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Arbeiten „Hells Angels“ in Frankfurt mit Clan zusammen? Offene Fragen nach Schüssen in Fressgass

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Von: Florian Dörr, Melanie Gottschalk

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Auf der Fressgass in der Frankfurter Innenstadt schießt ein Mann in einer Sushi-Bar auf ein Mitglied der „Hells Angels“. Nun fragen viele: Was steckt dahinter?

Update vom Freitag, 24. Februar, 11.38 Uhr: Nach dem Angriff auf ein Mitglied der „Hells Angels“ am Mittwochabend (15. Februar) in einem Restaurant an der Frankfurter Fressgass laufen die Ermittlungen. Sie gehen aktuell „in alle Richtungen“, hieß es zuletzt bei der Polizei. Ein Täter war noch nicht gefasst.

Seither wird in der Szene diskutiert: Wie konnte es dazu kommen? Und: Welche Nachricht sollte damit verbreitet werden? Laut Bild könnte ein Streit innerhalb der „Hells Angels“ hinter der Auseinandersetzung stecken. Kurz vor der Tat in der Fressgass war ein Foto auf Instagram aufgetaucht, das offenbar „Hells Angels“ aus Frankfurt zusammen mit Mitgliedern eines Clans mit afghanischen Wurzeln zeigt. Schnell war das Dokument jedoch auch wieder gelöscht worden. Nach Angaben der Bild gehörten die gezeigten Höllenengel zu einer Gruppe, die sich von den „traditionellen“ Frankfurter Rockern abgespaltet haben sollen. Eine entsprechende Trennung innerhalb des Clubs sorgte bereits vor einigen Jahren für reichlich Schlagzeilen, als sich Mitglieder mit vorwiegend migrantischen Wurzeln vom damals noch bestehenden Charter „Westend“ trennten und letztlich eine eigene Gruppierung im Gießener Raum gründeten.

Offiziell sind die Charter „Frankfurt“ und „Westend“ in Frankfurt schon seit Jahren verboten. Nach Angaben der eigenen Charter-Liste der „Hells Angels“ gibt es dafür aktuell wieder drei vergleichsweise junge Gruppierungen in Frankfurt: Sie tragen die Namen „Main Area“, „West City“ und „Mainhatten“. Gegründet wurden sie zwischen 2013 („West City“), also kurz nach Verbot von „Westend“, bis 2020 („Main Area“). „Main Area“ könnte sich nach Informationen der Bild nun mit besagtem Clan verbündet haben.

Demnach können die Schüsse in der Fressgass in Frankfurt als eine Warnung verstanden werden, sich der vermeintlich neuen Allianz aus Clan und Charter „Main Area“ nicht in den Weg zu stellen. Denn: Das Opfer wird den traditionellen und offenbar bislang vorherrschenden „Hells Angels“ zugerechnet. Zur Erinnerung: Ein 54-Jähriger wurde im Bein getroffen. Lebensgefahr bestand nicht.

Nach den Schüssen in einem Restaurant nahe der Hauptwache in Frankfurt laufen die Ermittlungen.
Nach den Schüssen in einem Restaurant nahe der Hauptwache in Frankfurt laufen die Ermittlungen. © 5vision.news

Mitglied der „Hells Angels“ in Frankfurt angeschossen: Steckt rivalisierender Clan dahinter?

Update vom Freitag, 17. Februar, 7.46 Uhr: Steckt hinter dem Angriff auf ein Mitglied der „Hells Angels“ in einem Restaurant an der Frankfurter Fressgass ein Clan mit afghanischen Wurzeln aus Sossenheim? Diese Vermutung soll es nach Informationen der FAZ in Sicherheitskreisen geben. Allerdings: Ermittelt wird bei der Polizei weiterhin in unterschiedliche Richtungen.

Zur Erinnerung: Am Mittwochabend gegen 22 Uhr wurde ein 54-Jähriger in einer Sushi-Bar nahe der Hauptwache von einem Unbekannten angeschossen. Er wurde im Bein getroffen und kam schwer verletzt ins Krankenhaus. Lebensgefahr bestand nach letzten Informationen nicht. Im Laufe des Donnerstags kam dann an die Öffentlichkeit, dass es sich bei dem Opfer um ein Mitglied der „Hells Angels“ handeln soll. Vor diesem Hintergrund wird befürchtet, die Rocker könnten sich für den Angriff rächen. Der Täter ist derweil noch nicht bekannt. Nicht nur die Polizei dürfte nach ihm suchen.

Nach den tödlichen Schüssen in Rödelheim und Praunheim im vergangenen Dezember ist der Fall aus der Fressgass schon die dritte Tat in Frankfurt mit einer Schusswaffe in diesem Winter. In der Innenstadt war zuletzt im Januar 2021 geschossen worden: Bei der Schießerei in der Allerheiligenstraße handelte es sich um eine Abrechnung unter verfeindeten Clans, bei der aber niemand verletzt wurde.

Opfer offenbar von „Hells Angels“: Mann in Frankfurt niedergeschossen - Droht wieder Rockerkrieg?

+++ 15.34 Uhr: Noch ist die Motivlage unklar, nachdem ein Mann am Mittwochabend in einem Restaurant an der Fressgass in Frankfurt angeschossen wurde. Der 54-Jährige wurde dabei schwer verletzt, offenbar hatte ihm der Täter ins Bein geschossen.

Doch eine Information, die die Bild nun offenbar aus Ermittlerkreisen bekommen hat, dürfte in der Frankfurter Innenstadt aufhorchen lassen: Bei dem Opfer handelt es sich demnach um ein Mitglied der „Hells Angels“. Der 54-Jährige soll „entspannt“ in dem Restaurant gesessen haben, als der Täter kam, eine Pistole nahm und abdrückte. Die mutmaßliche Tatwaffe wurde inzwischen gefunden (siehe Update von 11.27 Uhr).

Die Verbindung in die Rockerszene weckt böse Erinnerungen. Bereits in der Vergangenheit gab es Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Biker-Gruppierungen in Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet. So kam es unter anderem 2016 zu Schüssen am Friedrich-Stoltze-Platz. Auch die Schüsse nach einem internen Streit unter „Hells Angels“ vor dem Katana-Club im Jahr 2014 dürften vielen Frankfurtern in Erinnerung geblieben sein. Damals eskalierten Differenzen zwischen „traditionellen“ Rockern des Frankfurter Charters „Westend“ und „Hells Angels“ aus dem Gießener Raum.

In den vergangenen Jahren war es eher ruhig geworden um die Biker. Ob nun nach dem Angriff in der Fressgass in Frankfurt neue Machtkämpfe für Schlagzeilen sorgen? Unklar. Die Ermittlungen der Polizei laufen.

Mann in Restaurant in Frankfurt niedergeschossen - Polizei gibt Täterbeschreibung heraus

+++ 11.27 Uhr: Die Polizei hat, nachdem am Mittwochabend (15. Februar) in der Fressgass in Frankfurt ein Mann in einem Restaurant niedergeschossen wurde, eine erste Beschreibung des mutmaßlichen Täters herausgegeben. Zudem haben die Beamten bestätigt, dass die mutmaßliche Tatwaffe (siehe Update von 9.18 Uhr) gefunden wurde. Ermittelt wird wegen Verdachts des versuchten Totschlags.

Demnach hatte sich ein 54-Jähriger gegen 22 Uhr in einem Restaurant aufgehalten, als ein Mann „eine Schusswaffe gegen ihn einsetzte“, wie es bei der Polizei in Frankfurt heißt. Das Opfer erlitt eine Schusswunde am Bein und wurde später ins Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr besteht nicht. Der Angreifer flüchtete nach der Tat aus dem Lokal in Richtung Alte Oper.

Bei dem mutmaßlichen Täter aus der Frankfurter Fressgass soll es sich um einen dunkelhäutigen Mann handeln, der zwischen 1,75 bis 1,80 Meter groß ist. Nach Zeugenangaben ist er zwischen 25 und 35 Jahre alt. Er sei zum Tatzeitpunkt dunkel gekleidet gewesen.

Die Motivlage nach den Schüssen in dem Restaurant nahe der Hauptwache in Frankfurt ist laut Polizei bislang noch ungeklärt. „Die Ermittlungen zu den Hintergründen und dem genauen Ablauf des Tatgeschehens dauern an.“

Mann in Restaurant in Frankfurt niedergeschossen - Tatwaffe gefunden?

Update vom Donnerstag, 16. Februar, 9.18 Uhr: Nach den Schüssen in einem Restaurant in der Frankfurter Fressgass unweit der Hauptwache sind weitere Details bekannt geworden. Demnach wurden die Schüsse am Mittwochabend (15. Februar) gegen 22 Uhr abgegeben. Der Täter, der auf einen 54-Jährigen geschossen und ihn dabei schwer verletzt hat, ist weiter auf der Flucht.

Vor Ort - es soll sich nach einem Bericht der Bild um eine Sushi-Bar handeln - war nach Angaben der Polizei zum Tatzeitpunkt viel los. Entsprechend werden zahlreiche Personen befragt.

Nachdem in einem Restaurant an der Frankfurter Fressgass ein 54-Jähriger niedergeschossen wurde, suchen die Ermittler der Polizei nach dem Täter.
Nachdem in einem Restaurant an der Frankfurter Fressgass ein 54-Jähriger niedergeschossen wurde, suchen die Ermittler der Polizei nach dem Täter. © 5vision.news

Unbestätigt sind derweil Nachrichten, dass die Tatwache nach den Schüssen in der Fressgass in Frankfurt die Tatwaffe gefunden wurde. Dazu äußert sich die Polizei bislang nicht. Die Bild hatte berichtet, dass etwa eine Stunde nach der Tat eine Waffe in einem Blumenkübel an der Kaiserhofstraße gefunden wurde. Der Fundort befindet sich nur wenige hundert Meter von der Sushi-Bar entfernt.

Großeinsatz der Polizei in Frankfurt: Mann bei Schussabgabe in Frankfurt schwer verletzt

Erstmeldung vom Donnerstag, 16 Februar, 7.00 Uhr: In Frankfurt ist es am Mittwochabend (15. Februar) zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen. Wie die Agentur 5vsion.news schreibt, kam es auf der Fressgass zu einer Schussabgabe. Die Hessenschau bestätigt dies. Demnach schoss ein Mann am Abend kurz vor 22 Uhr auf einen 54-Jährigen in einem Restaurant. Der mutmaßliche Täter ergriff daraufhin die Flucht.

Eine Schussabgabe löst in Frankfurt einen Großeinsatz der Polizei aus.
Eine Schussabgabe löst in Frankfurt einen Großeinsatz der Polizei aus. © 5Vision

Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, die Fressgass wurde gesperrt. Spuren wurden gesichert, Bilder gemacht. Auch eine Drohne war im Einsatz. Der mutmaßliche Täter konnte bisher nicht gefasst werden, die Polizei fahndet nach ihm.

Schussabgabe in Frankfurt: Mann wird schwer verletzt

Der 54 Jahre alte Mann wurde durch den Schuss schwer verletzt und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Seine Verletzung soll aber nicht lebensbedrohlich sein. Warum es zu der Schussabgabe kam, ist noch völlig unklar, die Polizei wertet nun zunächst die Zeugenaussagen aus. (msb)

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