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CSD 2023 in Frankfurt: Faeser verurteilt Angriff auf Streifenwagen der Polizei

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Der CSD Frankfurt bietet auch 2023 ein schillerndes Programm. Bei der Parade am Samstag kommt es jedoch zu einem Zwischenfall. Bundesinnenministerin Faeser äußert sich.

Update vom Sonntag, 16. Juli, 11.49 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich nach dem Angriff auf einen Streifenwagen der Polizei während der Parade zum Christopher Street Day in Frankfurt empört geäußert. Die 53-Jährige, die die Veranstaltung als SPD-Landeschefin in Hessen selbst besucht hatte, schrieb auf Twitter: „Diejenigen anzugreifen, die ein friedliches und sicheres Fest ermöglichen, ist absolut inakzeptabel. Ich danke der Polizei für ihren Einsatz hier am heutigen CSD Frankfurt.“

Neben Faeser, die bei der Landtagswahl im Oktober als Spitzenkandidatin für ihre Partei ins Rennen geht, nahm erstmals auch ein Wagen des Evangelischen Stadtdekanats an der CSD-Parade teil. Politische Parteien, das US-Konsulat sowie die hessische Staatskanzlei erklärten über ebenfalls über Twitter ihre Solidarität mit den Feiernden.

Der CSD in Frankfurt bietet seit Donnerstag, 13. Juli, ein vielfältiges Programm und endet am heutigen Sonntag (16. Juli). Die Demonstration am Samstag bildete den Höhepunkt der viertägigen Party.

Die CSD-Parade in Frankfurt war der Höhepunkt einer viertägigen Party.
Die CSD-Parade in Frankfurt war der Höhepunkt einer viertägigen Party. © Ben Kilb

CSD 2023 in Frankfurt: Streifenwagen aus Parade heraus angegriffen

+++ 16.51 Uhr: Bei der CSD-Parade durch die Frankfurter Innenstadt ist nach Angaben der Polizei ein Streifenwagen angegriffen worden. Der Zwischenfall ereignete sich am Nachmittag in Höhe des Eschenheimer Tors. Wie die Polizei Frankfurt auf Nachfrage erklärt, war der Streifenwagen als Teilnehmer des Umzugs unterwegs, als sich einzelnen Teilnehmenden aus der CSD-Parade heraus näherten und die als Schmuck angebrachten Regenbogenfahnen entfernen wollten. Zudem stellten sie sich vor das Polizeifahrzeug, um dessen Weiterfahrt zu verhindern.

Nach Angaben der Polizei Frankfurt kam es zu Beschädigungen am Streifenwagen, die Besatzung blieb nach jetzigen Informationen jedoch unverletzt.

„Um einen weiteren störungsfreien Verlauf zu gewährleisten, haben wir den Streifenwagen aus der Demo entfernt“, melden die Beamten nach dem Vorfall bei der CSD-Parade. Die Motivation der Angreifer blieb zunächst unbestätigt.

CSD 2023 in Frankfurt: Parade durch Innenstadt – OB sagt Queerfeindlichkeit den Kampf an

+++ 14.47 Uhr: Tausende Menschen ziehen aktuell im Rahmen der CSD-Parade durch die Innenstadt von Frankfurt: Die Polizei hatte für den Umzug mit weit mehr als 10.000 Teilnehmern gerechnet, gab aber zunächst noch keine Schätzung ab. Trotz leichter Regenfälle sei es sehr voll, berichteten Augenzeugen. Die Parade mit Route durch die Innenstadt sollte am Nachmittag am Main enden. Im gesamten Stadtgebiet kam es immer wieder kurzfristig zu Straßensperrungen. Nach Angaben der CSD-Veranstalter sind allein 116 Gruppen aktiv dabei - ein massiver Anstieg zu den 67 Anmeldungen aus dem Vorjahr.

Zuvor hatten sich bereits unzählige Menschen am Samstagvormittag auf dem Römerberg versammelt, als Oberbürgermeister Mike Josef und Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg gemeinsam mit Vertretern der queeren Szene die Regenbogenflagge auf dem Rathausbalkon hissen. 

Auch wenn es beim diesjährigen CSD in Frankfurt wie gewohnt vielfältig zugeht, so eint die Teilnehmenden des Demonstrationszuges doch ein ernstes politisches Anliegen: der Kampf für sexuelle Vielfalt, gegen Diskriminierung und Übergriffe auf queere Menschen. Denn noch immer kommt es auch in Frankfurt zu Vorfällen, bei denen queere Menschen verletzt, beleidigt und bedroht wurden. „Frankfurt muss ein sicherer und inklusiver Ort für alle sein, daran müssen wir auch in unserer Stadt arbeiten und dafür kämpfen. Ich will deshalb Werbung für die Bildung machen. Die Ideologie des Hasses und der Ausgrenzung beginnt früh.  Wir müssen ihr zuvorkommen und uns von Anfang an für Sichtbarkeit und Sensibilisierung einsetzen“, sagte Oberbürgermeister Josef beim CSD 2023 in Frankfurt. 

Die CSD-Parade zieht am Samstag (15. Juli) durch Frankfurt.
Die CSD-Parade zieht am Samstag (15. Juli) durch Frankfurt. © Ben Kilb/Stadt Frankfurt

CSD 2023 in Frankfurt: Parade als Höhepunkt – Straßensperrungen in der Innenstadt

Update vom Samstag, 15. Juli, 9.54 Uhr: Die CSD-Parade startet am Samstag (15. Juli) um 12.30 Uhr am Schaumainkai in Frankfurt und setzt sich anschließend über folgende Straßen und Plätze fort: Neue Mainzer Straße, Willy-Brandt-Platz, Weißfrauenstraße, Bethmannstraße, Braubachstraße, Domstraße, Hasengasse, Töngesgasse, Bleidenstraße, Kornmarkt, Weißadlergasse, Am Salzhaus, Roßmarkt, Junghofstraße, Neue Mainzer Straße, Hochstraße, Bleichstraße, Konrad-Adenauer-Straße, Kurt-Schumacher-Straße, Schöne Aussicht. Geplant ist die Demonstration bis etwa 16 Uhr.

Von Freitag (14. Juli) bis Sonntag ist die Frankfurter Polizei im Bereich „Große Friedberger Straße“ mit einem Informationsstand zugegen, an dem unter anderem auch die „Ansprechpersonen der LSBTI:Q Lebensweisen Hessen“ vertreten sein werden.

Vier Tage CSD-Party in Frankfurt – Straßensperrungen und Umleitungen am Samstag bei Parade

Wie die Polizei weiter mitteilte, kann es am Samstag im Stadtgebiet von Frankfurt immer wieder kurzfristig zu Straßensperrungen kommen. Die Beamten raten daher, die Innenstadt weiträumig zu umfahren oder nach Möglichkeit auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.

Im ÖPNV werde es vor allem im oberirdischen Bereich zu Einschränkungen und damit einhergehend zu Fahrplanabweichungen kommen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, solle der Beschilderung auf den Autobahnen folgen.

„Here & Queer“: Christopher Street Day 2023 in Frankfurt startet - Parade am Samstag

Erstmeldung vom Dienstag, 11. Juli, 17.17 Uhr: Ab Donnerstag (13. Juli) erwartet Frankfurt wieder ein schillerndes, mehrtägiges Fest der Toleranz und Vielfalt. Dann startet nämlich unter dem Motto „Here & Queer“ der diesjährige Christopher Street Day (CSD), der am Sonntag (16. Juli) seinen Abschluss findet. Auf der Konstablerwache dürfen sich Besucherinnen und Besucher auf ein Straßenfest mit buntem Programm freuen. Außerdem findet am Samstag (15. Juli) das Herzstück des CSD statt: Die Demo-Parade durch die Innenstadt.

Los geht es am Donnerstag (13. Juli) ab 18 Uhr mit einem Warm-Up und anschließendem Open-Air-Kino (ab circa 21.30 Uhr, gezeigt wird „Meine Freundin Volker“) auf der Konstablerwache. Am Freitag (14. Juli) geht es ab 15 Uhr weiter, Samstag und Sonntag jeweils schon ab 12 Uhr. Auf der Main-Stage spielen Live-Acts, dazu sind Polittalks, DJ-Sets und weitere Programmpunkte geplant. Speisen und Getränke servieren traditionsreiche queere Lokale aus Frankfurt.

Christopher Street Day Frankfurt CSD Römerberg
Ein Herz für Vielfalt und Toleranz: Wie auch in den vergangenen Jahren soll der CSD 2023 in Frankfurt zur bunten Party mit Botschaft werden. © Frank Rumpenhorst / dpa

CSD 2023 in Frankfurt: Der „Basar der Vielfalt“ lädt zum Entdecken ein

Zudem wird es eine Infostraße geben, die beim CSD „Basar der Vielfalt“ getauft wurde. Von der Großen Friedberger Straße über den Regenbogenkreisel bis zur Alten Gasse präsentieren sich Community-Vereine, Gruppen und -Initiativen. Auf der Kulturbühne am Ende der Meile ist außerdem Platz für ein buntes, alternatives Bühnenprogramm mit Kleinkunst, Poetry-Slam und Live-Radio. Zudem wird es dort eine Tanzbühne für noch mehr Musik geben. Geöffnet ist am Freitag von 15 bis 22 Uhr, am Samstag von 12 bis 22 Uhr, und am Sonntag von 15 bis 20 Uhr.

Rechts vor der Hauptbühne werden die Organisatoren einen Awareness Point einrichten, zudem wird es ein Awareness-Team auf dem Straßenfest und dem Basar geben, das für Besucherinnen und Besucher ansprechbar ist. Außerdem wird mit rollstuhlgerechten Kabelbrücken auf Barrierefreiheit geachtet. Für Gehörlose wird das Programm der Hauptbühne von Gebärdensprachendolmetschern übersetzt.

Das Herzstück des CSD 2023: Die Parade durch die Frankfurter Innenstadt

Der Demonstration am Samstag geht eine Kundgebung auf dem Römerberg voraus. Diese beginnt um 11 Uhr. Um 12.30 Uhr beginnt die Demonstration am Schaumainkai (Sachsenhäuser Mainseite) zwischen Alte Brücke und Untermainbrücke. Zwischen 9 und 11 Uhr erfolgt bereits die Aufstellung der teilnehmenden Fahrzeuge. Die Zufahrt erfolgt dabei ausschließlich über die Alte Brücke. Enden soll die Demonstration mit Route durch die Innenstadt zwischen 15.30 und 16 Uhr. Es wird einerseits für Toleranz geworben, andererseits darauf hingewiesen, dass Mitglieder der LGBTQ-Community noch immer Anfeindungen im Alltag ausgesetzt sind.

Die Route der Demonstration des CSD 2023 durch die Frankfurter Innenstadt.
Die Route durch die Innenstadt der CSD Frankfurt Demo 2023. © CSD Frankfurt e.V.

Die Demo-Parade führt über die Straßen und Plätze Neue Mainzer Straße, Willy-Brandt-Platz, Weißfrauenstraße, Bethmannstraße, Braubachstraße, Domstraße, Hasengasse, Töngesgasse, Bleidenstraße, Kornmarkt, Weißadlergasse, Am Salzhaus, Roßmarkt, Junghofstraße, Hochstraße, Bleichstraße, Konrad-Adenauer-Straße, Kurt-Schumacher-Straße, Schöne Aussicht.

Die Polizei informiert vor diesem Hintergrund, dass es im Verlauf des gesamten Tages im Stadtgebiet immer wieder kurzfristig zu Straßensperrungen kommen kann, und rät daher, die Innenstadt weiträumig zu umfahren oder nach Möglichkeit auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Die Polizei wird die Feierlichkeiten mit dem aus dem vergangenen Jahr bewährten Einsatzkonzept zum Schutz der Veranstaltung begleiten und zudem von Freitag bis Sonntag im Bereich Große Friedberger Straße mit einem Informationsstand zugegen sein. Tagesaktuelle Infos werden über den offiziellen Twitter-Account der Polizei Frankfurt kommuniziert.

Auswirkung des CSD 2023 auf den ÖPNV in Frankfurt - Busse, U-Bahnen, Straßenbahnen betroffen

Die CSD-Parade am Samstag hat auch in diesem Jahr Auswirkungen auf den Straßenverkehr und den ÖPNV. An diesem Tag bieten die U-Bahnlinien U4 und U7 bis in die Nacht hinein mehr Platz durch zusätzliche Wagen. Die Straßenbahnlinien 11, 12 und 14 werden von etwa 8.30 bis 17 Uhr umgeleitet, die Linie 18 ab circa 11.30. Die Linie 11 fährt in dieser Zeit zwischen Hauptbahnhof und Allerheiligentor eine Umleitung über Sachsenhausen und Südbahnhof. Die Linie 12 wird zwischen Stresemannallee/Gartenstraße und Eissporthalle über Sachsenhausen, Zoo und Wittelsbacher Allee umgeleitet. Die Linie 14 verkehrt nur zwischen Mönchhofstraße und Willy-Brandt-Platz, die Linie 18 nimmt zwischen Nibelungenplatz und Hospital zum Heiligen Geist die Umleitung über Bornheim, Zoo und Hanauer Landstraße.

Die Buslinien 30 und M36 verkehren von circa 11.30 bis 17 Uhr ebenfalls eingeschränkt: Die Linie 30 ist nur zwischen Bad Vilbel beziehungsweise Unfallklinik und Bornheim Mitte unterwegs. Die Metrobuslinie M36 wird geteilt und pendelt zwischen Westbahnhof und Holzhausenstraße sowie zwischen Hainer Weg und Südbahnhof.  Der Ebbelwei-Expreß fährt zudem von Betriebsbeginn bis etwa 17 Uhr in beiden Fahrtrichtungen eine Umleitung über Sachsenhausen.

Als Alternativen führt die Verkehrsgesellschaft Frankfurt zwischen Konstablerwache und Hauptbahnhof die U-Bahnlinien U4, U5 und die S-Bahnen auf. Alle Infos zu Fahrplänen und Umleitungen gibt es am RMV-Servicetelefon unter 069 / 24 24 80 24 täglich rund um die Uhr, zudem im Internet unter rmv-frankfurt.de und in der RMVGo App. (rk/csa/pm)

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