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Frankfurt in Zahlen: Im Bahnhofsviertel leben die meisten Singles

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Sobald die Menschen eine Familie gründen, verlassen viele das Bahnhofsviertel.
Sobald die Menschen eine Familie gründen, verlassen viele das Bahnhofsviertel. © ,

Knapp 30 Prozent der Frankfurter wohnen alleine, Jüngere vor allem in der Innenstadt. Familien zieht es in den Westen.

Frankfurt - Fast 30 Prozent der Menschen in Frankfurt lebten laut dem städtischen Statistikamt zum Stichtag 30. Juni 2022 alleine. Von diesen 221 064 Frankfurtern ist ein knappes Drittel jünger als 34 Jahre alt. Weitere 30 Prozent sind im Alter zwischen 45 und 64 Jahren, die Gruppe der Senioren kommt auf 24 Prozent. Am seltensten sind die 35- bis 44-Jährigen alleinstehend: Nur 15 Prozent der Frankfurter Singles gehören zu dieser Altersklasse.

Das war nicht immer so: Im Vergleich zu 2007 ist die Gruppe der 44- bis 65-Jährigen, die alleine leben, um 4,4 Prozent gewachsen. Der Prozentsatz der Singles zwischen 35 und 44 Jahren ist dagegen um 5,3 Prozent gesunken.

Vater, Mutter, Kind in Frankfurt die Ausnahme - Die meisten Menschen leben alleine oder zu zweit

Ein- und Zwei-Personen-Haushalte machen bereits seit vielen Jahren mehr als drei Viertel aller Haushalte aus. Drei oder mehr Menschen - also unter anderem klassische Vater-Mutter-Kind-Familien - leben nur noch in jedem fünften Haushalt. Das liegt laut Statistikamt zum einen daran, dass die Geburtenzahlen zurückgehen. Gleichzeitig steigt die allgemeine Lebenserwartung und die Menschen sind immer gesünder, so dass sie länger in den eigenen vier Wänden wohnen können.

Die meisten Alleinstehenden gibt es ausgerechnet dort, wo es in Frankfurt am trubeligsten ist: im Bahnhofsviertel. 71 Prozent der dort gemeldeten Frankfurter bewohnten ihre Wohnung alleine, gefolgt von der Innenstadt (69 Prozent) und der Altstadt (65 Prozent). Die wenigsten Ein-Personen-Haushalte gibt es am Riedberg: Nur 30 Prozent der dortigen Bewohner haben eine Wohnung für sich - auch wenn das mit 2819 Alleinstehenden immer noch knapp 1000 mehr sind als im Bahnhofsviertel. Am unteren Ende der Skala folgen Harheim und der Frankfurter Berg mit jeweils 38 Prozent Single-Haushalten.

Mit der Distanz zum Zentrum steigt das Alter - Jüngere Leute zieht es in die Frankfurter Innenstadt

In absoluten Zahlen finden sich die meisten Alleinlebenden in Bockenheim (14 132 Personen), im Gallus (12 794 Personen) und in Bornheim (11 693). Die wenigsten Menschen leben in Berkersheim allein (650 Personen), gefolgt von Harheim (896 Personen) und Nieder-Erlenbach (917 Personen). Besonders auffällig im Quartiersvergleich: Das Alter der Alleinlebenden steigt mit der Entfernung zum Stadtzentrum. Leben in und rund um die Innenstadt hauptsächlich jüngere Menschen allein, sind es an den Stadträndern vor allem Menschen der Altersgruppe 45 bis 64 Jahre und darüber. Das hat wohl auch mit den Einkommensverhältnissen zu tun: Gut verdienende Singles, die alle paar Jahre Arbeitsplatz und Stadt wechseln, können die Mieten in der Innenstadt eher bezahlen als Familien oder Senioren, die auf ihre Rente angewiesen sind.

Auch das Geschlechterverhältnis der Alleinstehenden ändert sich mit dem Alter. Zwar teilt sich ihre Gesamtheit recht hälftig in Männer und Frauen. Doch während bei den Unter-59-Jährigen die Männer in der Überzahl sind - auch hier dürfte das Bahnhofsviertel als Ankerpunkt für oft männliche, alleinstehende Immigranten relativ weit vorne liegen -, bilden bei älteren Alleinstehenden die Frauen die Mehrheit. Laut den Statistikern liegt das vor allem daran, dass sie eine höhere Lebenserwartung haben als Männer.

Frankfurt: Zahlen in westlichen Stadtteilen nah beieinander - Meiste Singles in Griesheim

Schaut man sich die Ergebnisse für die Stadtteile des Frankfurter Westens an, liegen die Zahlen dichter beieinander. Aber: Mit 52,8 Prozent aller Haushalte führt Griesheim die Single-Liste an, gefolgt von Höchst (51,6 Prozent) und Sindlingen (50.4 Prozent).

In absoluten Zahlen heißt das: In Griesheim leben 6400 Menschen alleine, in Höchst sind es 4215 und in Sindlingen, dem kleinsten Stadtteil des Frankfurter Westens, haben die Statistiker 2291 Singles unter den knapp 9000 Bewohnern registriert. Genau 8906 Einwohner waren dort zum 31. Dezember 2021 verzeichnet.

Was größere Haushalte betrifft, ist im Frankfurter Westen Zeilsheim der Ausreißer: In 17,1 Prozent aller Haushalte leben dort vier und mehr Personen. Unterliederbach folgt noch recht dicht mit 16,9 Prozent, dann wird der Abstand größer: 15,4 sind es in Sossenheim, 15,3 in Schwanheim und Goldstein.

Frankfurt: In Kalbach-Riedberg leben am meisten Familien

Bei den Drei-Personen-Haushalten liegen alle Stadtteile dicht beieinander und zwar zwischen 13 Prozent in Schwanheim und 10,2 Prozent in Griesheim. In Höchst leben in 11 Prozent aller Haushalte drei Menschen, Nied kommt auf 11,9 Prozent, Sindlingen auf 12,4 Prozent, Zeilsheim auf 12,9 Prozent, Unterliederbach und Sossenheim auf jeweils 12,6 Prozent.

Und wie steht Zeilsheim mit seinen 17,1 Prozent an Vier-Und-Mehr-Personen-Haushalten im Frankfurter Vergleich da? Der Stadtteil ist in der Spitzengruppe, wird aber von Kalbach-Riedberg (24,4 Prozent), Harheim (20,3 Prozent) und dem Frankfurter Berg (19,8 Prozent) klar geschlagen. Dort leben die Familien mit den meisten Kindern. Schlusslicht ist - wenig verwunderlich - das Bahnhofsviertel: Nur 4,4 Prozent aller dortigen Haushalte zählen vier Personen und mehr. (Holger Vonhof/Sarah Bernhard)

Laut einer Umfrage möchten nur etwa drei Prozent der Deutschen gerne in Frankfurt leben.

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