David gegen Goliath: Frankfurter Youtuber befindet sich im Rechtsstreit mit Lego

Tausende Lego-Modelle hat Thomas Panke in seinem Leben schon gebaut. Bei Youtube hat er gut 160 000 Follower. Doch der „Held der Steine“ ist enttäuscht von dem Dänischen Hersteller.
Frankfurt - Mit Lego-Bausteinen können Kinder und Erwachsene gut spielen. Allerdings ist mit den dänischen Herstellern nicht gut Kirschen essen, wenn’s um die Marke geht. Das hat Thomas Panke jetzt zu spüren bekommen, als ein Anwaltsschreiben auf seinen Tisch flatterte. Pankes Firmen-Emblem trug den Schriftzug „Held der Steine“, der in einem Klemmbaustein mit drei Noppen eingebettet war. Entworfen hatten das Logo vor etwa drei Jahren Schüler. Und seitdem hatte Panke es in Gebrauch.
Post vom Anwalt
Darauf verzichtet er aber jetzt – gezwungenermaßen. „Gegen mein Logo haben sie nichts gesagt, allerdings gegen die Eintragung als Marke“, sagt der 38-jährige Sachsenhäuser. Der Vorwurf in dem Schreiben lautet auch, dass Verwechslungsgefahr zwischen ihm, dem „Herrn der Steine“, und der Firma Lego bestehe. Wegen seines früheren Logos. Sein neues ziert nun ein Erdmännchen.
„Stein des Anstoßes ist, dass Lego glaubt, dass sie diesen Zwei-Mal-Zwei-Stein nur selbst als Marke anmelden können. Ob das so ist, weiß ich nicht“, sagt Panke, der sich juristisch nicht beraten lässt. „Es ist mir auch egal. Ich habe kein Interesse, das rechtlich durchzufechten. Mir geht es nur um die Art und Weise. Der Ton macht die Musik.“ Wäre Lego ein Mensch, hätte er ihm spätestens jetzt die Freundschaft aufgekündigt, sagt er.
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Die Enttäuschung ist ihm anzumerken. Direkte Beziehung zu dem dänischen Konzern habe es nie geben. Der Brief des Anwalts sei bislang der erste Kontakt überhaupt gewesen. Und das mache die Sache noch viel trauriger. Auch deshalb trennte sich Panke von Lego, denn er assoziiere nicht mehr positive, sondern fast nur noch negative Gefühle mit dieser Firma.
Vor acht Jahren kündigte er seinen Job im IT-Bereich und gründete eine eigene Existenz. Mit Lego könne er fantastisch abschalten und entspannen, sagt der Mann, der sich nicht als Sammler, sondern als Händler und Bauer sieht. Bekannt ist Panke aus dem Internet, wo er bei Plattformen wie Youtube gut 160 000 Follower hat. Und im weltweiten Netz macht sich Empörung breit. Wenige Stunden nachdem Panke ein Video online stellte, in dem er die Situation schilderte und die Konsequenzen, die er zieht beschrieb, hagelte es Kommentare.
Videos nicht geschaut
Lego antwortete: „Wir haben lange daran gearbeitet, dass Kinder und Eltern unsere Marke wiedererkennen. Daher nehmen wir den Schutz unserer Markenrechte sehr ernst und wollen sicherstellen, dass keine Dritte Zeichen zur Eintragung bringen, die die Lego Marke verwässern könnten, da dies bei Zeichen mit einer Ähnlichkeit zu unserer Marke der Fall wäre.
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Das Anwaltsschreiben hatte nicht nur zur Folge, dass Panke sein Logo änderte, sondern, er will in Zukunft nicht mehr nur ausschließlich Lego verkaufen, sondern auch Bausätze von Konkurrenz-Marken im weltweiten Netz präsentieren. Er glaube nicht, dass sich Lego-Vertreter seine Videos angeschaut habe, in denen er Produkte auch kritisiert, und sich gedacht haben: Dem wischen wir eins aus. „Nein, ich denke, das ist standardmäßig.“