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An Traditionsstandort: Familienunternehmen eröffnet neuen Bürstenladen in Frankfurt

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Melanie Kraußmann, Christian, Florian Hintz und Hans-Wilhelm Hintz (von links) macht in Sachen Bürsten niemand so schnell etwas vor. Die Manufaktur Hintz-Bürsten gibt es seit 1950. Jetzt haben die Marburger den Schritt nach Bockenheim gewagt. FOTO: Enrico Sauda
Melanie Kraußmann, Christian, Florian Hintz und Hans-Wilhelm Hintz (von links) macht in Sachen Bürsten niemand so schnell etwas vor. Die Manufaktur Hintz-Bürsten gibt es seit 1950. Jetzt haben die Marburger den Schritt nach Bockenheim gewagt. © Sauda

Hier gibt’s für fast alles die passende Bürste: Das Familienunternehmen Hintz eröffnet in der Adalbertstraße einen neuen Laden.

Frankfurt - Haarbürsten, Spinnfeger, Spül- oder Heizkörperbürsten, Staubwedel, Rasierpinsel, Kleiderbürsten oder aber Rohrreiniger: Wer etwas in der Art sucht, der wird bei Hintz-Bürsten fündig. Das 1950 gegründete Unternehmen aus dem Marburger Stadtteil Wehrda ist das letzte seiner Art in Hessen und wird in dritter Generation von der Familie Hintz betrieben. Morgen eröffnet das Unternehmen mit einigen Sonderaktionen von 10 bis 17.30 Uhr seinen neuen Laden in der Adalbertstraße 11. „Hier gibt es etwas mehr als 1000 verschiedene Produkte“, sagt Hans-Wilhelm Hintz.

Der Seniorchef will sich Ende des Jahres in den Ruhestand verabschieden. Das kann er beruhigt tun, weil seine Kinder Melanie Kraußmann sowie Christian und Florian Hintz seit Jahren im Unternehmen mitarbeiten und dieses weiterführen. Sie waren auch die treibenden Kräfte, den dritten Laden zu eröffnen - Geschäfte gibt es bereits in der Marburger Oberstadt und im Hessenpark in Neu-Anspach. Wie Melanie Kraußmann erzählt, war das nicht geplant, sondern eher Zufall. Denn als man erfuhr, dass Hansjörg Graf, der zuvor in der Adalbertstraße 11 schon das Bürstengeschäft Carl Topp führte, schließt, sei man aktiv und mit dem Vermieter einig geworden, der kein Restaurant oder Handyladen im Haus haben wollte.

Hintz-Bürsten in Frankfurt: „Passen perfekt zum Unverpacktladen nebenan“

„Wir passen aber auch perfekt zum Unverpacktladen nebenan“, sagt Christian Hintz. Denn Nachhaltigkeit spielt bei Hintz-Bürsten eine sehr große Rolle. „Wir verzichten zu 99 Prozent auf Plastik“, erklärt Florian Hintz. Nahezu alle verwendeten Materialien zur Herstellung der Waren seien Naturprodukte - das beginnt beim Holz und endet bei Wildschweinborsten, Ross-, Ziegen- und Dachshaaren oder Pflanzenfasern. Und, so betont Melanie Kraußmann: Kunden müssen nichts wegwerfen, sie werden beim Kauf auch auf den Reparaturservice hingewiesen.

Hintz-Bürsten 

Adalbertstraße 11, Tel.: 90 47 69 40, Infos online unter www.hintz-buersten.de

Bürsten-Hintz hat sich abseits von alltäglichen Helferlein auch einen Namen für Spezialanfertigungen für Industriebetriebe gemacht. Florian Hintz tüftelt oft Monate, bis eine Lösung gefunden ist. So wurden beispielsweise im Auftrag von Airbus Spezialanfertigungen zum Reinigen von Leitungen der Flugzeuge entwickelt. Und für eine Schokoladenmanufaktur wurde zuletzt eine spezielle Vorrichtung entworfen, mit deren Hilfe die Produkte schließlich in Metallpapier eingewickelt werden können. „Das macht die Arbeit spannend und nie langweilig“, sagt Florian Hintz.

Hans-Wilhelm Hintz: den Beruf gewechselt

Gegründet hat die Manufaktur übrigens 1950 Arnold Hintz. Vor rund 40 Jahren stieg sein Sohn Hans-Wilhelm mit ins Bürstenmacherhandwerk ein. Anfangs sei das nur ein Hobby gewesen. Allerdings begann er später damit, mit Ständen auf Kunsthandwerkermärkte zu fahren. „Weil ich damit mehr verdient habe, habe ich meinen Job als Heizölausfahrer hingeschmissen“, sagt Hans-Wilhelm Hintz. (Matthias Bittner)

In dem kleinen und urigen Zeitungsladen von Klaus-Peter Musch in Frankfurt lebt noch eine seltene Form des Miteinanders.

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