zu sein. Der Shitstorm, der auf Lego nach dem brisanten Video von Thomas Panke auf YouTube einprasselte, hat dem Konzern nur noch mehr geschadet und dem „Held der Steine“ viele neue Sympathien gebracht. Beim „Held der Steine“ persönlich hat sich Lego nur mit einer E-Mail gemeldet - eine Bestätigung seitens Lego, dass die Mail von Panke angekommen ist. Wie traurig! Abgesehen davon bestehe keine Verbindung und kein Kontakt. „Unverändert halte ich Legos Strategie für sehr unklug“, sagt Thomas Panke auf Nachfrage.

LEGO A/SUnternehmen
Gründer:Ole Kirk Christiansen
Gründung:10. August 1932, Billund, Dänemark
CEO:Niels B. Christiansen (1. Okt. 2017–)
Hauptsitz:Billund, Dänemark
Dachorganisation:Kirkbi

Lego gegen „Held der Steine“: Fans solidarisieren sich mit dem Frankfurter

Erstmeldung vom 05.02.2021, 17.30 Uhr: Thomas Panke gegen Lego – mittlerweile ließe sich aus dem Konflikt schon ein halber Film drehen. Panke ist der Inhaber eines Spielwarenladen in Frankfurt-Sachsenhausen, in dem er hauptsächlich Lego verkauft. Bekannter ist er aber wegen seines Youtube-Kanals „Held der Steine“, der mittlerweile über 600.000 Abonnenten hat. Hauptsächlich redet er in seinen Videos über kleine bunte Klemmbausteine – im Volksmund eigentlich nur als „Legos“ bekannt. Doch genau damit hat Lego ein Problem: Das dänische Unternehmen hat Panke abgemahnt. Der Grund: Er verwende das Wort Lego als Sammelbegriff für die Plastikbausteine verschiedener Hersteller – dabei sei nur Lego, was auch von Lego produziert wurde.

In dem Abmahnschreiben fordert Lego Panke auf, all 13 Videos, in denen er „Lego“ markenrechtlich falsch verwendet, zu löschen. Der Frankfurter Youtuber hat auch schon darauf reagiert und alle Videos gelöscht. Allerdings nur, um sie nach und nach neu hochzuladen – dann selbstverständlich, ohne von den Klemmbausteinen als „Lego“ zu sprechen.

Die Fans des „Held der Steine“ aus Frankfurt stehen nach dem Streit mit Lego hinter ihm. Nun verrät er, wie sich Lego nach seinem Reaktions-Video bei ihm gemeldet hat.
Die Fans des „Held der Steine“ aus Frankfurt stehen nach dem Streit mit Lego hinter ihm. Nun verrät er, wie sich Lego nach seinem Reaktions-Video bei ihm gemeldet hat. © Youtube Screenshot

„Held der Steine“ aus Frankfurt: Fans „drücken die Daumen“ für Lego-Streit

Unter dem Ursprungsvideo, das Panke „Extrablatt! Lego verlangt, dass ich meine Videos lösche!“ getauft hat, solidarisieren sich die Fans mit dem Spielwaren-Händler aus Frankfurt. Ein Fan kommentiert: „Ich schaue deinen Kanal sehr gern! Schade, dass du sowas erleben musst! Ich drücke dir die Daumen!“ Lego kommt dabei – wie erwartet – überhaupt nicht gut weg. „Das K in LEGO steht für Kundenfreundlichkeit“ schreibt ein Fan, „Wenn mich einer davon abhält Lego zu kaufen, dann ist es Lego selber“, ein anderer.

Besonders auf Unverständnis stößt bei den Anhängern vom „Held der Steine“, dass sich Lego damit marketing-mäßig ins eigene Fleisch schneidet. Ein Fan formuliert das Ganze recht drastisch: „Hallo. Wir sind LEGO. Wir wollen weiterhin in der modernen Öffentlichkeitsarbeit maximal verkacken.“ Das Video, in dem Lego überhaupt nicht gut wegkommt, hat mittlerweile 2,2 Millionen Aufrufe – Tendenz steigend.

Knackpunkt: Verletzt der „Held der Steine“ die Lego-Markenrechte?

Rechtlich gesehen ist das Verhalten von Lego aber nachvollziehbar. Denn es geht um das Markenrecht, genauer gesagt um das Problem des Gattungsbegriffs. Der Blog „Stonewars“ weist dabei auf den springenden Punkt hin: Lego hat den „Held der Steine“ abgemahnt, weil der Konzern nicht will, dass „Lego“ verwässert beziehungsweise zum Gattungsbegriff wird. Denn: Wenn alle, also auch Panke, Klemmbausteine nur noch als Lego bezeichnen, könnte Lego seine Markenbezeichnung verlieren. Grund dafür ist das Markengesetz, das regelt, ab wann eine Marke gelöscht wird. Einen ähnlichen Fall gibt es bei den Tempo-Taschentüchern: Auch das Unternehmen will nicht, dass Tempo zum allgemeinen Begriff für Taschentücher wird – da es dann die Markenbezeichnung verlieren würde.

Thomas Panke aus Frankfurt hatte schon 2019 einen Konflikt mit Lego

Thomas Panke ist aber gewohnt, mit Lego im Konflikt zu stehen: Auch 2019 hatte Lego den „Held der Steine“ abgemahnt.* Es ging darum, dass das Logo von Pankes Laden in Frankfurt zu sehr dem Logo von Lego ähnele. Auch der Fall endete in einem PR-Desaster für Lego: Am Ende entschuldigte sich sogar der Chef von Lego Deutschland, Frederic Lehmann, bei Panke.* Der Youtuber zog schon damals Konsequenzen: Er kündigte an, in Zukunft auch Klemmbausteine anderer Hersteller zu präsentieren. (Paul Siethoff)*fnp.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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