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Huren protestieren gegen neues Gesetz

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Von: Thomas J. Schmidt

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Symbolbild © Patrick Seeger

Der Verein „Dona Carmen“, der Prostituierte vertritt, demonstriert heute gegen das geplante Prostituiertenschutzgesetz.

„Das Gesetz diskriminiert uns“, ist Juanita Hennig überzeugt. Sie lehnt rundheraus ab, was sie an Entwürfen zum geplanten Prostituiertenschutzgesetz kennt. Viel ist noch nicht veröffentlicht. Aber: „Frauen sollen sich zwangsweise registrieren lassen, sie müssen einen Idioten-Test machen und müssen jederzeit und anlasslos mit Kontrollen durch die Polizei rechnen.“ Das ärgert sie sehr: In anderen Berufen ist das Gewerbeamt für die Einhaltung der Vorschriften zuständig.

Das Prostitutionsgesetz sieht hier jedoch „Ausnahmen“ vor, die die Prostitution in der Praxis wieder in die Zuständigkeit der Polizei führen. Es sei eine Rückkehr der Prüderie und der Kriminalisierung des Rotlicht-Gewerbes. Auch die Betreiber von Bordellen würden kriminalisiert.

Um gegen das geplante Gesetz zu protestieren, demonstriert Dona Carmen heute mit Mitstreitern auf dem Opernplatz. Es beginnt um 11.55 Uhr, um „fünf vor zwölf“ also, und so spät sei es inzwischen auch, das Gesetz noch zu verhindern.

Für Dona Carmen ist es kein Einzelkämpfertum. Es hat sich eine breit aufgestellte „Plattform 13. Juni“ gegründet, die mit dem heutigen Samstag in die Öffentlichkeit treten will. Dabei sind Parteien wie die Piraten, die Deutsche Aidshilfe, Frauenrechts-Organisationen, Bordellbetreiber und Prostituierten-Verbände aus ganz Deutschland. Heute wird auch Percy McLean sprechen, ein ehemaliger Verwaltungsrichter aus Berlin.

(tjs)

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