Illegale Ferienwohnungen: In Frankfurt sind jetzt „Airbnb-Jäger“ unterwegs
Viele Wohnungen werden illegal als Feriendomizil auf Airbnb angeboten - trotz angespannter Situation auf dem Immobilienmarkt. „Airbnb-Jäger“ sollen das Problem in Frankfurt jetzt lösen.
Frankfurt - Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist bundesweit angespannt. Vor allem in den Großstädten kann die Suche nach einer Bleibe mitunter zu einer frustrierenden Erfahrung werden. Laut Branchenschätzungen fehlen aktuell bundesweit 700.000 Wohnungen.
Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Unterkünfte über das Ferienwohnungsportal Airbnb angeboten werden. Doch das ist in vielen Städten verboten, da es die Knappheit auf dem Wohnungsmarkt noch zusätzlich verschärft.

Auch in Frankfurt dürfen Unterkünfte nicht als Ferienwohnungen angeboten werden. Daran halten sich jedoch noch lange nicht alle. Deshalb sind sowohl in Frankfurt als auch in Mainz sogenannte „Airbnb-Jäger“ unterwegs, wie FFH berichtet.
Simone Zapke, Leiterin der Frankfurter Bauaufsicht, erklärt das Problem der illegalen Ferienwohnungen gegenüber FFH wie folgt: „Frankfurt ist eine Mieterstadt, 75 Prozent wohnen zur Miete. Wenn dann Wohnungen dauerhaft dem Mietwohnungsmarkt entzogen werden, führt das zu einer Erhöhung der Wohnungsknappheit.“
Unterkünfte in Frankfurt dürfen nicht als Ferienwohnung angeboten werden - es gibt eine Ausnahme
In Frankfurt ist es nicht erlaubt, seine Wohnung als Ferienwohnung anzubieten. Das regelt seit März 2018 die Ferienwohnungssatzung der Stadt Frankfurt. „Ziel der Satzung ist der Schutz des in Frankfurt bestehenden Wohnraums“, heißt es in einem Merkblatt der Frankfurter Bauaufsicht. Um seine Unterkunft als Ferienwohnung anzubieten, muss eine Genehmigung vorliegen. „Die Genehmigungspflicht besteht bei diesen Nutzungen unabhängig von deren Umfang und Dauer“, heißt es in dem Merkblatt. Ansonsten droht eine Strafe von bis zu 25.000 Euro. Ausnahme: Eine kurzzeitige Nutzung der Unterkunft als Ferienwohnung für einen Zeitraum von bis zu acht Wochen je Kalenderjahr ist erlaubt.
„Airbnb-Jäger“ in Frankfurt treiben zwei Millionen Euro Bußgeld ein
Drei Mitarbeiter aus dem „Team Wohnraumschutz“ haben demnach den illegalen Feriendomizilen den Kampf angesagt. Sie gehen Hinweisen von Nachbarn nach, suchen nach Inseraten auf bekannten Plattformen für Ferienwohnungen und schauen für Hausbesuche bei verdächtigen Objekten vorbei.
Seitdem im Jahr 2018 in Frankfurt die Ferienwohnungssatzung in Kraft trat, sind nach FFH-Recherchen 1050 solcher illegalen Airbnb-Wohnungen aufgespürt worden. Insgesamt mussten die Anbieter zwei Millionen Euro Bußgeld zahlen.
In der hessischen Stadt Kassel gibt es laut FFH-Recherchen derweil keine Probleme mit illegalen Airbnbs. (hko)
Eine neue Studie zeigt, dass die Situation auf dem Wohnungsmarkt auch in Frankfurt in Zukunft vor allem für Senioren immer schwieriger wird.