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IGS Kalbach-Riedberg bezieht Neubau

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Hatte sichtlich Spaß: Das Schulleitungsteam bei seiner Gruß- und Dank-Performance auf der Bühne zur Eröffnung der IGS Kalbach-Riedberg.
Hatte sichtlich Spaß: Das Schulleitungsteam bei seiner Gruß- und Dank-Performance auf der Bühne zur Eröffnung der IGS Kalbach-Riedberg. © Rainer Rüffer

Sechs Jahre nach der ersten Idee und drei Jahre nach dem ersten Spatenstich wurde am Weltkindertag das futuristische 57-Millionen-Euro-Gebäude der IGS Kalbach-Riedberg offiziell eingeweiht.

„KaRi“ wird die IGS Kalbach-Riedberg liebevoll von ihren Schülern und Lehrern genannt. Der oft steinige Weg bis zur offiziellen Einweihung war nicht leicht, doch er hat sich gelohnt. „Isn’t she lovely“ von Stevie Wonder klingt jazzig vom Swingberg Trio in der Aula, die eine Akustik wie ein Konzertsaal hat. In dem Gebäude, das für 57 Millionen Euro Platz für 600 Schüler in zwölf Klassen zum gerne Lernen bietet, ist vieles anders als an anderen Schulen. Statt Klassenzimmern gibt es Lernhäuser, sehr viel Glas mit Blick auf die Skyline und in den Taunus, helles Holz und Beton, bunte Böden, Dreieckstische, die im Kreis aufgestellt werden können, und ein Schulleiter-Team, das das Unmögliche möglich gemacht hat. Statt langer Reden zeigen die sechs Frauen und Männer lieber eine Performance in drei Teilen. Schulleiterin Susanne Gölitzer, ihre Stellvertreterin Mareike Klauenflügel und vier weitere schleppen Steine auf die Bühne und stapeln sie. „Individualität“, „Rausgehen“, „Willkommen“, „Freiheit“, „Courage“, „Offenheit“, „Inklusion“, „Zuhause“, „Vielfalt“ und „Selbständigkeit“ steht auf ihnen. Mit Humor zeigen sie in drei Aufzügen den Prozess des Baus, die vielen Wünsche, die sie hatten, und dass es sich lohnt, keine Angst zu haben, wenn man Neues wagt.

Zu Eseln, Kühen und Schweinen im großen Pausenhof haben sie es nicht geschafft, aber zu einem Huhn. „Das liegt mumifiziert in der Zeitkapsel“, so Gölitzer augenzwinkernd. Es wurde 2018 von Schülern in einem Projekt zum antiken Ägypten gemacht und bei Baubeginn 2019 unter der Aula vergraben. Gekocht wird in der integrierten IGS frisch vom ASB Catering in der eigenen Küche mit großer Glasscheibe. „Am liebsten mögen Kinder Nudeln mit Tomatensauce, aber natürlich gibt es jede Menge gesunde Abwechslung“, so Oliver Quick, der ab dem 1. Oktober hier täglich ein vegetarisches Gericht und Fisch, Fleisch oder Veganes brutzelt. In Lernhäusern können Kinder der 5. und 6. Klassen auch gemeinsam in großen hellen Räumen lernen und Kinder jahrgangsübergreifend von der 7. bis 10. Klasse. Englisch, Französisch und Spanisch sind dabei, es gibt Fächer wie „Verantwortung“, „Sprache und Kommunikation“ und „Ästhetische Bildung“. Hier wird gelernt, gebaut, gemalt, gespielt und gelebt. „Wir haben das Lernen neu erfunden und erfinden es immer noch neu“, so Gölitzer. „Die KaRi ist eine Schule für alle. Auch für Kinder mit Lernproblemen und Entwicklungsstörungen oder Kinder, die mehrere Sprachen im Rucksack haben.“ Von ihren Kollegen wird Gölitzer als Person, „die seit sechs Jahren mitgestaltet, mitdenkt und Herzblut, Energie, Gespräche und Hingabe einbringt“, geehrt. Für sie gibt es Blumen vom Schulleiterteam auf der Bühne.

Sylvia Weber (SPD), Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, geht darauf ein. „Das kann ich nur bestätigen. Ich habe Sie ein bisschen kennengelernt in den letzten Jahren.“ Sie lobt den Neubau und das Konzept an der Gräfin-Dönhoff-Allee. Auf dem 14 000 m² großen Campus gibt es eine Zwei-Felder-Sporthalle für den ganzen Stadtteil außerhalb des Unterrichts, einen riesigen Pausenhof und ein Beratungs- und Förderzentrum der Jugendhilfe. „Ich bin ein Fan der IGS KaRi. Sie ist so, wie ich es mir für alle Schulen wünsche“, gesteht sie. 2016 wurde der Wettbewerb ausgeschrieben. Das Architektenbüro h4a hatte den Zuschlag bekommen. „Der Bau setzt einen selbstbewussten Akzent mit einem flexiblen, zukunftsorientierten Konzept“, so Weber, die auch auf die KVL Bauconsult eingeht, die die Projektsteuerung übernommen hat. Geschäftsführer Steffen Schmitt fast es kurz: „Die IGS Kalbach-Riedberg ist das schönste Schulprojekt nördlich von Bozen. Dass das hochmoderne Gebäude am Weltkindertag eingeweiht wird, zeigt, dass es auf alle Bedürfnisse der 600 Schüler ausgelegt ist.“

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