1. Mai in Frankfurt - Polizei mit erster Zwischenbilanz: „Definitiv nicht okay!“
In Frankfurt gibt es heute anlässlich des 1. Mai mehrere Veranstaltungen. Neben dem DGB ruft ein linksradikales Bündnis zu einer Versammlung auf. Alle Entwicklungen im News-Ticker.
+++ 20.21 Uhr: Die Demo erreicht langsam ihren Endpunkt: den Frankfurter Zoo. Passiert wurde unter anderem auch die EZB. Zwar war die Stimmung zwischenzeitlich aufgeheizt, es blieb aber letztlich friedlich.

+++ 19.51 Uhr: „Mörder“ wurde an eine Bankfiliale geschrieben. An der Schweizer Straße in Frankfurt wurden zudem Scheiben angeschlagen. Die Polizei fasst in einer Zwischenbilanz zusammen:
- Rauchtöpfe
- Bengalos
- ein Graffiti
- zwei eingeschlagene Schaufenster
- mindestens 12 beschädigte Fahrzeuge
Dazu schreiben die Beamten auf Twitter: „Definitiv nicht okay! Die Begehung von Straftaten ist nicht Teil der Versammlungsfreiheit!“
+++ 19.25 Uhr: Die Demo zieht inzwischen in Richtung Frankfurt-Südbahnhof. Nach Angaben des Demo-Anmelders sind ungefähr 3000 Menschen vor Ort. Angemeldet waren 750.
Wie die Polizei Frankfurt beklagt, kommt es weiterhin zu Vermummungen: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden über Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, dies zu unterlassen“, heißt es auf Twitter. Auch Pyrotechnik wird gezündet. „Es werden auch Böller gezündet. Hört bitte damit auf“, heißt es bei den Beamten vor Ort dazu. Die Stimmung wird aggressiver.

1. Mai in Frankfurt: Demo zieht durch Stadt - Querdenker unter Demonstranten?
+++ 18.34 Uhr: Wie sieht die Route der „Revolutionären 1. Mai Demo“ in Frankfurt aus? Start ist am Willy-Brandt-Platz. Von dort geht es über die Untermainbrücke nach Sachsenhausen. Am Schweizer Platz führt der Weg in Richtung Osten über die Gutzkowstraße, anschließend über die B3 und die Ignatz-Bubis-Brücke nach Norden. Weiter über die B3 in Richtung Osten zieht der Demo-Zug anschließend, bis es unweit der Europäischen Zentralbank (EZB) ein kurzes Stück über die Hanauer Landstraße und abschließend in Richtung Zoo geht.
Derweil weist der Demo-Anmelder drauf hin, dass sich unter den Demonstrienden auch „Querdenker“ befinden. Er bitte sie darum, die Demo zu verlassen. Bei der Polizei heißt es derweil: „Einige der Teilnehmenden sind bereits vermummt. Wir befinden uns im Gespräch mit dem Versammlungsleiter.“
+++ 18.06 Uhr: Erste Gruppen kommen in der Münchener Straße in Frankfurt an. Unter anderem wird „Scheiß auf die Polizei“ gerufen. In Kürze beginnt die Demonstration am Willy-Brandt-Platz. Ein Redner erklärt: „Heute Vormittag war DGB-Demonstration. Aber unsere revolutionäre Demonstration wird viel lauter sein. Hier werden keine leere Versprechungen gemacht.“ Aktuell sind rund 200 Teilnehmende vor Ort.

1. Mai in Frankfurt: Demo-Start nicht wie gewohnt - Gruppen aus anderen Städten reisen an
+++ 16.38 Uhr: Die „Revolutionäre 1. Mai Demo“ fängt nicht wie gewohnt am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt an, sondern um 18 Uhr am Ende der Münchener Straße, „da aller Voraussicht nach die letzten Fahrer:innen des Radrennens noch durchfahren. Bitte reist daher auch über den Hauptbahnhof an und nicht über die Station Willy-Brandt Platz“, heißt es von der Gruppe „Erste Mai FFM“.
Es werden ab 17 Uhr Gruppen aus Offenbach, Mainz sowie aus Darmstadt erwartet.
Motto der Demo ist „Preise Runter, Aufrüstung Stoppen, für eine revolutionäre Perspektive“. Bei der Demonstration im 2021 in Frankfurt gab es mehrere Verletzte. Auch letztes Jahr hatten die Demonstrierenden von „willkürlichen Festnahmen“ gesprochen.
1. Mai in Frankfurt: Willy-Brandt-Platz bleibt gesperrt - Linke Demo am Abend
+++ 15.41 Uhr: Die Neue Mainzer Straße in Frankfurt bleibt für Autos gesperrt. Kurz vor der „revolutionären 1. Mai“-Demo um 18 Uhr sollte die Strecke allerdings wieder frei sein.

Live-Ticker aus Frankfurt: Minutenlange „Binding bleibt“-Rufe auf dem Römer
+++ 13.06 Uhr: Die Abschlusskundgebung auf dem Römer geht langsam zu Ende. Ein emotionaler Höhepunkt war die Solidarität für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Binding-Brauerei. Minutenlang skandierten die Menschen „Binding bleibt“. Verdi-Bundesvorsitzender Frank Werneke sagte: „Solidarische Grüße an die Arbeiterinnen und Arbeiter von Binding. Euer Kampf ist unser Kampf.“ Der Erfolg der Streikenden Lkw-Fahrer würde zeigen, dass es sich lohne, für seine Rechte zu kämpfen.
+++ 12.50 Uhr: Verdi-Chef Frank Werneke spricht im Römer. „Wie im vergangenen Jahr sterben unzählige Menschen im Krieg. Deshalb gehört unsere Solidarität den Menschen in der Ukraine“, begrüßte er die Demo-Teilnehmenden. Auch mit den Menschen, die ihre Stimme laut gegen den Krieg erheben, solle man sich solidarisch zeigen. Das sei nicht der einzige Grund, aber insbesondere nach dem Krieg sei die Inflation gestiegen. „Für die Preise sind immer noch die Unternehmen zuständig. Die haben den Krieg ausgenutzt, um viel mehr zu verdienen“, sagt der Verdi-Chef in Frankfurt.
„Streikende sind nicht Schuld“: Kundgebung auf dem Römer vor mehreren tausend Menschen
+++ 12.32 Uhr: Die Reden beschäftigen sich allesamt mit der Forderung nach besserer Bezahlung. „Gräfenhausen soll uns ein Beispiel sein, dass billig nicht gut bedeutet“, sagte der Frankfurter DGB-Vorsitzender Jacks. Zuletzt hatten Lkw-Fahrer an der A5 -Raststätte in Gräfenhausen wegen ausgebliebenen Löhnen knapp sechs Wochen lang gestreikt. „Wir setzen uns weiterhin für bessere Löhne auf kommunaler Ebene ein“, so Jacks.
Auch Eskandari-Grünberg solidarisierte sich mit den Lkw-Fahrern, lenkte den Blick aber auch auf die Situation im Iran. Sie solidarisierte sich mit den demonstrierenden Frauen im Iran. Zum Thema Streik sagte sie: „Streiks sind legitim, Streiks sind berechtigt, und wir werden weiter dafür kämpfen. Es macht mich sehr wütend zu sehen, dass es Versuche gibt, Streiks zu delegitimieren. Streiks sind legitim, im Bereich Kita, im Gesundheitswesen. Und die Streikende sind nicht schuld. Diejenigen sind schuld, die Streikenden nicht zuhören.“ Es tue gut zu sehen, dass die Menschen sich kämpferisch für ihre Rechte einsetzen und auf die Straße gehen. „Der Kampf geht weiter“, sagte sie.
Frankfurts neu gewählter Oberbürgermeister Mike Josef griff das Thema Bezahlung ebenfalls auf. Es solle künftig keine öffentlichen Verträge mit Unternehmen geschlossen werden, die nicht nach Tarif bezahlen, sagte er. Zudem erinnerte er daran, dass es erst zehn Jahre her sei, dass man für einen Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde gekämpft habe. „Das lassen wir uns von niemandem wegnehmen“, so Josef.

Frankfurt am 1. Mai: Rund 5000 Menschen auf dem Weg zur Kundgebung auf dem Römer
+++ 11.51 Uhr: Die Kundgebung am Römer fängt mit einem Konzert der „Gießener Jazz Bigband“ an. Im weiteren Verlauf werden noch Verdi–Vorsitzender Frank Werneke, Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg, der designierte Oberbürgermeister Mike Josef sowie der Frankfurter DGB-Vorsitzende Philipp Jacks sprechen. Auch Janine Wissler, Bundesvorsitzende der Linken und Bundestagsabgeordnete aus Frankfurt, ist da.
+++ 11.35 Uhr: Unter den vielen linken Gruppen im Demonstrationszug läuft auch eine „Anti Ukraine Krieg“-Gruppe mit. Eine Gruppe namens Young Struggle ruft kurzzeitig „Palästina intifada“ - Aufstand gegen Israel. Zudem fordert die „Gruppe Kommunistische Organisation“: „Keine Waffenlieferungen an die Ukraine. Nein zum 100 Milliarden Kriegskredit. Nein zum anti-russischen Rassismus.“
Mittlerweile sind es Schätzungen zufolge rund 5000 Menschen, die nun den Römer erreicht haben. Hier beginnt in Kürze die Abschlusskundgebung.
Tag der Arbeit: Rund 3000 Menschen ziehen durch die Frankfurter Innenstadt
+++ 11.04 Uhr: Mittlerweile haben sich laut Schätzungen der Polizei rund 3000 Leute dem Demonstrationszug angeschlossen. Auf dem Weg zur Kundgebung am Römer sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Eschersheimer Tor angekommen. Insgesamt rechnet die Polizei im Laufe der Demo mit rund 5000 Menschen.
+++ 10.44 Uhr: Erste Gruppen sammeln sich schon seit 10:30 an der Frankfurter Hauptwache. Dabei sind Mitglieder der Gewerkschaft Verdi, des linken feministischen Streitkollektivs sowie der Türkischen Arbeiterpartei. Rund 200 Personen sind ersten Schätzungen zufolge derzeit vor Ort.
Auf dem Weg RIchtung Römer sind Parolen wie „Hoch die internationale Solidarität“ oder „Binding bleibt“ zu hören. Die traditionsreiche Binding-Brauerei aus Frankfurt stellt ihren Betrieb ein.

Update vom Montag, 1. Mai 2023, 8.25 Uhr: Nicht nur in Frankfurt, auch in anderen deutschen Großstädten gibt es am 1. Mai Demonstrationen. In der Nacht zum Tag der Arbeit ist es in Berlin bereits zu Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben der Polizei waren etwa 3300 Demonstrantinnen und Demonstranten in Kreuzberg unterwegs. Die Beamten sprachen von Würfen mit Feuerwerkskörpern, Flaschen und einem Stein in ihre Richtung.
Auch in Hamburg und Köln sind am Montag Aufmärsche geplant.
Demonstrationen am 1. Mai in Frankfurt: „Revolutionärer“ Protestzug geplant
Erstmeldung vom Sonntag, 30. April 2023, 20.15 Uhr: Der 1. Mai steht traditionell im Zeichen der Bewegung der Arbeiterklasse. Ebenso traditionell gibt es zahlreiche Veranstaltungen, Demonstrationen und Kundgebungen. Gleichzeitig findet am Montag in Frankfurt das traditionelle Radrennen zwischen Frankfurt und Eschborn – mit Auswirkungen auf den Straßenverkehr und die Fahrten des öffentlichen Nahverkehrs.

Unter anderem der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat in Frankfurt einen Demonstrationszug angekündigt. Später planen auch linksradikale Gruppen einen „revolutionären“ Protestzug.
1. Mai in Frankfurt: Demonstrationszüge durch die Stadt
Der Demonstrationszug vom DGB startet um 10.30 Uhr unter dem Motto „Ungebrochen solidarisch“ an der Frankfurter Hauptwache. Geplantes Ende ist um 12 Uhr mit einer Kundgebung am Römer. Als Hauptredner ist Verdi-Bundesvorsitzender Frank Werneke geladen, auch der designierte Frankfurter Oberbürgermeister wird eine Rede halten.
Für den Abend des 1. Mai haben linksradikale Gruppen zu einem Protestzug aufgerufen. „Zeit sich zu wehren! Zusammen kämpfen gegen Krieg, Krise, Kapitalismus“ ist dabei das Motto. Dieser Zug soll um 18 Uhr am Willy-Brandt-Platz beginnen. Während es vor zwei Jahren bei der linksradikalen Demonstration noch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen war, verlief die Demonstration am 1. Mai 2022 weitgehend friedlich und ohne Zwischenfälle. (Sebastian Richter/ Yagmur Ekim Cay /Erik Scharf)