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Hier fallen bald die Piraten ein

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Von: Sandra Kathe

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Gartenbauingenieur Ingo Bohl führte am Sonntag Interessierte durch den Kätcheslachpark und stellte die weiteren Planungen vor.
Gartenbauingenieur Ingo Bohl führte am Sonntag Interessierte durch den Kätcheslachpark und stellte die weiteren Planungen vor. © Leonhard-Hamerski

Erholung vom Alltagsstress suchen viele Bewohner des Riedbergs im Kätcheslachpark im Norden des Stadtteils. Für die Planer galt es dort, einen Ort zu schaffen, den Jogger, Hundehalter und Kinder gleichermaßen gern besuchen.

Von englischen, französischen und japanischen Gärten ist die Rede, wenn Gartenbauingenieur Ingo Bohl vom Stil des Kätcheslachparks im Norden des Riedbergs spricht. Der internationale Charakter der Landschaftsparkanlage ist kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, dass der Park im jüngsten Stadtteil der Mainmetropole speziell für ein internationales Publikum angelegt worden ist. Gleichzeitig zeichnet er sich auch durch landwirtschaftliche Flächen aus, die von der früheren Nutzung des Riedbergs übrig geblieben sind. Der dritte und letzte Bauabschnitt des Parks soll im nächsten Frühjahr fertiggestellt werden.

Mit dem neuen oberen Teil bekommt der Park, der seit Ende der 90er-Jahre geplant und seit 2003 angelegt wurde auch noch eine französische Note. „Geplant ist ein architektonischer Park mit breiten Wegen gesäumt von doppelten Baumreihen.“ Architektonisch, das bedeutet in diesem Fall stark symmetrisch mit einer weiten Rasenfläche in der Mitte. „Das kommt aus dem französischen Gartenbau“, erklärte Bohl, als er durch den Park führte und einen Einblick in die Entstehung der Gartenanlage gab.

Mehr Landschaftspark

So streng wie hier geht es im restlichen Park nicht zu. Gerade der zweite Bauabschnitt, der 2011 fertiggestellt wurde, ist eher unregelmäßig mit Bäumen bepflanzt. Auf den frisch gemähten Rasenflächen spitzeln Wildkräuter hervor: „Hier wachsen auch Schafgarben, Spitzwegerich, und Hornklee“, erklärt SPD-Ortsbeirat Matthias Jakob, der die Entstehung des Riedbergs von Beginn an mitverfolgt.

Für ihn ist der Park eine gelungene Form, das Urbane der Stadt mit der umliegenden Landwirtschaft zu verbinden. „Seinen Namen hat der Kätcheslachpark durch die Kätcheslachmulde, die hier schon entlang plätscherte, als das Gebiet noch komplett in Hand der Landwirte lag“, erinnert er sich. In der Mulde, die in Zukunft auch mehr und mehr vom Regenwasser aus den Dächern und von den Straßen am Riedberg gespeist werden soll, war an diesem heißen Sommertag jedoch nur ein kleines Rinnsal zu sehen.

Denn mit Spielflächen und Begrünung ist es in einer modernen Parkanlage – gerade in einem neuen Stadtteil – nicht getan: Die Parks sind oft auch dafür da, für Abkühlung im Stadtteil zu sorgen oder zur Stadtentwässerung beizutragen. Darum werden nach und nach unterirdische Rohre verlegt, die Regenwasser vom Stadtteil in Richtung der Mulde leiten. „Ein Teil des Wassers fließt langsam in den nahe gelegenen Kalbach, der Rest versickert oder verdunstet auf dem Weg dahin“, erläutert Jakob: „Damit der Kalbach davon nicht überläuft, wird der Fluss des schmalen Baches immer wieder stark gebremst, durch Steine, Schilf oder Schwellen in jedem der Sammelbecken.“ Das oberste dieser Becken wird gerade auf der Baustelle des letzten Bauabschnitts ausgehoben.

Spiel- und Sportflächen

Nur knapp hinter diesem Becken entsteht auf dem Rasen zwischen den doppelten Baumreihen ein großer Spielbereich für Kinder, weiß Jakob: „Ein Piratenschiff soll es geben, einen Wasserspielplatz und einen Kletterbereich in Form eines Vulkans.“ Dafür durften auch die Anwohner Vorschläge einreichen, schließlich soll der Kätcheslachpark ja spätestens ab nächstem Sommer ein Lieblingsplatz auf dem Riedberg werden.

Auch wenn es gerade zu dieser Jahreszeit einen Wermutstropfen gibt. „Der kleine See auf dem Parkgelände lädt zwar zum Baden ein, doch das ist aus Gründen der Wasserqualität und des Naturschutzes ausdrücklich verboten“, sind sich Jakob und Bohl einig: „Und daran wird sich auch nichts ändern.“

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