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Sie hat ein Herz für Kinder

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Hat die Siedlung stets im Blick, sei es draußen oder auf dem Plan: die Kinderbeauftragte Petra Leitzbach.
Hat die Siedlung stets im Blick, sei es draußen oder auf dem Plan: die Kinderbeauftragte Petra Leitzbach. © Leonhard-Hamerski

Petra Leitzbach will die Kinder in der Siedlung noch näher zusammenbringen. Deswegen plant die Kinderbeauftragte verschiedene Aktionen, den Anfang macht eine Kennenlern-Sprechstunde im Jugendtreff.

Wenn Petra Leitzbach helfen kann, dann tut sie es. Lange überlegen muss die 47-Jährige nicht, wenn jemand aus der Familie oder dem Freundeskreis auf sie zukommt. „Ich bin ein sehr geselliger Mensch, der gerne redet, manchmal vielleicht auch ein bisschen zu viel“, sagt sie, lacht und lehnt sich im Stuhl zurück. Vor ihr auf dem Tisch liegt der Kinder-Stadtplan des Kinderbüros, daneben zahlreiche Flyer. Alles Dinge, die sie in den vergangenen Monaten gesammelt und in der braunen Kommode in ihrem Wohnzimmer in der Geschwister-Scholl-Straße deponiert hat.

Offen für alles

Seit Dezember 2016 ist Petra Leitzbach nun schon die Kinderbeauftragte für Westhausen. Jetzt möchte sie in Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen in der Siedlung treten, um zu erfahren, wo ihnen der Schuh drückt. „Ich kann ja viel anbieten, weiß aber nicht, ob ich damit den Geschmack der Kids treffe“, hat sie deswegen einen offenen Kennenlerntermin organisiert. Am Freitag, 13. April, von 16 bis 18 Uhr im Jugendtreff „Alte Bäckerei“, Westring 20. „Ich bin offen für alles“, ist Leitzbach gespannt, wer alles kommt.

Dass eine Kinderbeauftragte für Westhausen gesucht wird, erfuhr Petra Leitzbach über ihren Mann André Leitzbach, der für die Fraktion der Farbechten/ Linke und jetzt als Fraktionsloser im Ortsbeirat 7 (Hausen, Industriehof, Praunheim, Rödelheim, Westhausen) sitzt. Zunächst hielt die 47-Jährige sich mit ihrer Bewerbung jedoch zurück, vielleicht meldet sich ja jemand anderes, überlegte sie. Doch die Aufgabe reizte sie, zumal Leitzbach das Ehrenamt im Blut liegt, wie sie selber sagt. In ihrer Jugendzeit war sie in der Fastnacht in Klaa Paris aktiv, als ehemaliges Gardemädchen trainierte sie dort den Nachwuchs. Und auch als sie von 14 bis 19 in einem Kinderheim im Gallus wohnte – „das war aber keine schlimme, sondern eine schöne Zeit für mich“ – kümmerte sie sich um die jüngeren Kinder. Sie leistete Beiträge zum Sommerfest und organisierte das Krippenspiel. „Eigentlich habe ich mein ganzes Leben lang etwas mit Kindern gemacht. Deswegen ist der Job als Kinderbeauftragte nur ein logischer Schritt. Auch wenn ich keine eigenen Kinder habe, hält mich das ja nicht davon ab, mit ihnen zu arbeiten“, sagt sie.

Weil Petra Leitzbach nicht wie ihr Mann in Westhausen aufgewachsen ist, sie zog erst 2005 der Liebe wegen ins Quartier, lief sie nach ihrer Ernennung zur Kinderbeauftragten erst einmal „mit ganz offenen Augen“ durch die Nachbarschaft. Und ihr fiel sofort auf: Während es in den meisten Straßen recht kinderfreundlich ist, vor allem dank der vielen schönen Spielplätze, so war sie „erschrocken von den Zuständen am Westring“. Mehr als „zwei jämmerliche Sandkisten“ gäbe es da nicht für die Kinder. Leider sei die Stadt allerdings machtlos, das Gelände gehört der Wohnungsgesellschaft Vonvovia, die dort in den nächsten Monaten nachverdichtet. „Könnte ich dort etwas tun, dann würde das ganz oben auf meiner Liste stehen“, versichert Leitzbach.

Ihr größter Wunsch ist es nun, die Kinder in der Siedlung noch enger zusammenrücken zu lassen.

Im Sommer feiern

Erreichen möchte sie das gerne mit verschiedenen Aktionen, wie Festen im Sommer. „Zuviel will ich aber da noch nicht verraten“, sagt Leitzbach, die gerne selber feiert und unter Menschen ist. Es gebe kaum ein Wochenende, das sie alleine mit ihrem Mann verbringt. Nur im Urlaub, da sind sie unter sich. „Mein Mann sagt immer ich habe Hummeln im Hintern“, sagt Petra Leitzbach und lacht. Dabei könne sie durchaus auch anders. Wenn sie nach einem stressigen Arbeitstag, die gebürtige Frankfurterin arbeitet im Gesundheitswesen, nach Hause kommt, dann will sie einfach nur ruhig auf der Couch sitzen und nicht reden. „Da sammle ich dann Kraft für die nächsten Aufgaben. Und die kommen bestimmt“, sagt sie.

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