Neuer Index zeigt: Lebensqualität in Hessen hat sich deutlich verbessert
Ein neuer Index soll umfassenderen Blick auf Lebensstandard in Hessen ermöglichen. Doch zu einem guten Leben würde nicht nur Geld zählen.
Frankfurt - Ein neuer Index soll einen umfassenderen Blick auf den Lebensstandard bei den Bürgern in Hessen ermöglichen. „Die Lebensqualität der Menschen lässt sich nicht alleine in wirtschaftlichen Kennzahlen wie Einkommen, Vermögen oder Konsumausgaben abbilden. Zu einem guten Leben gehören auch Bildung, Umweltschutz und Digitalisierung“, teilte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) am Montag (24. April) in einer Pressemitteilung mit. Der neue regionale Wohlfahrtsindex (RWI) zeige, dass sich die Lebensqualität in Hessen in den vergangenen zehn Jahren deutlich verbessert habe.
Dieser Gradmesser berücksichtigt laut Wirtschaftsministerium 21 Komponenten, die den Wohlstand steigern oder mindern. Dazu würden positiv etwa Investitionen in Bildung, ehrenamtliche Arbeit und Erhaltung der Natur gehören. Die negativen wären beispielsweise Treibhausgasemissionen, Lärm und Verkehrsunfälle.

Hessen: Subjektive Lebensqualität von Wohlfahrtsindex nicht erfasst
Die RWI-Untersuchung, die von der hessischen Landesregierung in Auftrag gegeben wurde, stammt vom Institut für interdisziplinäre Forschung der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg. So ergebe sich durch die Auswertung des RWI für die Zeit zwischen 1999 und 2021 ein gemischtes Bild.
Wenn wir heute in den Ausbau der Erneuerbaren Energien, in gerechtere Löhne oder in eine Verkehrswende investieren, die den Straßenverkehr sicherer und die Luft sauberer macht, sparen wir in der Zukunft hohe Kosten ein
So ließe sich der Zeitraum in drei Phasen einteilen, in denen der RWI gesunken sei (1999 bis 2005), stagniert (2005 bis 2013) und gestiegen sei (2013 bis 2019). Die Corona-Pandemie (2019 bis 2021) müsse jedoch gesondert betrachtet werden. Wird diese Entwicklung dem nationalen Wohlfahrtsindex oder dem Bruttoinlandsprodukt gegenübergestellt, so zeige sich seit der vergangenen zehn Jahre für Hessen ein positives Bild
Laut einer der beteiligten Wissenschaftlerinnen, Dorothee Rodenhäuser, hätte der neue Index aber auch seine Grenzen. So werde etwa die subjektive Lebenszufriedenheit oder die Qualität von Sozialkontakten nicht erfasst. Zudem werde unterstellt, dass sich verschiedene Wohlfahrtsaspekte untereinander aufrechnen ließen. (mhn/dpa)
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