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„Ich werde für Vernunft sorgen“

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Präsentierte sein Programm: OB-Kandidat Mathias Pfeiffer.
Präsentierte sein Programm: OB-Kandidat Mathias Pfeiffer. © Thomas J. Schmidt

Mathias Pfeiffer (BFF) startet in heiße Phase des Wahlkampfs.

Frankfurt -Wie viel Prozent er erwartet? Mathias Pfeiffer (56) lacht. „Yanki Pürsün hat es ausgerechnet: Wenn es gerecht zugeht, bekommt jeder Kandidat fünf Prozent.“ Pürsün ist der Kandidat der FDP. Pfeiffer tritt für die Bürger für Frankfurt (BFF) an - und hofft auf mehr als fünf Prozent. Was sein gerechter Anteil wäre bei 20 Kandidaten.

Im Frankfurter Presseclub stellte der Fraktionsvorsitzende der BFF im Römer gestern sein Sieben-Punkte-Programm zur OB-Wahl in Frankfurt vor.

„Ich werde dafür sorgen, dass in den für die Zukunft von Frankfurt entscheidenden Fachbereichen endlich wieder Vernunft statt Ideologie am Werk ist.“ Insbesondere bei Mobilität und Verkehrsplanung sei bereits zu viel Schaden angerichtet worden. Deshalb werde er in einer ersten Amtshandlung den Grünen die Verantwortung für das Mobilitätsdezernat entziehen und in andere Hände legen, so seine Ankündigung.

Als zweiten Punkt benennt Pfeiffer Stadtplanung und Wohnungsbau zur Chefsache. Er selbst werde die fachliche Zuständigkeit für diese Themen übernehmen, da sie für die Zukunft von Frankfurt von herausragender Bedeutung seien. Den Planungen für einen neuen Stadtteil im Nordwesten von Frankfurt erteilt der BFF-Kandidat erneut eine klare Absage.

Nach Amtsantritt will Pfeiffer für die Einführung eines kommunalen Wohngeldes eintreten, damit sich in Zukunft wieder Menschen aller Berufsgruppen das Wohnen in Frankfurt leisten können. Dabei gehe es um diejenigen Frankfurter Bürger, die jetzt etwas zu viel verdienen, um einen Anspruch auf Wohngeld zu haben. Oft können sie sich die Stadt nicht mehr leisten. „Das werden wir ändern“, verspricht Pfeiffer.

Zudem werde er eine sensible Stadtplanung umsetzen, um den für das Frankfurter Lebensgefühl so wichtigen Spannungsbogen zwischen Tradition und Moderne zu erhalten. Als Oberbürgermeister werde er sich daher auch für den Wiederaufbau des Schauspielhauses von 1902 am historischen Standort sowie eine zeitgenössische Architektur für den Neubau der Oper an anderer Stelle in der Innenstadt einsetzen.

Weitere Schwerpunkte als OB sieht Pfeiffer bei Sauberkeit und Sicherheit sowie bei der Klima-Anpassung von Frankfurt - „Anpassung“ in Kontrast zur „Rettung“: „Frankfurts Klimaneutralität wird den weltweiten CO2-Ausstoß um 0,0002 Prozent reduzieren. Das habe ich mit meiner Tochter gestern ausgerechnet. Der Effekt aufs Weltklima ist null.“ Es gelte, die Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren. Urbanes Grün, die Entsiegelung von Flächen, der Verzicht auf eine Trabantenstadt in der Frischluftschneise - das sind die Vorschläge Pfeiffers, ebenso wie ein neuer Umgang mit Wasser.

Mathias Pfeiffer ist sich bewusst: Im Falle eines Wahlsieges werde er - wie übrigens auch ein Oberbürgermeister Uwe Becker (CDU) - mit wechselnden Mehrheiten regieren müssen, häufig auch gegen die amtierende Koalition. Im Wahlkampf will der Handelsfachwirt mit seinen Konkurrenten fair und sachlich umgehen. Er erwartet dies umgekehrt auch.

Das Wahlkampfbudget ist mit 13 000 Euro vergleichsweise bescheiden. Zehn bis zwölf Freunde aus der BFF helfen ihm in der jetzt beginnenden heißen Phase. „Ich habe 500 Plakate drucken lassen“, sagt Pfeiffer. Doch Plakate spielten wie auch Zeitungsanzeigen aus Kostengründen keine große Rolle im Wahlkampf. „Ich werde über die sozialen Medien werben und im persönlichen Gespräch mit den Frankfurtern.“ Sein Signet: Ein Verkehrsschild mit rotem Rand und durchgestrichen dahinter vier Mensch-ärgere-dich-nicht-Figuren in Rot, Schwarz, Gelb und, umgefallen, Grün. Darüber prangt: „Keiner von denen“. Thomas J. Schmidt

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